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3. Tagungstag der 9. Tagung der 49. Synode der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg

Dritter Verhandlungstag eröffnet

Eröffnung

Nach der musikalischen Andacht mit dem Synodalen Gebhard von Hirschhausen eröffnete Synodenpräsidentin Sabine Blütchen den dritten Verhandlungstag der 9. Tagung der 49. Synode.

Kreispfarrer Lars Dede zum Oberkirchenrat gewählt

Kreispfarrer Lars Dede aus Bad Zwischenahn ist zum Oberkirchenrat der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg gewählt worden. Die Synode stimmte am Freitag in geheimer Wahl mit großer Mehrheit für den 59-Jährigen im 1. Wahlgang. Dede war der einzige Kandidat für das Amt eines theologischen Mitglieds des kirchenleitenden Gremiums Oberkirchenrat. Er wird damit Nachfolger von Oberkirchenrat Detlef Mucks-Büker, der seit 2011 das Amt innehat und Ende Oktober dieses Jahres in den Ruhestand treten wird.

Bei der geheimen Wahl stimmten 43 Synodale für Kreispfarrer Lars Dede bei zwei Nein-Stimmen und sechs Enthaltungen.

Mit einem Vortrag über „Die Zukunft unserer Ev. Kindertagesstätten: Die Perspektiven kirchlicher Kindertageseinrichtungen angesichts von politischem, finanziellem und kirchlichem Veränderungsdruck“ hatte sich Kreispfarrer Lars Dede dem Kirchenparlament vorgestellt. Er sehe in den evangelischen Kindertagesstätten weniger den Druck, sondern die Kindertagesstätten seien ein großer Schatz für die Kinder und ihre Familien, für unsere Gesellschaft und „für unsere Kirche. Unsere Kindertagesstätten haben eine Zukunft!“ Dabei lohne es sich, deren Herausforderungen und Aufgaben zu gestalten. 

Wichtig sei, dass die Kinder und ihre Bedürfnisse im Mittelpunkt stehen. Dabei gehöre zur allgemeinen Bildung auch die religiöse Bildung, die die Kindertagesstätten in evangelischer Perspektive zur Sprache bringen. Das sei „in einer Gesellschaft, die immer mehr auseinanderdriftet und in der nicht selten die soziale Herkunft über Bildungschancen entscheidet, unverzichtbar“. Hier habe die Kirche etwas anzubieten. „Wir fördern die Vernetzung der Kindertagesstätten mit den Kirchengemeinden und Entwicklungsräumen und nehmen Familien in den Blick“, so Dede. „Die Gründung von Trägerschaftsverbünden schließe dabei nicht aus, sondern ein, dass die Kirchengemeinden eng mit den Kindertagesstätten verbunden bleiben.“

In der Arbeit müsse Qualität vor Quantität gehen. „In unseren Kindertagesstätten setzen wir uns für Qualität ein und stellen hierfür gute Strukturen zur Verfügung“, sagte Dede „Um der Kinder willen und um der Erzieherinnen und Erzieher willen“, die gute Arbeitsbedingungen vorfinden müssen. Aufgabe als Kirche sei es, Missstände zu benennen und das Gespräch mit der Politik zu suchen, um Lösungen zu finden. Gleichzeitig sei die Kirche weiterhin eine verlässliche Partnerin der Kommunen, die auch in Zukunft die Arbeit in den Kindertagesstätten mit einem festen Betrag unterstütze. „Dabei sind wir ehrlich und konsequent in der Darstellung unserer Möglichkeiten.“ So stelle die oldenburgische Kirche über den Haushalt jährlich ein Betrag in Höhe 5,35 Mio. Euro für die Kindertagesstätten im Oldenburger Land zur Verfügung. Die oldenburgische Kirche sei eine große Trägerin von Kindertagesstätten im Oldenburger Land. Rund 1.600 pädagogische Fachkräfte kümmerten sich um circa 10.000 Kinder in insgesamt 132 Einrichtungen der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg. „Was für ein Schatz! Aber auch: Was für eine große Aufgabe und welch große Verantwortung!“, betonte Dede.

Zu dieser Summe kämen weitere Aufwendungen wie beispielsweise für die Fachstelle Kindergarten sowie Gehaltsanteile der begleitenden Pfarrerinnen und Pfarrer, so dass die Summe der finanziellen Aufwendungen sogar noch deutlich höher ausfalle. „Aber klar ist auch, dass dieses Finanzierungssystem unter Druck geraten wird, wenn die Kirchensteuereinnahmen zurückgehen.“

Darüber hinaus müsse die Kirche den Kontakt zu anderen gesellschaftlichen Akteuren suchen und sich dafür einsetzen, dass Elementarerziehung einen hohen Stellenwert erhalte, betonte Dede. Denn „Kinder gehören in die Mitte! Unsere Kindertagesstätten sind ein Zeichen des Reiches Gottes in dieser Welt.“

In der Aussprache sagte Lars Dede auf Nachfrage, dass er beim Diakonischen Werk die größte Herausforderung in dem neuen Amt sehe. Die Diakonie müsse „zukunftsfest“ gestaltet werden. Neben stabilisierende Maßnahmen sollte zusammen mit den Beteiligten langfristig geplant werden, „wo wir zukünftig Schwerpunkt setzen wollen“.

Lars Dede wurde in Varel geboren und ist seit August 2007 Kreispfarrer im Kirchenkreis Ammerland. Zuvor war er seit 1998 Gemeindepfarrer in Sandkrug bei Oldenburg. Evangelische Theologie studierte Dede in Marburg, Göttingen und Heidelberg, und absolvierte sein Vikariat in der Kirchengemeinde Rastede sowie in den deutschen Gemeinden in London-West. Von 2002 bis 2013 und erneut seit 2018 gehört er der Landessynode an und ist dort unter anderem Vorsitzender des Kirchensteuerbeirats. Dede ist verheiratet und hat ein erwachsenes Kind.

Das auf zehn Jahre gewählte theologische Mitglied des Oberkirchenrates leitet zugleich das Dezernat III „Bildung und Diakonie“. Er oder sie ist unter anderem zuständig für die Religionspädagogik, die Kindergartenarbeit und das Landesjugendpfarramt sowie für weitere rechtlich unselbständige Einrichtungen wie die Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstellen und die Gemeindeberatung.

Neben dem Bischof, der Synode und dem Gemeinsamen Kirchenausschuss leitet und verwaltet der Oberkirchenrat als Kollegialorgan die oldenburgische Kirche. 

Bericht der Gleichstellungsbeauftragten

Im Bericht der Gleichstellungsbeauftragten benannte Doris Vogel-Grunwald mehrere offene „Baustellen“. So fehlten bespielsweise Förderpläne als Werkzeug der Personalentwicklung und auch die Beschwerdestelle zum Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz sei noch nicht eingerichtet. 

Auf Antrag des Synodalen Chris Schellstede verabschiedete die Synode mehrheitlich das nachfolgende Statement zur Europawahl 2024:

Statement der Synode der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg zur Europawahl 2024
Angesichts der bevorstehenden Europawahl bekräftigen wir als Synode der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg unsere feste Überzeugung, dass es unsere Verantwortung als Kirche ist, alles in unserer Macht Stehende zu tun, um extremistischen Strömungen keine Plattform zu geben. Extremistische Ideologien und Positionen, ungeachtet ihrer Form, stehen im Widerspruch zu den Grundwerten des Evangeliums sowie unserer freiheitlich demokratischen Grundordnung.

Es ist von entscheidender Bedeutung, dass wir uns gemeinsam für eine demokratische, inklusive und friedliche Gesellschaft einsetzen. Extremistische Ideologien und Positionen dürfen weder in den Gemeindekirchenräten unserer Kirche noch in den Gremien und Parlamenten auf den verschiedenen Ebenen politischen Handelns eine legitimierte Vertretung finden. Daher ist es von zentraler Wichtigkeit, das uns verliehene Wahlrecht bei der Europawahl zu nutzen, um eine Zukunft zu gestalten, die von Mitmenschlichkeit und gegenseitigem Respekt geprägt ist und so die Demokratie in Europa zu stärken.

Die Feierlichkeiten zum 75. Geburtstag des Grundgesetzes und zum 90. Geburtstag der Barmer Theologischen Erklärung erinnern uns daran, dass die Werte von Freiheit, Gleichheit und Solidarität, die in diesen Dokumenten verankert sind, Grundlagen unserer kirchlichen und gesellschaftlichen Identität sind. Wir haben aus unserer Geschichte gerade im vergangenen Jahrhundert gelernt, dass Christ*innen, die zugleich Staatsbürger*innen sind, die Aufgabe haben, sich um der Menschen willen aktiv für das Gelingen menschlichen Zusammenlebens einzusetzen. Die Demokratie ist nach unserer tiefen Überzeugung diejenige Staatsform, die die unantastbare Würde der Person am besten anerkennt und achtet sowie ein Leben in Freiheit schützt. Wir verpflichten uns, diese Werte aktiv zu verteidigen und stets zu fördern. 

Als oldenburgische Kirche ermutigen wir alle Bürger*innen, sich aktiv für eine demokratische und solidarische Gesellschaft einzusetzen, die von Respekt, Toleranz und Nächstenliebe geprägt ist. 

Bericht aus der Arbeitsgruppe „Zukunftsstrategien für Gebäudebestand“ - Fortsetzung

Aus den Anträgen der Arbeitsgruppe „Zukunftsstrategien für Gebäudebestand“ und den Gegenvorschlägen von Pfarrer Dr. Oliver Dürr wurde in der Vertagungszeit ein gemeinsamer Antrag formuliert. Diesem Antrag folgte nun die Synode mehrheitlich:

1. Die Synode beauftragt die AG Gebäudestrategie, an dem vorgestellten Modell einer Reduzierung um 90 Prozent der CO2-Emissionen bis 2035 und um 30 Prozent der Gebäudekosten bis 2030 weiterzuarbeiten und einen Umsetzungspfad auf der 10. Tagung der Synode (November 2024) zur Beschlussfassung vorzulegen.
2. Der Oberkirchenrat wird beauftragt, das jetzt vorgeschlagene Modell der AG Gebäudestrategie hinsichtlich der rechtlichen Zuordnung innerhalb der KO, der Gesetzeslage und der Zuständigkeiten der Organe zu prüfen. Das Prüfergebnis wird der AG Gebäudestrategie mitgeteilt, die es in die weiteren Überlegungen einbezieht.
3. Der Oberkirchenrat wird beauftragt, Finanzmittel in Höhe von je 400.000 Euro in die Haushaltspläne 2025 und 2026 für Beratung und Unterstützung zur Erstellung der Umsetzungspläne einzuplanen.
4. Die nicht verwendeten Mittel aus der Bauliste sollen thesauriert (angesammelt) werden.
5. Der Oberkirchenrat wird beauftragt, die nicht verwendeten Mittel aus dem Ökofonds ebenfalls zu thesaurieren.

 

Die Kirchengesetze, die am Vortag in erster Lesung beraten und beschlossen worden waren, wurden auch in der zweiten Lesung mit großer Mehrheit verabschiedet. Die in der Geschäftsordnung vorgesehene 24-Stunden-Frist wurde zuvor per Abstimmung verkürzt.

Bericht aus dem Kirchensteuerbeirat

In dem schriftlich der Synode vorgelegten Bericht aus dem Kirchensteuerbeirat erörterte ihr Vorsitzender Kreispfarrer Lars Dede, dass die bisherigen Zuschüsse für Sofortmaßnahmen im Baubereich in Höhe von bis zu 25.000 EUR pro Maßnahme in Anbetracht der gestiegenen Baustoffpreise und aufgrund der praktischen Erfahrungen der letzten Jahrenicht mehr als zeitgemäß erscheinen. Daher habe der Kirchensteuerbeirat entschieden, dass ab dem Haushaltjahr 2024 für Sofortmaßnahmen pro Maßnahme Zuschüsse bis zu einer Höhe von 50.000 EUR aus der Pauschale bewilligt werden können. Dabei habe der Kirchensteuerbeirat zur Kenntnis genommen, dass sich im Blick auf das Klimaschutzgesetz und die Ausführungsverordnung für den Fachbereich Bau eine erhebliche Mehrbelastung abzeichnet.

Die Beschlüsse der Synode zur die Finanzdeckung von Rücklagen mache es erforderlich, das Kirchengesetze über die Aufstellung von Haushaltssicherungskonzepten den neuen Gegebenheiten anzupassen. Dazu solle der Synode im November eine Beschlussvorlage vorgelegt werden, kündigte Dede im schriftlichen Bericht an. Aus Sicht des Kirchensteuerbeirats sei der Prozess, der zur Aufstellung eines Haushaltssicherungskonzeptes führe, nach wie vor geeignet, es den Kirchengemeinden zu ermöglichen, zukunftsfähige Strukturen zu etablieren.

Ebenso müsse die Richtlinie für die Zuweisung für strukturelle und regionale Besonderheiten an Kirchengemeinden (Defizitausgleich) überarbeitet werden. Da die Höhe der bewilligten Mittel in keinem Verhältnis zum betriebenen Aufwand stünde. Auch sei die erforderliche Vergleichbarkeit nicht herzustellen, da die vorhandenen Rücklagen der Kirchengemeinden zu vielfältig seien. Daher schlage der Kirchensteuerbeirat der Synode vor, die aktuell ausgesetzte Defizitausgleichsrichtlinie außer Kraft zu setzen. In diesem Fall würden die nicht benötigten Defizitausgleichmittel für die Haushaltsjahre 2023 und 2024 an die Kirchengemeinden ausgeschüttet. Als Verteilschlüssel diene die Gemeindegliederzahl.

Zurzeit berate der Unterausschuss „Schlüssel“ über eine mögliche Anpassung der Gesamtzuweisungen, so Dede weiter. Die Gemeindegliederentwicklung und das Klimaschutzgesetz würden vermutlich dazu führen, dass nicht mehr alle Kirchen gebraucht bzw. unterhalten werden können. Bisher werde die Gesamtzuweisung an die Kirchengemeinden auf der Basis der Gemeindegliederzahlen und eines Sockelbetrags für Kirchengebäude berechnet. Würde ein Kirchengebäude entwidmet, weil es nicht mehr für gottesdienstliche Zweck genutzt werde, führt dies zu einem Sinken der Zuweisung. Dieses System setze aktuell im Einzelfall in Kirchengemeinden mit mehreren Kirchen falsche Anreize. Das sei zu überprüfen. Eine grundsätzliche Neuausrichtung der Gesamtzuweisung sei aber nicht beabsichtigt.

Auf Antrag des Kirchensteuerbeitrates beschloss die Synode, dass die „Richtlinie für die Zuweisung von Mitteln für strukturelle und regionale Besonderheiten (Defizitausgleich) an die Kirchengemeinden“ außer Kraft gesetzt wird.

Den Bericht aus dem Kirchensteuerbeirat stellte stellvertretend der Synodale Jost Richter mündlich vor.

Bericht aus dem Beirat für Kirchenmusik

In seinem der Synode schriftlich vorgelegten Bericht aus dem Beirat für Kirchenmusik teilte ihr Sprecher Pfarrer Nico Szameitat mit, dass das Posaunenwerk händeringend nach einer theologischen Leitung des Posaunenwerks suche. Die Ordnung des Posaunenwerkes sei bereits angepasst worden, um einem größeren Personenkreis (Pfarrerinnen und Pfarrer) dieses Ehrenamt zu ermöglichen. Anläßlich des zehnjährigen Bestehens des Kirchenmusikgesetz der oldenburgischen Kirche hatte Oberkirchenrätin Gudrun Mawick eine Überprüfung initiiert. 

Der Überprüfungsprozess habe gezeigt, „dass die unterschiedlichen Ebenen bzw. Protagonistinnen und Protagonisten ganz unterschiedliche Erwartungen haben“, so Szameitat. Darum seien innerhalb des bestehenden Gesetzesrahmens Veränderungen vorgenommen und für drei Kantorinnen und Kantoren neue Dienstbeschreibungen erstellt worden. Zudem arbeite der Beirat an einer Richtlinie zu einem berufsbegleitenden Angebot zum Berufseinstieg für Kantorinnen und Kantoren in der oldenburgischen Kirche. 

Zurzeit werde intensiv an einem neuen evangelischen Gesangbuch gearbeitet. Der Beirat begleite diesen intensiven Prozess. Der Aufbau des neuen Gesangbuchs, die Konzeption und das Layout stehe im Wesentlichen fest, ein Großteil der Lieder seien gesichtet und bewertet, erste Kapitel wurden in Grundzügen entworfen. Der Gesamtzeitplan werde derzeit überarbeitet. Parallel arbeite eine Gruppe mit Menschen aus den niedersächsischen Kirchen und der Nordkirche an dem Regionalanhang Nord, der besonders die norddeutsche Liedwelt abbilden solle.

Als berufenes Mitglied ist Lisa Wraase 2023 aus der Synode ausgeschieden. Für sie hatte der Oberkirchenrat Lea Uffelmann als Mitglied in die 49. Synode berufen. Lea Uffelmann wird im Ausschuss für Gemeindedienst, Seelsorge und Diakonie mitarbeiten.

Als berufenes Mitglied ist Karin Nietiedt 2023 aus der Synode ausgeschieden. Für sie hatte der Oberkirchenrat Claudia Reetz als Mitglied in die 49. Synode berufen. Claudia Reetz wird Mitglied im Finanz- und Personalausschuss.

Wahl eines Mitgliedes in das Vergabegremium des Personalentwicklungsfonds

Von der Synode hatte der Oberkirchenrat im vergangenen Jahr den Auftrag erhalten, ein Konzept für einen neuen Personalentwicklungsfonds in der Nachfolge des Beschäftigungsfonds zu erarbeiten. In seiner Sitzung am 15. August 2023 hat der Oberkirchenrat „Kriterien und Verfahren für einen Personalentwicklungsfonds als Nachfolge des Beschäftigungsfonds“ beschlossen. Damit die Mittel gemäß dem Beschluss genutzt werden können, muss über die Zusammensetzung des Vergabegremiums beraten werden. Darin sollen mitwirken:

- Ein Mitglied aus der Synode,
- ein vom Kollegium des Oberkirchenrates berufenes Mitglied aus Dezernat 1
- ein vom Kollegium des Oberkirchenrates berufenes Mitglied aus Dezernat 2 sowie
- ein Mitglied des Gesamtausschusses der Mitarbeitervertretungen.

Folgende Mitglieder sind derzeit in die in das Vergabegremium gewählt:
Für das Dezernat I: Torsten Nowak
Für das Dezernat II: Anja Roßkamp.

Als synodales Mitglied wurde Philipp Hoffmann (Kirchenkreis Friesland-Wilhelmshaven) gewählt. 

Vorlagen und Eingaben

Die Eingaben an die Synode wurden zur Weiterarbeit in die Ausschüsse beziehungsweise an den Gemeinsamen Kirchenausschuss verwiesen.

Jahresthema 2025

Für das kommende Jahr lagen mit den Themen „Glaubensthemen transportieren & platzieren – Mediale Kirchenentwicklung“ und „Kirche und Demokratie“ zwei alternative Vorschläge für das Jahresthema der oldenburgischen Synode zur Entscheidung vor. 

Auf Antrag der Synodalen Carina Waitz beschloss die Synode, beide durch den Bischof eingebrachten Vorschläge zu einem Jahresthema in 2025 aktiv zusammenzuführen.

Als Begründung wurde benannt, dass die oldenburgische Kirche sowohl eine aktive Auseinandersetzung brauche, wie sie als christliche Kirche rechtsextremen Anfeindungen des bundesdeutschen demokratischen Systems mutig, eindeutig und nachhaltig begegnen wolle. Um in die Gesellschaft die christlichen Werte, kirchlichen, sozialen und religiösen Themen wahrnehmbarer hineinzutragen, brauche es einen Zuwachs an Know-How für die strategische Bespielung von Social Media-Plattformen. Daher nütze die Beschäftigung mit dem Thema Glaubensthemen auf weitere Sicht auch dem Thema Kirche und Demokratie.

Hier finden Sie die jeweiligen Schwerpunkte der beiden zur Wahl gestellten Jahresthemen:

„Glaubensthemen transportieren & platzieren – Mediale Kirchenentwicklung“
In der sich wandelnden Mediengesellschaft seien Videos und digitale Formate besonders gefragt, hieß es Themenvorschlag. In dieser Entwicklung stünde die kirchliche Kommunikation erst am Anfang. Vielfach fehle es an Know-How für die strategische Bespielung von Social-Media-Plattformen mit ihren ganz eigenen Anforderungen an Formate und Algorithmen. Darüber hinaus führe u.a. die zunehmende Säkularisierung der Gesellschaft dazu, dass die Kirche nur peripher wahrgenommen werde. Dennoch sei es möglich, kirchliche und religiöse Themen mit großen Reichweiten in den Sozialen Medien auszuspielen. Im Rahmen des Jahresthemas sollen daher verschiedene Akteurinnen und Akteure vorstellen, wie es ihnen gelingt, ihre konkret benannten Zielgruppen mit kirchlichen, sozialen und religiösen Themen anzusprechen.

„Kirche und Demokratie“
Im 75. Jahr des Bestehens des Grundgesetzes 2024 und 80 Jahre nach Ende der Nationalsozialistischen Zwangsherrschaft im Jahr 2025 seien die Kirchen gemeinsam mit vielen anderen gesellschaftlichen Gruppen dazu aufgerufen, sich als verlässliche Partnerinnen für die liberale Demokratie als Staatsform aktiv einzusetzen, hieß es im Themenvorschlag. Denn zu den allgemeinen Lernerfahrungen unserer Tage gehöre die Erkenntnis, dass Demokratie kein Selbstläufer ist. Errungenschaften wie die freiheitlich-demokratische Grundordnung, die Unverletzbarkeit der menschlichen Würde, der Sozialstaat bis hin zur sozialen Marktwirtschaft und vieles mehr stehen auf dem Spiel. Eine zunehmende, wenn auch schleichende Veränderung unserer politischen Verhältnisse im Sinne rechtsextremer Parteiprogramme werde zweifelsfrei fatale Folgen auch für das Handeln der Kirchen als gesellschaftliche Akteurinnen und Akteure haben.

In dem Wahljahr 2025 solle sich auch die Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg dieser Thematik und Herausforderung stellen und mit ihrer Synode als leitendes Organ dieser Kirche nach Antworten suchen, wie sie als christliche Kirche, die sich auch nach ihrer Kirchenordnung der Barmer Theologischen Erklärung im Sinne einer Bekenntnisschrift verpflichtet weiß, den rechtsextremen Anfeindungen unseres demokratischen Systems mutig, eindeutig und nachhaltig begegnen will.

Nachwahl eines Mitgliedes in das Präsidium der 49. Synode

Der 49-jährige Pfarrer Nico Szameitat aus der Kirchengemeinde St. Ansgar in Eversten (Kirchenkreis Oldenburg Stadt) wurde zum Mitglied des Präsidiums der 49. Synode und Vizepräsidenten der Synode gewählt. Gegenkandidat war der 23-jährige Chris Schellstede aus Blexen, der Vorstandsreferent bei der Deutschen KlimaStiftung ist.

Die Nachwahl war erforderlich, da Pfarrer Kai Wessels im August in den Ruhestand treten wird. Synodenpräsidentin Sabine Blütchen dankte Pfarrer Wessels für seine 16-jähriges Engagement als Vizepräsident. 

Durch das Ausscheiden von Pfarrer Kai Wessels war auch eine Nachwahl als 1. stellvertretendes Mitglied im Gemeinsamen Kirchenausschuss (GKA) erforderlich. 


Die Synode wählte Pfarrerin Susanne Bruns (Kirchenkreis Delmenhorst/Oldenburg Land) zu seiner Nachfolgerin als 1. stellvertretendes Mitglied im GKA.

Als 2. stellvertretendes Mitglied im GKA wurde Pfarrerin Wiebke Perzul (Kirchenkreis Ammerland) gewählt.

Der Synodale Jost Richter dankte Synodenpräsidentin Sabine Blütchen für die Leitung der Synode. Einen besonderen Dank richtete Richter an Kai Wessels für seine langjährige Tätgikeit im Synodenpräsidium. 
   
Nach Gebet und Segen durch Bischof Thomas Adomeit schloss Synodenpräsidentin Sabine Blütchen die Verhandlungen der 9. Tagung der 49. Synode.
   
Zu ihrer 10. Tagung wird die 49. Synode vom 21. – 23. November 2024 im Evangelischen Bildungshaus Rastede zusammenkommen.
   
Von der Synodentagung berichteten Luise Pahl, Sabine Schlösser, Esben Fest, Dirk-Michael Grötzsch, Pfarrer Hans-Werner Kögel und Lucas Söker.