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7. Tagung der 49. Synode der oldenburgischen Kirche

Auf dieser Seite finden Sie die Berichte der 7. Tagung der 49. Synode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg, die vom 24. bis 25. Mai 2023 in Evangelischen Bildungszentrum Rastede stattfand. Hier finden Sie die Tagesordnung und den Ablaufplan.

 

Die Verhandlungen der Synode konnten im Live-Stream verfolgt werden. Hier finden Sie den Stream vom Mittwoch, 24. Mai 2023, und vom Donnerstag, 25. Mai 2023.

Oldenburgische Synode beschließt weitreichende Änderungen

1,5 Mio. Euro für Umsetzung von Klimaschutz-Maßnahmen

Die Synodalen der Ev.-Luth Kirche in Oldenburg haben auf der 7. Tagung der 49. Synode in Rastede laut Bischof Thomas Adomeit weitreichende und signifikante Änderungen beschlossen, für die er der Synode ausdrücklich danke. So hat die Synode am Donnerstag, 25. Mai, intensiv über theologische und kirchenrechtliche Fragen zur Bildung von Interprofessionellen Teams diskutiert und grundsätzlich den Weg freigemacht, dass auch nicht Ordinierte taufen und das Abendmahl austeilen dürfen. Er habe sich auch über die intensive Diskussion gefreut, so Adomeit, die „mit großem Interesse, großer Würde und mit großer Kenntnis“ geführt worden sei. Dabei sei es nicht um ein „Richtig oder Falsch“ gegangen, sondern darum, dass es „geordnet“ geschieht. „Dass wir das fröhlich und hoffnungsvoll diskutieren konnten, macht mich zuversichtlich, dass wir als oldenburgische Kirche vertrauensvoll in die Zukunft gehen können.“

 

Jetzt müsse dieser Beschluss noch in das „Kirchengesetz zur Erprobung und Entwicklung Interprofessioneller Teams in der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg“ eingearbeitet und in synodalen Ausschüssen beraten werden, kündigte Synodenpräsidentin Sabine Blütchen an. Ebenso müsse die Pfarrervertretung an dem Beratungsprozess beteiligt werden. Sie gehe davon aus, dass das Gesetz im November beraten werden könne und der Erprobungszeitraum dann sechs Jahre umfasse, so Blütchen.

 

Im Rahmen der „Interprofessionellen Teams“ können nicht besetzte Pfarrstellen auch mit Diakoninnen und Diakonen, Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusikern oder auch Menschen aus anderen Berufen besetzt und in einer Kirchengemeinde tätig werden. Das Gesetz werde dann regeln, unter welchen Voraussetzungen die Berufung zur Sakramentsverwaltung dann erfolgen könne, so Bischof Adomeit. Die Entscheidung im Einzelfall liege bei den jeweiligen Gemeindekirchenräten vor Ort.

 

1,5 Mio. Euro für Umsetzung von Klimaschutz-Maßnahmen 
Weiterhin haben die Synodalen beschlossen, 1,5 Mio. Euro aus dem Sondervermögen des Beschäftigungsfonds der oldenburgischen Kirche für die Umsetzungen von Klimaschutz-Maßnahmen in den Kirchengemeinden und kirchlichen Einrichtungen bereitzustellen. Es sollen damit klimaschutztechnische Sanierungen mittels Zuschüssen und zinsloser Darlehn gefördert werden.

 

Bericht aus der Steuerungsgruppe Klimaschutz
Derzeit werde eine Kostenanalyse für die energetische Sanierung in der Pilot-Gemeinde Hude durchgeführt, so der Synodale Klaus Flaake in seinem Bericht aus der Steuerungsgruppe Klimaschutz. Die daraus resultierenden Erkenntnisse würden als Grundlage für die Hochrechnungen für die Gemeinden der oldenburgischen Kirche verwendet. Im Herbst soll der Synode das Gesetz zum Beschluss vorgelegt werden. Die Steuerungsgruppe habe sich zudem mit möglichen Lösungen für kircheneigene Energieparks (Photovoltaik, Windkraft) beschäftigt, so Flaake. Er regte an, Genossenschaften zu gründen oder sich an bestehenden Genossenschaften zu beteiligen, um eigene Energieparks zu betreiben. Denkbar seien Photovoltaik- und Windkraftanlagen, die auf kircheneigenem Grund errichtet werden könnten. 

 

Laut Synodenpräsidentin Sabine Blütchen ist die oldenburgische Kirche auf einem guten Weg. Es gebe auch eine Menge guter Ideen. Jetzt gehe es auch darum, Leitlinien zu entwickeln, welche Immobilien zu erhalten seien. Das würden noch „schwierige Entscheidungen“, wenn es darum gehe, „sich von Gebäuden zu trennen, an denen Erinnerungen hängen“. Deshalb sei es wichtig, den Gemeinden einen Leitfaden an die Hand zu geben, so Blütchen.

 

Kirchengesetz über die Bildung der Ev.-luth. Kirchengemeinde Havenkirche
Bereits am Mittwoch hat die Synode dem Kirchengesetz über die Bildung der Ev.-luth. Kirchengemeinde Havenkirche zugestimmt. Das Kirchengesetz sieht vor, dass die Ev.-luth. Kirchengemeinden Heppens, Wilhelmshaven (Christus und Garnisonkirche) und Lutherkirche zu einer Kirchengemeinde zusammengelegt werden. Diese wird den Namen „Ev.-luth. Kirchengemeinde Havenkirche“ tragen und ist Rechtsnachfolgerin der bisherigen drei eigenständigen Kirchengemeinden. Am 1. Januar 2024 wird die Havenkirche die drei Gemeinden ablösen.

 

Kirchengesetz über die Bildung der Ev.-luth. Kirchengemeinde Ganderkesee und Schönemoor
Weiterhin haben die Synodalen am Mittwoch das Kirchengesetz über die Bildung der Ev.-luth. Kirchengemeinde Ganderkesee und Schönemoor beschlossen. Das Gesetzt sieht eine Zusammenlegung den Ev.-luth. Kirchengemeinden Ganderkesee und Schönemoor zur „Ev.-luth. Kirchengemeinde Ganderkesee und Schönemoor“ vor. Sie ist ebenfalls Rechtsnachfolgerin der beiden Kirchengemeinden Ganderkesee und Schönemoor. 

 

Jahresthema 2024: „Klimaschutz und Schöpfungsverantwortung“
Für die Tagung im Mai 2024 beschloss die Synode als Jahresthema „Klimaschutz und Schöpfungsverantwortung“.

 

Anhebung der Genehmigungserfordernisse bei baulichen Maßnahmen auf 50.000 Euro 
Die Synode stimmte am Mittwoch ebenfalls dem Kirchengesetz zu, dass die Wertgrenze für Genehmigungserfordernisse durch den Oberkirchenrat bei baulichen Maßnahmen von 25.000 Euro auf nunmehr 50.000 Euro angehoben wird. Die Änderung der Kirchenordnung entspricht der Umsetzung eines Synodenbeschlusses.

 

Jahresthema 2023 „Zukunft Kirche – Mutig. Zuversichtlich. Lebendig.“ 
Am Donnerstagnachmittag beschäftigte sich die Synode schwerpunktmäßig mit dem Jahresthema 2023 „Zukunft Kirche – Mutig. Zuversichtlich. Lebendig.“ Den Impulsvortrag hielt Pfarrer Dr. Steffen Bauer, seit 2013 Leiter der Ehrenamtsakademie der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau mit Sitz in Darmstadt. Angesichts der in den nächsten Jahren anstehenden Veränderungen mit Blick auf die weiter zurückgehenden Mitgliederzahlen sowie finanziellen und personellen Ressourcen entwickelte Bauer fünf Thesen, warum Kirche sich verändern müsse und warum das ganz neue Möglichkeiten eröffne.

 

Im Anschluss erörterten die Synodalen das Thema nach der Workshop-Methode „World-Café“ in verschiedenen Gesprächsgruppen. 

 

Für die Weiterarbeit an dem Thema hat Pfarrer Bauer seinen Vortrag in einem Essay für die neue Ausgabe von „horizont E“ aufbereitet. Eine digitale Version des Magazins finden Sie als PDF-Datei unter: https://www.kirche-oldenburg.de/aktuell/horizont-e