3. Tagung der 49. Synode der oldenburgischen Kirche
Wahlen, Blockhaus Ahlhorn und Jahresthema „Weggemeinschaft“
Zum zweiten Mal tagte die 49. Synode der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg ab Donnerstag, 27. Mai, für drei Tage als digitale Synode. Auf der Tagesordnung der 3. Tagung standen die Wahlen eines neuen juristischen sowie eines theologischen Mitglieds des Oberkirchenrates. Ebenfalls wurden die Berichte aus dem Gemeinsamen Kirchenausschuss, dem Oberkirchenrat und zum Blockhaus Ahlhorn verhandelt. Am Freitagnachmittag stand das Jahresthema 2021 „Weggemeinschaft“ im Mittelpunkt. Im Rahmen der Tagung wurden auch verschiedene Kirchengesetzes sowie ein Nachtragshaushaltsgesetz für das Haushaltsjahr 2021 erörtert und verabschiedet.
Die Verhandlungen der Synode sind grundsätzlich öffentlich. Interessierte konnten die Tagung daher im Live-Stream verfolgen.
Die große Bereitschaft der Synodalen, sich auf eine digitale Synode einzulassen, habe sie sehr gefreut, betonte Synodenpräsidentin Sabine Blütchen im Anschluss an die Synode. Ebenso freue sie, dass das Oberkirchenratskollegium jetzt wieder komplett sei und von der Synode mit großem Rückhalt gestützt werde. Das hätten die sehr guten Mehrheiten deutlich gezeigt.
Blütchen begrüßte auch den Beschluss der Synode, ein Wiederaufforstungsprojekt der Norddeutschen Mission in Wapuli im Norden Ghanas zu unterstützen. Den Klimaschutz zu fördern und dabei „über den Tellerrand“ zu schauen, sei ein ganz wichtiges Signal, so Blütchen. Dies sei auch ein Impuls an die Kirchengemeinden, die Bemühungen der Evangelischen Jugend Oldenburg bei Umweltschutzprojekten zu unterstützen.
Ein positives Feedback zog auch Bischof Thomas Adomeit. Er freue sich über die „wunderbare Diskussionskultur der Synode. Die Lust, sich einzubringen, ist bemerkenswert. Wir brauchen alle Kräfte und Begabungen in diesen Diskussionsprozessen.“
Frank Lütjelüschen zum neuen juristischen Mitglied des Oberkirchenrates gewählt
„Zukunft kann man nur gestalten, wenn man Innovationen fördert“
Im Rahmen der 3. Tagung der 49. Synode der oldenburgischen Kirche ist Frank Lütjelüschen (52) am Freitag, 27. Mai, im dritten Wahlgang zum neuen juristischen Mitglied des Oberkirchenrates gewählt worden. Die Synodalen wählten Lütjelüschen damit zum Nachfolger von Oberkirchenrätin Susanne Teichmanis, die ihr Leitungsamt zum 1. April aus persönlichen Gründen aufgegeben hatte.
Von 56 abgegebenen Stimmen entfielen im dritten Wahlgang 41 Stimmen auf Frank Lütjelüschen und vier Stimmen auf Dr. Axel Rinjes (49). Elf Delegierte hatten sich enthalten.
Frank Lütjelüschen stammt gebürtig aus Oldenburg und ist seit 2009 bei der Landessparkasse zu Oldenburg für die Sanierung großer Kreditengagements zuständig.
Synodenpräsidentin Sabine Blütchen betonte im Anschluss an die Wahl, dass sie sich sehr über das tolle Wahlergebnis von Frank Lütjelüschen freue, insbesondere dass er von der Synode einen so großen Rückhalt erhalten habe. Auch Bischof Adomeit sagte, dass er über das klare Votum der Synode froh sei. „Ich bin mir sicher, dass Frank Lütjelüschen das Team bereichern wird. Er wird neue Perspektiven einspielen können, dazu bringt er ganz andere Gaben mit – passend für ein gutes Miteinander.“
Der neu gewählte juristische Oberkirchenrat Frank Lütjelüschen sagte nach der Wahl: „Ich danke für das hohe Vertrauen und fange an, dieses Vertrauen mit harter Arbeit zu verdienen. Es ist eine spannende Aufgabe, auch die Gesellschaft zu gestalten und dabei auf ein super Team zu treffen. Das Wahlergebnis bedeutet einen starken Rückenwind.“
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Oberkirchenrat Detlef Mucks-Büker im Amt bestätigt
„Mehr Jugend wagen, mehr Beteiligung wagen, mehr Zukunft wagen“
Am Samstag, 29. Mai, ist Oberkirchenrat Detlef Mucks-Büker von den Synodalen der oldenburgischen Kirche im ersten Wahlgang als theologisches Mitglied des Oberkirchenrates im Amt bestätigt worden. Mucks-Büker (62) ist seit Oktober 2011 theologischer Oberkirchenrat, Mitglied im Kollegium des Oberkirchenrates sowie hauptamtliches Mitglied des Gemeinsamen Kirchenausschusses.
Im ersten Wahlgang erhielt Oberkirchenrat Detlef Mucks-Büker 48 von insgesamt 57 abgegebenen Stimmen bei neun Enthaltungen. Laut Oberkirchenratsgesetz wird das theologische Mitglied des Oberkirchenrates für die Dauer von zehn Jahren berufen.
In einem Fachvortrag zum Thema „Bildung und Jugendarbeit vor dem Hintergrund sinkender Mitgliederzahlen – Perspektiven kirchlichen Handelns?“ regte Mucks-Büker vor der Synode an, die Partizipation junger Menschen voranzubringen. Dazu könne die Veranstaltung einer Jugendsynode entscheidende Impulse liefern. Die Jugendkammer könne zu einem Organ substantieller Selbst- und Mitbestimmung weiterentwickelt werden. Und „junge Menschen wären konstitutiv in Synode, Kreissynoden und weitere kirchenleitende Gremien einzubinden – mehr als dies bisher der Fall ist. Dazu müssen Wege gefunden und gegangen werden.“ Für die Kirche hieße das zusammengefasst: „mehr Jugend wagen, mehr Beteiligung wagen, mehr Demokratie wagen, mehr Zukunft wagen, mehr Reich Gottes wagen.“
Oberkirchenrat Detlef Mucks-Büker erklärte nach der Wiederwahl, es sei eine große Freude und etwas Schönes, in dieser Form bestätigt zu werden. Er sei gespannt auf das Zusammenspiel zwischen Wechsel und Kontinuität im Oberkirchenratskollegium und sehe mit Freude und Spannung dem neuen Oberkirchenratskollegen entgegen, der ein Gewinn sein werde.
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Betriebsstilllegung für das Blockhaus Ahlhorn zum 31. Mai
Am Donnerstag hat Oberkirchenrat Detlef Mucks-Büker auf der Synodentagung über den aktuellen Umsetzungsstand zum Synodenbeschluss zum Blockhaus Ahlhorn informiert. Nachdem die Synode im vergangenen November beschlossen hatte, sich aus der alleinigen Trägerschaft des Blockhauses zurückziehen, soll die Einrichtung nun in private Hände gehen.
In der Pressekonferenz hatten die Bremer Projektentwickler Anton Brinkhege und Marcus Henke in der vergangenen Woche erklärt, dass sie eine Trägergesellschaft für das Blockhaus Ahlhorn gründen und die Einrichtung übernehmen wollen, so eine derzeit laufende Machbarkeitsstudie zu einem positiven Ergebnis komme. Ziel sei es, bis Mitte des Jahres ein langfristig wirtschaftlich tragfähiges Konzept für möglichst vielfältige Nutzungen zu entwickeln. Denkbar sei ein Bildungszentrum für ökologische, ökonomische und soziale Ziele mit besonderem Bezug zum regionalen Umfeld, bei dem die Jade Hochschule oder auch die Universität Oldenburg beteiligt werden könnten.
In Bezug auf die Mitarbeitenden im Blockhaus dürfte von Anfang an klar gewesen sein, dass die Frage einer Weiterbeschäftigung vor Ort wie bisher an der Perspektive einer entsprechenden Nachnutzung hängen werde, so Oberkirchenrat Mucks-Büker. Diese Perspektive habe sich während der letzten Monate leider nicht ergeben. Nachdem sich die Anzeichen einer Betriebsschließung immer mehr verdichtet hätten, sei dies unverzüglich der Mitarbeitendenvertretung (MAV) mitgeteilt worden. Woraufhin zwischen MAV und Oberkirchenrat die gesetzlich vorgeschriebenen Erörterungsgespräche zur Ausübung des Mitberatungsrechtes seitens der MAV geführt worden seien, berichtete Mucks-Büker. Die Gespräche seien seit Anfang dieser Woche förmlich beendet worden, auch mit dem Ergebnis, nun zügig in Sozialplanverhandlungen einzutreten, ganz wie es die Dienstvertragsordnung vorschreibe.
„Grundvoraussetzung dazu ist ein entsprechender Betriebsstilllegungsbeschluss, den der Oberkirchenrat mit Wirkung zum 31. Mai inzwischen gefasst habe. Auch das Kuratorium des Blockhauses Ahlhorn werde noch am kommenden Montag satzungsgemäß entsprechend beschließen“, kündigte Mucks-Büker an. „Die Mitarbeitenden werden noch heute informiert und zu einer Betriebsversammlung am Montag eingeladen, wo unser Bischof zum Gespräch mit ihnen über die Situation zur Verfügung steht. Auch die MAV ist selbstverständlich dazu eingeladen.“
Diese Entscheidung sei in vielerlei Hinsicht schwerwiegend, räumte der Oberkirchenrat ein. „Aus Sicht der Kirchenleitung ist sie jedoch unumgänglich, so bedauerlich das auch ist. In den anstehenden Sozialplanverhandlungen werden wir darum nach Möglichkeit versuchen, den Mitarbeitenden in der Schwere dieser Entscheidung und ihrer Konsequenzen so angemessen und wertschätzend wie möglich zu begegnen. Dazu sind wir nicht nur durch das Arbeitsrecht verpflichtet.“
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Gratulation zur 25. jährigen Synoden-Mitgliedschaft von Sabine Blütchen
Am Donnerstag dankte Bischof Thomas Adomeit Synodenpräsidentin Sabine Blütchen für ihre mehr als 25-jährige Mitgliedschaft in der oldenburgischen Synode. Die 67-jährige Juristin sei zugleich die 25. Synodenpräsidentin und die erste Frau in diesem Ehrenamt, das sie nunmeh seit 13 Jahren innehabe. Adomeit dankte Blütchen für das große Engagement. Ihre Klarheit in ihrer Rolle, ihre Verlässlichkeit sowie ihre Flexibilität, sich auch auf ungewöhnliche Tagungen wie digitale Synoden souverän einzulassen und zu leiten, verdiene großen Dank und hohen Respekt.
Jahresthema 2021: „Weggemeinschaft“
Unter dem Titel „Weggemeinschaft“ waren die Synodalen am Freitagnachmittag eingeladen, ihre Partnerkirchen in Ghana und Togo zu besuchen und sich über die Arbeit der Norddeutschen Mission zu informieren. Nach einem virtuellen Flug nach Togo besuchten sie in Lomé eine Diakonin, die in der Krankenhausseelsorge tätig ist und einen Blick auf die Corona-Situation in Afrika vermittelte.
In Atakpamé lernten sie das theologische Bildungszentrum der evangelischen Kirche in Togo kennen. Aus dem Norden von Togo, einer stark vom Islam geprägten Region, wurde über die Ökumene und über die interreligiöse Arbeit berichtet. Anschließend wurde die Reise im benachbarten Ghana fortgesetzt. Stationen waren Aufforstungsprojekte in Ghana und gemeindebezogene Projekte am Beispiel einer Kindertagesstätte. Nach der Rundreise konnten sich die Synodalen in Kleingruppen über ihre Reiseeindrücke austauschen und weitere Anregungen u.a. von der Generalsekretärin der Norddeutschen Mission, Pfarrerin Heike Jakubeit, erhalten.
Jahresthema 2022
Für das Jahr 2022 hat sich die Synode für das Jahresthema „Welche Innovationen, Themen, Räume und grundsätzlichen Veränderungen braucht es, damit die Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg ihrem Auftrag, ‚für Menschen da zu sein‘, gerecht werden kann?“ entschieden. Mit diesem Thema solle vor allen Dingen ein Blick auf ein Thema gewagt werden, welches „uns weh tut und zwar die Kirchenaustritte“, sagte die Synodale Lisa Wraase in ihrer Begründung. „Warum treten Menschen aus der Kirche aus? Des Geldes wegen, aufgrund von Fehlentscheidungen unsererseits oder aus dem Grund, dass wir für ihr Leben einfach nichts zu bieten haben?“
Beim Jahresthema würden die Eindrücke der Corona-Pandemie einfließen, so Synodenpräsidentin Blütchen im Anschluss an die Synodentagung, „wenn wir fragen werden, welche Veränderungen und Innovationen notwendig seien, um für Menschen da zu sein und wie wir sie mit unserer Botschaft erreichen können.“
4. Tagung der 49. Synode
Die 4. Tagung der 49. Synode ist vom 18. bis 20. November 2021 geplant. Wo und in welcher Form sie dann zusammentreten kann, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht bekannt.