5. Tagung der 47. Synode
Die Kirche ist auf klarem Kurs"
Das Miteinander in der evangelischen Kirche hat sich auf der Synodentagung widergespiegelt, sagte Synodenpräsidentin Sabine Blütchen. Die intensiven und fairen Diskussionen, selbst bei sehr weit auseinanderliegenden Vorschlägen, hätten die Beratungen geprägt. Dies habe sich beispielsweise beim Thema Rastede gezeigt. Trotz aller Sparbemühungen werde in dem Bildungsbereich investiert. Dieses sei der Kirche wichtig. Nach dem Synodenbeschluss könne nun mit dem Bau begonnen und inhaltlich das Evangelische Bildungszentrm unter Einbeziehung eines Forums Bibel ausgestaltet werden.
Die Kirche ist auf klarem Kurs, bilanzierte der Vorsitzende des Personal- und Finanzaussschusses, Gerhard Eicker, die Synodentagung. Selbst wenn die Einnahmen aus den Kirchensteuern stetig abnähmen, die für 2010 geplanten Einsparziele nicht ganz erreicht und in den kommenden Jahren Entnahmen aus den Rücklagen notwendig würden, könne es sich die Oldenburger Kirche leisten, die weiteren Schritte in Ruhe zu beraten". Das soll nun auf einem Zukunftskongress 2012 geschehen. Er sehe die oldenburgische Kirche als gesund und flexibel", die gleichzeitig bereit sei, sich den verändernden Bedingungen anzupassen", so Eicker.
Das Jahresthema kirchliche Arbeit mit Kindern war ein guter Auftakt für diese Synodentagung, fasste Bischof Jan Janssen seine Eindrücke zusammen. Laut Janssen war die Beteiligungskirche zugleich ein zweites heimliches Thema. Die Bereitschaft, aktiver an den unterschiedlichsten Arbeitsbereichen der Kirche partizipieren zu wollen, sei bei allen Themen der Synodentagung spürbar gewesen.
Im Folgenden finden Sie die Berichte zur Synodentagung sowie die Beschlüsse:
Berichte vom 3. Verhandlungstag
Synode beschließt Konzept zu Jahresthemen
Die Synodalen stimmten dem von Bischof Janssen vorgestellten Konzept zu den Jahresthemen bei vier Enthaltungen zu. Unter Jahresthemen sind Themenstellungen zu verstehen, die sich über das Tagesgeschäft kirchlicher Gremien hinaus aktuellen kirchlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen stellen und zugleich engagierte kirchliche Arbeitsfelder öffentlichkeitswirksam herausstellen. Jahresthemen sollen innerhalb der Oldenburger Kirche zu einer quer zu ihren Gremienstrukturen verlaufenden, gemeinsamen Verständigung über inhaltliche Arbeitsschwerpunkte dienen. Dadurch soll ermöglicht werden, in der Außenwirkung Profile und Potentiale der Oldenburger Kirche herauszustellen.
Synode erwartet neues Konzept für die Printpublizistik
Die Synode beschloss bei fünf Enthaltungen auf Antrag des Ausschusses für Jugend und Bildung, kirchliche Werke, Einrichtungen und Öffentlichkeitsarbeit, die Vereinbarung mit der Evangelischen Zeitung (EZ) bis zum 31.12.2010 zu verlängern. Damit soll wie im November vergangenen Jahres beschlossen dem neuen Leiter der Stabsstelle für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Dirk-Michael Grötzsch, die Möglichkeit geben werden, eine eigene Konzeption für die kirchliche Printpublizistik bis zur 6. Tagung der 47. Synode zu erarbeiten.
Weiter wurde der Ausschuss für Jugend und Bildung, kirchliche Werke, Einrichtungen und Öffentlichkeitsarbeit in Abstimmung mit der AG Ehrenamtsgesetz, dem Landesjugendpfarramt und dem Finanz- und Personalausschuss beauftragt, aus aktuellem Anlass zeitnah mit den finanziellen Schwierigkeiten von Gemeinden bei der Umsetzung des Ehrenamtsgesetzes für die Fortbildungen von jugendlichen Ehrenamtlichen in der Ev. Jugend zu beschäftigen und in der nächsten Tagung der Synode zu berichten.
Kein gentechnisch verändertes Saatgut auf kirchlichen Ländereien
Die Synode der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg hat einstimmig beschlossen, dass auf kircheneigenen Ländereien kein gentechnisch verändertes Saatgut aufgebracht werden darf. Ab sofort wird der Musterpachtvertrag in § 8 wie folgt geändert:
Gentechnisch verändertes Saat- und Pflanzgut darf auf den Pachtgrundstück nicht aufgebracht werden. In § 17 ist als zusätzlicher Kündigungsgrund aufzunehmen. Wenn der Pächter gegen die Bestimmung des § 8 Abs. 1 Aufbringung von verändertem Saatgut verstößt.
Weiter nahm die Synode den Bericht der Arbeitsgruppe Lenkung über die kirchlichen Umweltinitiativen zustimmend zur Kenntnis und beauftragte die Arbeitsgruppe, bis zur Synodentagung im Herbst weitere Beschlussvorlagen zu erarbeiten. Dabei soll insbesondere das Thema "Photovoltaik" weiterverfolgt werden.
Befristete Hilfen für die Diakonie-Sozialstationen
In seinem Bericht über die finanzielle Lage der diakonischen Einrichtungen im Bereich der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg fasste Oberkirchenrat Olaf Grobleben noch einmal die aktuelle Situation sowohl der stationären als auch der ambulanten Altenhilfe zusammen. Dabei warnte er davor, dass der von der Bundesregierung beschlossene Mindestlohn von 8,50 Euro nicht zu einem Regellohn werden dürfe. Schon jetzt liege der Mindestlohn in den kirchlichen Einrichtungen bei mindestens 10,60 Euro. Dieses sei ein Zeichen der Glaubwürdigkeit von Kirche und Diakonie im Interesse der Würdigung ihrer Mitarbeitenden.
Das Kirchenparlament beschloss mehrheitlich:
1. Die Diakonie-Sozialstationen müssen sich dem Wettbewerb stellen und ihre Erlös- und Kostensituation den Markterfordernissen anpassen. Die vorgelegten Zahlen zeigen, dass mit einer am Betriebsergebnis ausgerichteten Jahressonderzahlung die Weiterführung der Diakonie-Sozialstationen ohne zusätzliche Unterstützung durch die Ev.-Luth. Kirche Oldenburg bei den abrechenbaren Leistungen möglich ist.
2. Der Finanz- und Personalausschuss empfiehlt deshalb, den in dem Strategie-Papier geforderten Ausgleich der jährlichen negativen Betriebsergebnisse durch die Ev.-Luth. Kirche Oldenburg abzulehnen.
Der Vorstand des Diakonischen Werks Oldenburg e.V. und die Diakonie-Sozialstationen werden aufgefordert, umgehend alle Maßnahmen zur Stärkung ihrer Wettbewerbsfähigkeit einzuleiten und über die Ergebnisse der Herbstsynode 2010 einen Bericht vorzulegen.
3. Für die Jahre 2010 und 2011 werden 50 % der Sonderzuwendung als Zuschuss gezahlt, damit Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die unter demselben Tarif stehen, nicht benachteiligt werden. Über die Zahlung ist der Nachweis der Verwaltung zu erbringen. Die Summe ist begrenzt auf 50 Prozent der im Strategiepapier genannten tariflichen Sonderzahlung.
Um die Diakonie-Sozialstationen langfristig erhalten zu können, wird der Oberkirchenrat durch einen weiteren Beschluss aufgefordert:
1. sich in der Arbeits- und Dienstrechtlichen Kommission der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen für die Änderung der Dienstvertragsordnung durch Aufnahme gesonderter Entgeltgruppen für Mitarbeitende in der ambulanten Pflege einzusetzen und entsprechende Anträge zu stellen,
2. Gespräche gemeinsam mit den anderen Kirchenleitungen und den Vorständen der Diakonischen Werke auf Konföderationsebene zu führen, mit dem Ziel der Einflussnahme auf Vertreter/innen der Politik, der Kranken- und Pflegekassen zur Verbesserung der Leistungsentgelte in der Pflege.
Oldenburger Kirche beteiligt sich an Beratungen zur Zukunft der Konföderation
Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Oldenburg will sich an den Beratungen zur künftigen Zusammenarbeit der fünf evangelischen Kirchen in Niedersachsen beteiligen. Die Synode der Konföderation hatte Anfang März einen Beratungsprozess beschlossen, dem die fünf Landeskirchen zustimmen müssen. Das in Rastede bei Oldenburg tagende Kirchenparlament entsandte die Oberkirchenräte Wolfram Friedrichs und Annette-Christine Lenk sowie den Synodalen Hanspeter Teetzmann (Oldenburg) in die Beratungsgespräche. epd
Wahlen
Als Vertrauensperson für Ehrenamtliche ist der Synodale Johann Kühme gewählt worden.
Als 1. stellvertretendes theologisches Mitglied für Pfarrerin Ulrike Fendler im Gemeinsamen Kirchenausschuss wählte die Synode Pfarrer Dr. Oliver Dürr. Er ist damit Nachfolger für Pfarrerin Christiane Gerken-Thomas, die durch einen Pfarrstellenwechsel nicht mehr Mitglied der Oldenburger Synode ist.
Die nächste Tagung
Die 6. Tagung der 47. Synode findet vom 18. bis 20. November wieder in der Heimvolkshochschule in Rastede statt.
Berichte vom 2. Verhandlungstag
Synode antwortet auf Eingaben von der Herbst-Synode
Nach dem Bericht des Vorsitzenden des Finanz- und Personalausschusses, Gerhard Eicker, hat die Synode auch als Antwort auf mehrere Eingaben von der Herbst-Synode 2009 folgende Beschlüsse gefasst:
Finanzierung von verlängerten Öffnungszeiten und Sonderöffnungszeiten in den Kindertagesstätten und Finanzierung von Kinderkrippen
Der Finanz- und Personalausschuss schlägt zur Vermeidung von Doppelarbeit der Synode vor, die Eingaben 124 und 125 der Arbeitsgruppe Krippenfinanzierung zu übertragen und gleichzeitig den Arbeitsauftrag der Arbeitsgruppe Krippenfinanzierung um den Punkt Kindertagesstättenfinanzierung zu erweitern. Gleichzeitig soll ein zweites Mitglied des Finanz- und Personalausschusses Frau Friederike Meyer in der Arbeitsgruppe Krippenfinanzierung mitarbeiten.
Zustiftungen
Der Finanz- und Personalausschuss wird beauftragt, bis zur Herbstsynode 2010 eine beschlussfähige Konzeption zu Zustiftungen zu den von den Kirchengemeinden eingeworbenen Mitteln vorzulegen.
Oikokredit
Die Synode beschließt, dass die Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg Mitglied im Oikocredit-Förderkreis Niedersachsen-Bremen e.V. wird, indem sie sich mit Genossenschaftsanteilen von 50.000 Euro beteiligt.
Der Ausschuss sieht eine Beteiligung an der Ökumenischen Entwicklungsgenossenschaft Oikocredit nicht als Finanzanlage, sondern als soziales Projekt.
Koordinierungsarbeit der Familienbildungsstätten
Sie Synode beschließt in Beantwortung der Eingabe Nr. 114 entsprechend dem Antrag der Kirchenkreise Delmenhorst/Oldenburg-Land, Friesland-Wilhelmshaven und Oldenburg-Stadt den Zuweisungsbetrag ab 2011 bis 2015 mit jährlich 25.000 Euro festzustellen.
Die Zuschüsse betreffen die Koordinierungsstelle der Familien-Bildungsstätten zwischen den Kirchenkreisen.
Oldenburgische Kirche rechnet mit deutlich weniger Kirchensteuern
Die oldenburgische Kirche rechnet in den kommenden Jahren mit deutlich weniger Einnahmen aus den Kirchensteuern. Aufgrund der von der Bundesregierung beschlossenen Steuerentlastungen gingen der Kirche für dieses und das kommende Jahr jeweils 3,5 bis 3,7 Millionen Euro verloren, hieß es im Bericht des Finanzausschusses vor der Synode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg.
Im vergangenen Jahr habe die Kirche noch einen Überschuss von rund 7,22 Millionen Euro erwirtschaftet, berichtete der Ausschussvorsitzende Gerhard Eicker. Das Geld soll in die Rücklagen fließen, die sich damit auf rund 136,8 Millionen Euro erhöhen.
Gleichwohl müsse die Kirche weiter sparen, betonte Eicker. Die Synode habe im Jahr 2004 beschlossen, den Haushalt bis 2012 um rund 12,7 Millionen Euro zu kürzen. Dies sei bisher nicht gelungen. Bislang seien erst 4,4 Millionen Euro eingespart worden. Etliche Veränderungen seien damals nicht absehbar gewesen oder übersehen worden. So sei etwa ein Abbau von Pfarrstellen beschlossen worden, ohne zu berücksichtigen, dass Pastoren und Pastorinnen als Kirchenbeamte unkündbar sind.
"Trotzdem gibt es keinen Anlass zur Sorge", so Eicker. Angesichts der Rücklagen sei Zeit genug, in Ruhe den weiteren Sparkurs zu bedenken. Allerdings führe am Sparen kein Weg vorbei: "Wenn wir nichts tun, sind die Rücklagen schnell abgeschmolzen." epd
Kooperation der Pfarrstellen ist notwendig - Abschlussbericht der Arbeitsgruppe Perspektive
Der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Perspektive, Dr. Jobst Seeber, stellte den Abschlussbericht über die Pfarrstellen- und Gemeindeentwicklung vor. Dabei ging die Arbeitsgruppe von folgenden Rahmenbedingungen und Annahmen aus:
Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Oldenburg wird in ihrer Gesamtheit auch weiterhin einem Schrumpfungsprozess unterliegen, allerdings in regional unterschiedlicher Ausprägung. So verliert die Oldenburger Kirche rund 2.600 Gemeindeglieder pro Jahr. Die Zusammenlegung von Gemeinden soll weiterhin nicht forciert werden. Die Identitäten der Gemeinden sollen erhalten und die Nähe zu den Menschen gestärkt werden.
Weiterhin soll der Anspruch der flächendeckenden pfarramtlichen Versorgung vertreten werden. Dennoch zeigt die demographische Entwicklung bei Pfarrerinnen und Pfarrern eine dramatische Entwicklung. Es wird zu einem erheblichen Verlust an aktiven Pfarrerinnen und Pfarrern kommen, der durch Nachwuchs nicht ausgeglichen werden kann. Die Zahl der Pfarrerinnen und Pfarrer wird nach bisherigen Prognosen auf ein Drittel zurückgehen. Deshalb werden mehrere Pfarrerinnen oder Pfarrer ein Team in einer Region bilden müssen. Dazu ist auch ein neuer Pfarrstellenschlüssel notwendig. Neu bedacht werden muss auch der Umgang mit Immobilien. Ein Überhang an nicht mehr benötigten Gebäuden ist erkennbar. Die Ehrenamtlichkeit wird eine neue Bedeutung erfahren. Der Bedarf an Qualifizierung von ehrenamtlich Tätigen wird erheblich zunehmen.
Die Arbeitsgruppe schlägt folgende neue Berechnung der Pfarrstellen zur weiteren Beratung vor:
Der Gemeindefaktor ist die Gemeindegliederzahl. Um die Pfarrstellenversorgung flächendeckend zu gewährleisten wird ab einer Gemeindegliederzahl von 1.000 eine halbe Pfarrstelle eingerichtet, ab 3.500 eine ganze. Ab 5.000 Gemeindegliedern sind 1,5 Pfarrstellen vorgesehen. Anschließend steigt der Pfarrstellenanteil um eine halbe Stelle bei jeweils 2.000 weiteren Gemeindegliedern. Regionale Faktoren können mit 0,25 Stellenanteilen dynamisch gewichtet werden.
Zur Sicherung der pfarramtlichen Versorgung empfiehlt die Arbeitsgruppe die Kooperation der Pfarrstellen. Dies bedeute, dass Pfarrerinnen-/Pfarrerteams gebildet werden, die ausreichend groß sind, um gegenseitige Unterstützung zu leisten durch Arbeitsabsprachen, bei Vertretungsregelungen usw. Gleichzeitig sei sich die Arbeitsgruppe bewusst, so Seeber, dass damit der bisherige gemeindliche Anspruch auf den eigenen Pfarrer aufgegeben werden müsse. Vielmehr würden Teams von Pfarrerinnen und Pfarrern dann für jeweils ein regionales Bündel an Gemeinden zuständig sein. Dabei könnten diese Teams durchaus unterschiedlich groß sein. Gemeinden sollen dabei selber über ihre Schwerpunkte und die Verteilung der Kernaufgaben entscheiden. Die Arbeitsgruppe Perspektive habe folgende Kooperationsmöglichkeiten erwogen: das gemeinsame Pfarramt, eine Arbeitsgemeinschaft, eine Zweckvereinbarung, ein Zweckverband und die Fusion.
Bei den Funktionspfarrstellen vollzieht sich der demografische Faktor noch schneller als bei den Gemeindepfarrstellen, berichtet Seeber. Deshalb müssen dort die Prioritäten und die Gewichtung neu bewerten werden. Die Arbeitsgruppe Perspektive geht davon aus, dass auch künftig Funktionspfarrstellen erforderlich sein werden. Neben den zu reduzierenden zentralen Stellen soll auch ein Kontingent an regionalen Funktionspfarrstellen bedacht werden, die vom zentralen Anstellungsträger den Kirchenkreisen zugeordnet werden. Dort sollen sie Ortsgemeinden regional bei theologischen und pastoralen Schwerpunktarbeitsfeldern unterstützen und Gemeindepfarrerinnen und pfarrer entlasten.
Für die 965 Gebäude (Gemeindehäuser/Pfarrhäuser/Kirchen/Kindergärten), die es in der Oldenburger Kirche gibt, wird die Frage nach der weiteren Nutzung zunehmend gestellt werden. Nicht alle Immobilien werden weiterhin genutzt werden können. Die Arbeitsgruppe Perspektive empfiehlt hierzu dringend, die bisherige Praxis bei der Verwendung von nicht mehr benötigten Immobilien an die neuen Bedarfe und Erfordernisse anzupassen. Es sollten Kriterien für einen bedarfsgerechten und wirtschaftlichen Umgang mit Immobilien entwickelt werden. Auch die Residenzpflicht müsse neu beraten werden, denn als Pfarrer oder Pfarrerin werde man nicht gleichzeitig in drei Pfarrhäusern wohnen können, so Seeber.
Nach ausführlicher Debatte beschloss daraufhin die Synode:
1. Die Ergebnisse der AG Perspektive werden in die Beratungsprozesse zur Vorlage Auf dem Weg ins Jahr 2030 einbezogen.
2. Der Bericht der AG Perspektive wird den Kirchengemeinden kurzfristig zur Kenntnis gegeben.
3. Den Ausschüssen und dem Kirchensteuerbeirat der Synode werden Bericht und Materialien der AG Perspektive zur Erörterung und Stellungnahme übergeben.
4. Der Ausschuss für Gemeindedienst und Seelsorge bündelt und wertet die Ergebnisse der Ausschuss/Kirchensteuerbeirat/-beratungen aus und leitet diese an den GKA weiter. Der GKA speist sie ggf. zur Umsetzung in die Arbeitsprozesse der Verwaltung ein.
5. Das Personalreferat des OKR wird gebeten, die Ergebnisse der AG Perspektive und der Ausschüsse in die notwendige Erarbeitung eines neuen Pfarrstellenschlüssels einzubeziehen.
Auf dem Weg ins Jahr 2030 - Bischof Jan Janssen ruft zum Zukunftskongress auf
In seinem Bericht als Vorsitzender des Gemeinsamen Kirchenausschusses (GKA) hat Bischof Jan Janssen im Blick auf weitere Einsparungen in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg einen Zukunftskongress im Jahr 2012 angeregt. Dabei gehe es nicht um pauschale Kürzungen, sondern die Frage nach inhaltlichen Schwerpunktsetzungen.
Der Finanzdruck verstellt oftmals den Blick auf die Inhalte, notwendige Strukturanpassungsdiskussionen werden ausschließlich unter dem Druck von Sparzwängen geführt, warnte Janssen. Dies führt zu einem Verlust von Identifikation mit den Zielen kirchlichen Handelns auf unterschiedlichen Ebenen und in unterschiedlichen Gruppierungen.
Eine reine Reduktionsdebatte würde übersehen, dass verbleibende Kernaufgaben so gestaltet sein müssen, dass sie nicht nur zu einer Verdichtung von Arbeit, sondern auch zu einer Art missionarischer Effektivität führen, begründete der Oldenburger Bischof seinen Vorschlag. Eine Frage muss also auch lauten: wo investiert die Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg, damit möglichst vielen Menschen der Zugang zum Schatz des Evangeliums möglich gemacht wird?
In den Prozess einer zukünftigen Schwerpunksetzung müsse einbezogen werden, dass es in dem oldenburgischen Kirchengebiet unterschiedliche Gemeindebilder gibt und die Gemeindeglieder zwischen Wilhelmshaven und Damme unterschiedliche Ausdrucksformen ihres Glaubens haben (z. B. Stadtgemeinden zu Landgemeinden, Diaspora, Diakonie, Sonderseelsorgebereiche). Wir müssen unsere innerkirchlichen Rahmenbedingungen analysieren (inkl. Hauptamt und Ehrenamt) und uns mit den politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen befassen. Von daher ist es notwendig, Entwicklungsstufen über 2017 hinaus auf dem Weg in das Jahr 2030 in mittelfristige und langfristige Prozesse zu unterteilen, schlug Janssen vor.
Unter Berücksichtigung dieser Informationslage unterbreite der Gemeinsame Kirchenausschuss auch keine Einsparsummen. Stattdessen schlägt der GKA der Synode ein Vorgehen vor, das eine große Beteiligung aus unserer Kirche und doch eine Basis für zentrale Schwerpunktsetzungen ermöglicht. Lassen Sie uns unsere Stärken nutzen: das Miteinander unserer Landeskirche, betonte Janssen. Dieses schärfe den Blick für eine inhaltlich zukunftsfähige Kirche, und versetzte uns in die Lage, die einschneidenden Eingriffe in die Struktur und den Finanzrahmen unserer Kirche verantwortlich für die Zukunft zu gestalten.
Daraufhin beschloss die Synode:
1. Aus den bereits erarbeiteten Papieren wird der GKA einen Materialpool und einen Fragenkatalog zur Vision Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg 2030 zusammenstellen.
2. Alle synodalen Ausschüsse bearbeiten diese Fragestellungen nach der Maisynode 2010 für ihr jeweiliges Arbeitsfeld. Zudem beschäftigen sich die Kirchenkreise in abgestimmter Form (ggf. Kreissynoden, Regionen oder eigens berufene Arbeitsgruppen) ebenfalls mit diesen Fragestellungen.
3. Der GKA unterbreitet der Synode einen Besetzungsvorschlag für einen Reformausschuss (zugleich Vorbereitungsgremium).
4. Die Synode beruft im November 2010 den Reformausschuss und beschließt in 2011 die Durchführung eines Zukunftskongresses im Jahr 2012.
5. Der Reformausschuss konzipiert den Zukunftskongress unter Einbeziehung aller Materialien und Ergebnisse aus den Ausschüssen und Kirchenkreisen und nimmt im Sommer 2011 eine Rückkoppelung mit dem GKA vor.
6. Die Synode beschließt im November 2011 das vom Reformausschuss vorzulegende Konzept für den Zukunftskongress.
7. Im Sommer 2012 wird der Zukunftskongress durchgeführt (Berücksichtigung der Ergebnisse der GKR-Wahlen, Beteiligung möglicher künftiger Synodaler).
8. Die Synode beschließt im November 2012 aufgrund der Ergebnisse des Zukunftskongresses die Handlungskonsequenzen für die Ev.-luth. Kirche in Oldenburg.
Oberkirchenrat Grobleben will nicht wieder kandidieren
Der oldenburgische Oberkirchenrat Olaf Grobleben will nicht für eine zweite Amtszeit kandidieren. In einer persönlichen Erklärung vor der in Rastede im Ammerland tagenden Synode sagte er am Freitag, dass er für eine weitere zehnjährige Amtszeit nicht mehr zur Verfügung stehe. Der 50-Jährige wurde vor neun Jahren zum Oberkirchenrat der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg gewählt. Seine Amtszeit endet zum 30. September 2011.
Erstmals wurde damals die Amtszeit auf zehn Jahre befristet. Diese Regel gilt seitdem für alle neuen Oberkirchenräte. Grobleben begründete seine überraschende Entscheidung nicht.
Vor seiner Berufung nach Oldenburg war er Leiter der Aus- und Weiterbildungsstätten der Henriettenstiftung in Hannover. In Oldenburg leitete er zunächst das Referat für ethische und diakonische Fragen, Öffentlichkeitsarbeit und die Pfarrerfortbildung. Nach einer Umverteilung der Aufgaben im kirchenleitenden Kollegium ist er jetzt für Beratungsstellen, Diakonie, Erwachsenenbildung, theologische Fragen und Bildung sowie den Religions- und Konfirmandenunterricht verantwortlich.
Der gebürtige Bremerhavener absolvierte zunächst eine Ausbildung zum Bankkaufmann, bevor er in Hamburg und Kiel evangelische Theologie studierte. Von 1989 bis 1995 war er Pastor in Apensen bei Stade, bevor er zur Henriettenstiftung nach Hannover wechselte. epd
Nach weiterer Beratung beschloss die Synode auf Vorschlag des Wahlausschusses:
Es wird von der Ausnahmeregelung des § 5 a Oberkirchenratsgesetzes Gebrauch gemacht. Die Berufung einer Theologin / eines Theologen als hauptamtliches Mitglied des Oberkirchenrates soll in ein öffentlich-rechtliches Dienst- und Treueverhältnis auf Zeit (10 Jahre) erfolgen.
Synode hält am Konzept des Evangelischen Bildungszentrums Rastede fest
In der Diskussion um die inhaltliche und bauliche Ausgestaltung der Heimvolkshochschule (HVHS) Rastede hat sich die Synode der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg entschieden, den im November vergangenen Jahres beschlossenen finanziellen Rahmen von 3 Millionen Euro einzuhalten und zugleich aber am ursprünglichen inhaltlichen Konzept eines Evangelischen Bildungszentrums Rastede (EBZ-Rastede) festzuhalten.
Vorausgegangen war die Vorstellung der Bauplanung für ein neues Haus mit 42 Betten und drei Seminarräumen, das bis zum Herbst 2011 errichtet werden soll. Weitere Büros sind in dem 2,1 Millionen-Euro-Bau nicht vorgesehen.
Daran schloss sich eine ausführliche Debatte mit unterschiedlichen Anträgen an. Die Synodale Jutta Wilhelms forderte das Aussetzen der Baumaßnahmen und eine neuerlicher Erarbeitung eines Bildungskonzeptes unabhängig von einer Standortfestlegung auf Rastede. Der Synodale Jost Richter beantragte, das Konzept eines Evangelischen Bildungszentrums Rastede ohne finanzielle Einschränkungen umzusetzen. Bischof Jan Janssen legte den Antrag des Gemeinsamen Kirchenausschusses vor, der ein biblisches Lehrhaus unter dem Titel Forum Bibel vorsah. Dieses soll nun in die inhaltlichen Planungen mit aufgenommen werden.
Die Synode verabschiedete bei 7 Gegenstimmen und 3 Enthaltungen:
1. Die Renovierung und der Ausbau der HVHS Rastede werden im beschlossenen Finanzrahmen und auf Grundlage der vorgestellten Baupläne umgehend baulich umgesetzt.
2. Grundlage ist die auf der dritten Tagung der 47. Synode beschlossene Konzeption EBZ- Rastede.
3. Die in der Konzeption vorgesehene Verlagerung von Bildungsanbietern hin zum Standort Rastede ist als langfristiges Ziel zu verstehen. Die Auswahl der schrittweise zu verlagernden Bildungsanbieter ist zu überprüfen. Sie soll im Konsens mit den Beteiligten erfolgen und muss sich an den durch den Finanzrahmen beschränkten Möglichkeiten orientieren.
4. Der bereits beschlossene Beirat für das EBZ-Rastede nimmt unmittelbar nach der 5. Tagung der 47. Synode seine Arbeit auf. Aufgabe des Beirats ist u.a. die Anpassung und Weiterentwicklung der inhaltlichen Konzeption, unter Einbeziehung der vom GKA vorgelegten Vorstellungen zu einem Forum Bibel.
Berichte vom 1. Verhandlungstag
Frühjahrssynode der Oldenburger Kirche feierlich eröffnet
Mit einem Abendmahlsgottesdienst in der St.-Ulrichs-Kirche in Rastede wurde am Donnerstagmorgen, 27. Mai, die 5. Tagung der 47. Synode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg eröffnet. Mit Blick auf das Schwerpunktthema der Frühjahrstagung Kirchliche Arbeit mit Kindern betonte Oberkirchenrat Olaf Grobleben in seiner Begrüßung, dass Kinder sowohl ein Segen als auch ein wahres Geschenk seien. Kinder sind Hoffnung für das Leben, weil Zukunft ohne Kinder nicht möglich ist. Was läge näher, als sich Kindern zuzuwenden und mit ihnen gemeinsam in die Zukunft zu gehen, so Grobleben.
In ihrer Predigt lud die Diakonin Eva Brunken vom Landesjugendpfarramt die Gottesdienstteilnehmenden ein, miteinander in der Form eines Bibliologs ins Gespräch zu kommen. Analog zu Textpassagen aus dem Matthäusevangelium (Mt 18,1-5) regte Brunken an, sich in die Rolle der Jünger oder auch von Jesus zu versetzen und Assoziationen zum Bibeltext zu äußern.
Zur Sprache kamen unter anderem der Wunsch nach Orientierung und Wegweisung. Geäußert wurden aber auch Überraschung und Verunsicherung sowie die Ansicht, dass an Kinder oft Anforderungen gestellt würden, die Erwachsene selbst nicht zu erfüllen bereit seien.
Die rund 60 Synodalen sowie Gäste und Mitarbeitende der Oldenburger Kirche tagen vom 27. bis 29. Mai in der Heimvolkshochschule Rastede. Im Mittelpunkt stehen neben dem Schwerpunktthema kirchliche Arbeit mit Kindern die Schwerpunktsetzung Auf dem Weg in das Jahr 2030, die weiteren Planungen des Projektes Rastede sowie Maßnahmen zur Bewahrung der Schöpfung.
Dank an langjährige Synodale
Zu Beginn der Tagung dankte Synodenpräsidentin Sabine Blütchen Annemarie Cornelius und Helmut Wadehn für ihre zwanzigjährige Mitarbeit in der Synode der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg. Neu verpflichtet wurde Dr. Christoph Thoma, der als Ersatzmitglied für den Kirchenkreis Friesland-Wilhelmshaven erstmalig an der Synode teilnimmt.
Oldenburger Bischof Janssen regt Beteiligungskirche und partizipatives Verständnis an
Ein ermutigendes Staunen über das vielfältige Leben in der Oldenburger Kirche hat Bischof Jan Janssen in seinem Bericht vor der Synode beschrieben. Dieses solle auch gemeinsam gewürdigt werden. Bischof Jan Janssen riet deshalb allen ehren- oder hauptamtlichen Mitarbeitenden, doch wenigstens punktuell einmal in einer Nachbargemeinde oder in einem ausgewählten Arbeitsbereich unserer Kirche vorbeizuschauen, die Sie eben noch nicht immer schon kennen. Wenn Sie hinsehen und hinhören, werden Sie einen großen Reichtum entdecken."
Der Oldenburger Bischof regte an, ein mehr partizipatives Verständnis der Gestaltungschancen und der Verantwortung zu entwickeln". Auch in der Horizonterweitung" lägen Chancen, ein größeres Miteinander zu entdecken - beispielsweise in Projekten und Profilgemeinden oder im Kanzeltausch, einem gemeinsamen Gemeindebrief oder in der Friedhofsverwaltung. Veränderungen dürften aber nicht als Störungen diffamiert oder als Belästigung abgetan werden. Die richtige Mischung macht's: Respekt vor jeder gewachsenen und lebendigen Tradition und Respekt vor jedem engagierten Reformansatz. Das Leitmotiv sollte Konzentration heißen, in der neue Kraft und viel Heilsames für die Zukunft unserer Kirche liegen wird."
Unter dem Begriff Kommunikation" fasste Bischof Janssen die Arbeit des Kollegiums des Oberkirchenrates zusammen. So habe es die Aufnahme eines Mediationsverfahrens gegeben. Damit sollen Konflikte, die es im Zuge der Verwaltungsstrukturreform gegeben hat, zusammen mit der Mitarbeitervertretung aufgearbeitet werden. Ziel sei, dass sich die Menschen in der neuen Organisation wahrgenommen fühlen und ihrerseits wieder die Menschen wahrnehmen können, für die sie zum Wohle unserer Kirche tätig sind."
Janssen berichtete, dass unter Beteiligung der Synodenpräsidentin und der Öffentlichkeitsarbeit der Kirche ein Krisenstab gegründet worden sei. Im Fall der drohenden Insolvenz von Einrichtungen der Diakonie sei dieser ein erstes Mal erfolgreich erprobt worden.
Im Konflikt mit der früheren Pressesprecherin der Kirche, Dr. Marlis Oehme, habe es nun eine gütliche Einigung gegeben, so Bischof Janssen in seinem Bericht an die Synode. Auch nach dem Kammertermin vor dem Arbeitsgericht Mitte April habe es Bemühungen zu einem Vergleich gegeben, der nun beurkundet worden sei. Ziel des Vergleichs ist die friedliche Beilegung des Konfliktes im Interesse aller Beteiligten." Janssen betonte, niemand von uns hat den Konflikt gesucht." Weiterhin könne niemand aus solch einem Konflikt stolzen Hauptes hervorgehen. Gleichzeit bedauerte er den entstandenen Schaden ausdrücklich. Unterstrichen sei zuletzt, dass nun durch intensives Bemühen eine gütliche Lösung gefunden wurde, die von gesundem Menschenverstand geprägt ist."
Für den Bereich Presse- und Öffenlichkeitsarbeit begrüßte Bischof Janssen den neuen Leiter der Stabsstelle für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Dirk-Michael Grötzsch, der am 15. April seine Arbeit aufgenommen hat. Unterstützt wird Grötzsch durch Pfarrer Hans-Werner Kögel, der als Pressereferent weiterhin tätig sein wird. Die öffentliche Vermittlung unseres Tuns in Kirche und Kirchenkreisen, Gemeinden und Einrichtungen bleibt Aufgabe und Herausforderung zugleich", betonte Janssen: Werden wir als Kirche künftig nicht mehr selbstverständlich als mehrheitliche Größe wahrgenommen, wird auch medial weniger Rücksicht auf kirchliche Interessen genommen, spürbar schon in Fragen wie Sonntagsschutz oder Kirchenjahr."
Nach einer Aussprache beschloss die Synode, eine Arbeitsgruppe einzurichten, die die Umstände und Hintergründe der fristlosen Kündigung der Pressesprecherin der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg im vergangenen Jahr und die im Zusammenhang damit stehenden weiteren Ereignisse, die zum Vergleich zwischen Arbeitnehmerin und Arbeitgeber führen, untersucht.
Dabei richtet die Arbeitsgruppe ihr Augenmerk auf die Art und Weise der Vorbereitung und Durchführung getroffener Beschlüsse von Seiten der Kirchenleitung und die binnenkirchliche Kommunikation dieser Beschlüsse. Die Arbeitsgruppe soll darüber hinaus kritisch das Miteinander von Synode, Oberkirchenrat und Gemeinsamer Kirchenausschuss (GKA) beleuchten insbesondere im Blick auf Zuständigkeiten und Möglichkeiten gegenseitiger Aufsichtsführung. Der Arbeitsgruppe soll je ein Mitglied jedes Ausschusses der Synode, ein Mitglied des OKR und eines des GKA angehören. Die Arbeitsgruppe wird der Synode auf ihrer Tagung im November 2010 berichten.
Die Synodendebatte machte deutlich, dass es nicht um Schuldzuweisungen" gehe, sondern um eine bessere Kommunikation innerhalb der Kirche, wie es der Synodale Sven Evers aus Ovelgönne als Antragssteller formulierte.
Oldenburger Kirchenparlament solidarisiert sich mit Pflegekräften
Die Synode der oldenburgischen Kirche hat sich mit den Pflegekräften in der Diakonie solidarisch erklärt. Die 60 Delegierten des Kirchenparlaments stellten sich am Donnerstag hinter eine Kundgebung von rund 80 Pflegerinnen, die vor dem Tagungsgebäude für höhere Pflegesätze demonstrierten.
Die Vorsitzende der Mitarbeitervertretung, Germaid Eilers-Dörfler, forderte von der Kirche politische Unterstützung ein. Bundesweit seien die Pflegeentgelte in Niedersachsen am niedrigsten. Alle Einsparungen gingen stets zulasten der Beschäftigten. Gerade für Teilzeitkräfte reiche das Gehalt nicht mehr aus, um den Lebensunterhalt zu bestreiten.
Bischof Jan Janssen sagte: "Wir stehen Seite an Seite mit den Pflegekräften für bessere Rahmenbedingungen ein". Allerdings sei die Kirche nicht allein verantwortlich für eine Erhöhung der Pflegeentgelte. epd
Kirchenmusik in Oldenburger Kirche wird grundlegend neu beraten
Auf Antrag des Synoden-Ausschusses für Gemeindedienst und Seelsorge hat die Synode am Donnerstag beschlossen, das Thema Kirchenmusik in der Oldenburgischen Kirche grundlegend neu zu beraten. Zu diesem Zweck soll der Ausschuss für Gemeindedienst und Seelsorge beauftragt werden, dieses Thema federführend unter Mithilfe des Kirchensteuerbeirates, des Ausschusses für Theologische und liturgische Fragen, Mission und Ökumene, des Finanz und Personalausschusses sowie Mitgliedern des Oberkirchenrates zu bearbeiten. Zu diesem Zweck soll der Ausschuss für Gemeindedienst und Seelsorge eine Arbeitsgruppe aus Mitgliedern der genannten Ausschüsse bzw. Personengruppen bilden, die den genannten Ausschüssen regelmäßig Bericht erstattet.
Ausschüsse sollen Themen auch ohne vorherige Zuweisung durch die Synode behandeln können
Die Synodalen der Oldenburger Kirche haben am Donnerstag die Vorsitzenden der Synodalausschüsse beauftragt, gemeinsam mit der Präsidentin und unter Beteiligung des Kollegiums des Oberkirchenrates ein Verfahren zu entwickeln, mit dem sichergestellt werden soll, dass die Ausschüsse Themen, die nicht zuvor von der Synode zugewiesen wurden, behandeln können.
Das neue Verfahren soll bis Anfang September entwickelt werden und bereits im Vorfeld der diesjährigen Herbstsynode zur Anwendung kommen. Im November soll dann auch ein Vorschlag zur Änderung der Geschäftsordnung der Synode zur Abstimmung vorgelegt werden, so der Antrag des Rechts- und Verfassungsausschusses, dem die Synodalen zustimmten.
Kirchliche Arbeit mit Kindern Schwerpunktthema der Oldenburger Frühjahrssynode
Die kirchliche Arbeit mit Kindern war das Schwerpunktthema der Frühjahrssynode der Oldenburger Kirche. Bereits im Vorfeld der Synodentagung betonte Bischof Jan Janssen gegenüber Journalisten: Die Arbeit mit Kindern ist die Beste, die wir zu bieten haben. Es gibt eine großartige Arbeit der Mitarbeitenden in den Kindergärten, viele Ehrenamtliche in den Gemeinden, die vielfältig und ideenreich im Kindergottesdienst sowie in Kinder- und Jugendgruppen wirken. Dies verdiene auch eine stärkere gesellschaftliche Würdigung, bilanzierte Bischof Janssen.
Mehr Informationen zum Schwerpunktthema finden Sie hier.