Berichte vom Freitag der 5./49. Synode
Fortsetzung der Synodentagung als Jugendsynode
Nach einer Andacht von Landesjugendpfarrerin Anne Schrader und dem Landessekretär des CVJM, Marc Gobien, setzte das Kirchenparlament gemeinsam mit 30 Jugenddelegierten ihre Beratungen zum Jahresthema: "Welche Innovationen, Themen, Räume und grundsätzliche Veränderungen braucht es, damit die Evangelisch-Lutherische Kirche in Oldenburg ihrem Auftrag, ›für Menschen da zu sein‹, gerecht werden kann?" in acht Arbeitsgruppen fort.
Die Themen der acht Arbeitsgruppen lauten:
1. AG Leuchtturm: Neue Nutzung alter Kirchen
2. AG Gottesdienste auf dem Prüfstand – Alles eine Frage der Verkündigung?
3. AG Musik: Zukunftsklänge?
4. AG Sprache: Kirchenkommunikation
5. AG Kirche im Sozialraum: Eine Kirche für alle
6. AG Struktur: Macht und Machtmissbrauch
7. AG Willkommen: Neue Zugänge zur Kirche
8. AG Ehrenamt: Gestalten, nicht Verwalten
Mögliche Beschlussvorlagen sollen dann am Nachmittag in einer gemeinsamen Sitzung von Synodalen und Jugenddelegierten beraten und beschlossen werden.
Berichte von der Jugendsynode finden Sie auf den digitalen Kanälen der oldenburgischen Kirche.
Vorstellung der Arbeitsgruppen-Einheiten
Nach Beendigung der Arbeitsgruppenphase wurden Ergebnisse der AGs vorgestellt.
AG Leuchtturm: Neue Nutzung alter Kirchen
Die Arbeitsgruppe stellte folgenden Anträge:
"Allen Kirchengemeinden wird eine Gebäudestrukturanalyse, die sonst im Haushaltssicherungskonzept (HSK) gefordert wird, kostenfrei bis zum 31.12.2025 angeboten.
Nach erfolgter Analyse wird den teilnehmenden Gemeinden eine Beratung durch die zu bildende Taskforce Gebäude (TFG) angeboten. Die Taskforce setzt sich aus externen Profis und internen Ehren- und Hauptamtlichen aus verschiedenen Tätigkeitsfeldern der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg zusammen. Die Beratung wäre bis spätestens ein Jahr nach Durchführung der Analyse anzufordern. Die Berufung von den Mitgliedern der Taskforce erfolgt durch den Gemeinsamen Kirchenausschuss spätestens bis zur 6. Tagung der 49. Synode."
Ziel sei es, eine Bedarfsanalyse für alle kirchlichen Gebäude in den Städten und auf dem Land zu erstellen, um anschließend zu beraten, wie diese künftig genutzt werden können, sagte der Jugenddelegierte Chris Schellstede in seiner Vorstellung.
Synodenpräsidentin Sabine Blütchen schlug vor, diese Anträge an den Kirchensteuerbeirat und an den Finanz- und Personalausschuss zu geben, um bis zur 6. Tagung einen Bericht vorzulegen.
Die Jugenddelegierten und die Synodalen stimmten den Anträgen und der Verfahrensweise zu.
AG Gottesdienste auf dem Prüfstand – Alles eine Frage der Verkündigung?
Die Arbeitsgruppe stellte folgenden Antrag:
"Gottesdienstverantwortliche und Kirchengemeinden werden dahingehend unterstützt, vielfältige Gottesdienstformate zu erproben und zu feiern."
Es sollten nicht nur Gottesdienste am Sonntag um 10 Uhr gefeiert werden. Vielmehr sollten verschiedene Zielgruppen angesprochen werden. Es bedürfe auch andere Gottesdienst-Formate und -Zeiten. Ebenso seien KiTa's, Seniorenheime etc. einzubeziehen, erläuterten der Jugenddelegierte Lucas Thiel und die Synodale Ute Kohring. Die Gottesdienste
sollten "vielfältig, aber auch konstant" sein. Auch sollten die Gottesdienste von mehreren Menschen gestaltet werden.
Der Auftrag wurde zur Weiterarbeit an die Ausschuss Gemeindedienst, Seelsorge und Diakonie, an den Theologischen Ausschuss und an den Rechts- und Verfassungsausschuss (für die entsprechenden Ordnungen) verwiesen. Bei der Weiterarbeit sollten die Gottesdienstberaterinnen und -berater der oldenburgischen Kirche einbezogen werden.
Die Jugenddelegierten und die Synodalen stimmten den Anträgen und der Verfahrensweise zu.
AG Musik: Zukunftsklänge?
Der Synodale Dr. Michael Jonas und die Jugenddelegierte Mia Gardeler berichteten aus ihrer Arbeitsgruppe.
Einen Antrag stellte die Arbeitsgruppe nicht, aber deren Wünsche und Ideen aus dem Bericht wurden an den Ausschuss Gemeindedienst, Seelsorge und Diakonie sowie dem Beirat Kirchenmusik verwiesen.
Die Jugenddelegierten und die Synodalen stimmten den Anträgen und der Verfahrensweise zu.
AG Sprache: Kirchenkommunikation
Die Arbeitsgruppe stellte folgenden Antrag:
Die Umsetzung des Konzepts für die mediale Kommunikation der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg soll forciert werden.
Der Ausschuss Jugend, Bildung, Öffentlichkeitsarbeit wird aufgefordert, die Umsetzung zu fördern und zu begleiten. Dazu soll die "AG Sprache" der Jugendsynode an den Beratungen teilnehmen.
Nach dem Bericht vom Jugenddelegierten Jakob Malik Hoffmann und dem Synodalen Sönke Carstens sagte Bischof Thomas Adomeit, dass der erste Teil des Antrages bereits umgesetzt werde. Zurzeit seien gerade in diesem Bereich zwei Stellen ausgeschrieben.
Die Jugenddelegierten und die Synodalen stimmte den Anträgen und der Verfahrensweise zu.
AG Kirche im Sozialraum: Eine Kirche für alle
Kirche muss im Sozialraum präsent sein, dazu benötigt sie eine Netzwerkarbeit und eine Strategie, berichtete der Jugendsynodale Fabian Dargel.
Den Arbeitsauftrag verwiesen die Jugenddelegierte und die Synode an den Ausschuss Jugend, Bildung und Öffentlichkeitsarbeit und an den Ausschuss Gemeindedienst, Seelsorge und Diakonie.
AG Struktur: Macht und Machtmissbrauch
Der Jugenddelegierte Ole Hollmann und der Synodale Jost Richter berichteten aus der Arbeitsgruppe und stellten folgenden Antrag:
"Die Synode wird beauftragt, die rechtlichen Voraussetzungen für die Berufung von Jugendlichen als Mitglieder in kirchlichen Gremien zu schaffen, wobei die Zeit der Berufung auf die Hälfte der jeweiligen Wahlperiode begrenzt sein kann.
Weiter wird die Synode beauftragt, andere Formen der Beteiligung von Jugendlichen in kirchlichen Gremien zu schaffen.
Die Synode wird beauftragt, den Antrag an der Rechts- und Verfassungsausschuss unter Beteiligung des Ausschusses Jugend, Bildung und Öffentlichkeitsarbeit zu verweisen."
Die Jugenddelegierten und die Synode folgten den Anträgen.
AG Willkommen: Neue Zugänge zur Kirche
Nach dem Bericht vom Jugenddelegierten Janek Reinhold wurden folgende Anträge gestellt:
"1. Wir bitten um Stärkung der digitalen Kommunikation und das Bereitstellen von Ressourcen/ Finanzmittel für Kirchenkreise und Kirchengemeinden.
2. Wir bitten, Praktika von Schülerinnen und Schülern und Studentinnen und Studenten in Gemeinden und kirchlichen Einrichtungen zu stärken. Kontakt zur Schule.
3. Die Synode wird gebeten, verkürzte Wahlzeiten im Gemeindekirchenrat zu ermöglichen.
4. Wir beantragen eine Änderung in dem Gemeindekirchenratsgesetz: In jedem Gemeindekirchenrat "Jugendsitze einzurichten" (mit Stimmrecht und evtl. verkürzter Zeit.)"
Nach einer Aussprache stimmten die Jugenddelegierten und die Synode zu, dass die Ziffern 1 und 2 an den Ausschuss Jugend, Bildung, Öffentlichkeitsarbeit verwiesen werden und die Ziffern 3 und 4 an den Rechts- und Verfassungsausschuss.
AG Ehrenamt: Gestalten, nicht Verwalten
Der Synodale Philipp Hoffmann und der Jugenddelegierte Christian Viebach stellten mündlich die Forderungen aus der Arbeitsgruppe vor.
"So sollte neben den beiden Synodentagungen zusätzlich einmal jährlich eine Jugendsynode stattfinden.
Es sollte ein Tandem-Konzept entwickelt werden, bei dem mehrere Personen eine Stimme haben, um sich vertreten zu können. Es könnte auch für ein Junior-Senior-Modell gelten.
Bei den Wahlen sollte aus jedem Kirchenkreis je ein Mitglied unter 27 Jahren in die Synode gewählt werden. Eine Entsprechung sollte auch bei der Wahl in die Kreissynode und in den Gemeindekirchenrat gelten.
Außerdem sollte beschlossen werden, dass die Bedürfnisse, auch der Ehrenamtlichen, in Jugendorganisationen in der IT-Strategie berücksichtigt werden, z.B. der Aufbau eines digitalen Nachschlagewerkes und eines Messengerdienstes."
Die Jugenddelegierten und die Synode stimmte zu, dass an der weitere Beratung über weitere Jugendsynoden u.a. der Gemeinsame Kirchenausschuss, die Jugendkammer, der Ausschuss Jugend, Bildung, Öffentlichkeitsarbeit und der Rechts- und Verfassungsausschuss beteiligt werden sollen.
Um sowohl Ehrenamtliche in den Gemeinden als auch die Jugendverbände mit einbinden zu können, wurde die Frage nach einer IT-Strategie an den Oberkirchenrat, an den Ausschuss Jugend, Bildung, Öffentlichkeitsarbeit und an den Finanz- und Personalausschuss verwiesen.
Die Frage nach Wahlen und Berufungen wurden durch die zuvor beschlossenen Arbeitsaufträge bereits berücksichtigt.
Beschluss zur Weiterarbeit
Zur weiteren Bearbeitung der Anregungen und Beschlüsse stimmten die Jugenddelegierten und Synodalen dem Antrag vom Jugendsynodalen Fabian Dargel zu, dass alle Ausschüsse gebeten werden, bei der Bearbeitung der Aufträge der Jugendsynode Jugenddelegierte als fachkundige Gäste sowie weitere fachkundige Mitarbeitende (z.B. Gottesdienst-Beraterinnen und -Berater, Vertreterinnen und Vertreter aus der Jugendkammer) hinzugezogen werden.
Abschluss der Jugendsynode
Nach Gebet mit Jugenddelegierten und dem Segen von Bischof Thomas Adomeit schloss Synodenpräsidentin Sabine Blütchen den zweiten Verhandlungstag der 5. Tagung der 49. Synode und damit die Jugendsynode.