Andacht am Samstag mit der Synodalen Jutta Wilhelms
Dritter Verhandlungstag eröffnet
Nach der Online-Andacht mit der Synodalen Jutta Wilhelms eröffnete Synodenpräsidentin Sabine Blütchen den dritten Verhandlungstag der 3. Tagung der 49. Synode. Sie gratulierte dem Synodalen Sönke Carstens zum 33. Geburtstag.
Detlef Mucks-Büker als theologisches Mitglied des Oberkirchenrates wiedergewählt
Am Samstagvormittag ist Detlef Mucks-Büker im ersten Wahlgang als theologisches Mitglied des Oberkirchenrates wiedergewählt worden. Mucks-Büker (62) ist seit Oktober 2011 theologischer Oberkirchenrat, Mitglied im Kollegium des Oberkirchenrates sowie hauptamtliches Mitglied des Gemeinsamen Kirchenausschusses.
Im ersten Wahlgang erhielt Oberkirchenrat Detlef Mucks-Büker von 57 abgegebenen Stimmen 48 Stimmen bei neun Enthaltungen. Laut Oberkirchenratsgesetz wird das theologische Mitglied des Oberkirchenrates für die Dauer von zehn Jahren berufen.
Im November letzten Jahres hatte die Synode auf Vorschlag des Wahlvorbereitungsausschusses beschlossen, die ab Oktober 2021 vakant werdende Stelle im Oberkirchenrat, Dezernat III, nicht auszuschreiben, nachdem Oberkirchenrat Detlef Mucks-Büker seine Bereitschaft zur Wiederwahl bekundet hatte. Mit einem Fachvortrag zum Thema „Bildung und Jugendarbeit vor dem Hintergrund sinkender Mitgliederzahlen – Perspektiven kirchlichen Handelns?“ hatte er sich am Freitagnachmittag der Synode vorgestellt.
Jugendliche wünschten sich eine lebendige Kirche, in der sie ihren Glauben leben können, so Mucks-Büker in seinem Vortrag. „Jugendgemäß in eigenen Räumen, eigenen Formen, selbst gestaltet und auch selbst verantwortet.“ Die Einrichtung der Jugendkirche St. Paulus in Delmenhorst vor einigen Jahren sei eine strategische Grundentscheidung dieser Synode gewesen, „um Jugendlichen mit ihren Bedürfnissen genau jene Erfahrungsräume zur Verfügung zu stellen, die sie sich wünschen.“
Mucks-Büker regte an, die Partizipation junger Menschen voranzubringen. Dazu könne die Veranstaltung einer Jugendsynode entscheidende Impulse liefern. Die Jugendkammer könne zu einem Organ substantieller Selbst- und Mitbestimmung weiterentwickelt werden. Und „junge Menschen wären konstitutiv in Synode, Kreissynoden und weitere kirchenleitende Gremien einzubinden – mehr als dies bisher der Fall ist. Dazu müssen Wege gefunden und gegangen werden.“ Für die Kirche hieße das zusammengefasst: „mehr Jugend wagen, mehr Beteiligung wagen, mehr Demokratie wagen, mehr Zukunft wagen, mehr Reich Gottes wagen.“
Als Leiter des Dezernats III „Bildung und Diakonie“ ist Mucks-Büker zuständig für die Bereiche kirchliches Bildungshandeln und Diakonie und Kirche. Ihm obliegt weiterhin die strategische und aufsichtliche Zuständigkeit für das Referat Bildung mit den dort zugeordneten Bildungsbereichen (z.B. Arbeitsstelle Religionspädagogik, Fachstelle Kindergartenarbeit, Landesjugendpfarramt usw.) sowie für weitere rechtlich unselbständige Einrichtungen (z.B. Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstellen, Gemeindeberatung), soweit sie sich in der unmittelbaren Trägerschaft des Oberkirchenrates befinden.
Darüber hinaus ist Oberkirchenrat Mucks-Büker Mitglied in zahlreichen Aufsichtsräten wie z.B. Diakonisches Werk der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg, Gemeinnützige Werkstätten Oldenburg e.V. (Vorsitzender), Evangelische Krankenhausstiftung Oldenburg (stellv. Vorsitzender) sowie in weiteren Gremien.
Verabschiedung der Gesetze in zweiter Lesung
Das Nachtragshaushaltsgesetz sowie die weiteren Kirchengesetze, die an den Vortagen in erster Lesung beraten und beschlossen worden waren, wurden auch in der zweiten Lesung mit großer Mehrheit verabschiedet.
Jahresthema 2022
Für das kommende Jahr hat sich die Synode für das Jahresthema „Welche Innovationen, Themen, Räume und grundsätzlichen Veränderungen braucht es, damit die Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg ihrem Auftrag, ‚für Menschen da zu sein‘, gerecht werden kann?“ entschieden.
Mit diesem Thema solle vor allen Dingen ein Blick auf ein Thema gewagt werden, welches „uns weh tut und zwar die Kirchenaustritte“, sagte die Synodale Lisa Wraase in ihrer Begründung. „Warum treten Menschen aus der Kirche aus? Des Geldes wegen, aufgrund von Fehlentscheidungen unsererseits oder aus dem Grund, dass wir für ihr Leben einfach nichts zu bieten haben?“ Diese Fragen gelte es als Erstes zu klären. Ein Blick in wissenschaftliche Studien müsse dazu ebenso gewagt werden, wie das persönliche Gespräch mit Vertreterinnen und Vertretern aus verschiedenen demographischen Gruppen.
Daraus müssten Erkenntnisse gezogen werden, was die oldenburgische Kirche tun könne, um dem Trend der Kirchenaustritte entgegenzuwirken. „Welcher Themen müssen wir uns annehmen, weil sie zur Lebenswelt diverser demographischer Gruppen gehören. Welche Orte müssen wir schaffen, damit Menschen bei uns ein Zuhause finden und welche grundsätzlichen Veränderungen in unserem Denken müssen angestoßen werden, damit Kirche gestärkt in die Zukunft gehen kann“, fragte die Synodale.
Beim Jahresthema würden die Eindrücke der Corona-Pandemie einfließen, so Synodenpräsidentin Blütchen im Anschluss an die Synodentagung, „wenn wir fragen werden, welche Veränderungen und Innovationen notwendig seien, um für Menschen da zu sein und wie wir sie mit unserer Botschaft erreichen können.“
Abschluss der Synodentagung
Am Ende der Synodentagung dankte Synodenpräsidentin Sabine Blütchen dem Technik-Team, das eine reibungslose Übertragung der digitalen Synode ermöglicht hatte, sowie allen, die für das Gelingen der Synodentagung beigetragen haben. Der Synodale Jost Richter dankte Synodenpräsidentin Sabine Blütchen für die Leitung der Synode.
Nach Lesung, Gebet und Segen durch Bischof Thomas Adomeit schloss Synodenpräsidentin Sabine Blütchen die Verhandlungen der 3. Tagung der 49. Synode.
Die 4. Tagung der 49. Synode ist vom 18. bis 20. November geplant. Wo und in welcher Form sie dann zusammentreten kann, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht bekannt.
Von der Synodentagung berichteten Esben Fest, Dirk-Michael Grötzsch, Pfarrer Hans-Werner Kögel und Sabine Schlösser.