Zum Hauptinhalt springen

Hannover (epd). Mit einem neuen Sonderfonds will das niedersächsische Sozialministerium bedürftige Kinder unterstützen. Langfristig stünden für den Fonds «DabeiSein!» jährlich 250.000 Euro bereit, sagte Sozialministerin Mechthild Ross-Luttmann (CDU) am Mittwochabend in Hannover. Hartz-IV-Empfänger und andere Eltern mit niedrigem Einkommen könnten für ihre Kinder Zuschüsse für Freizeiten, Musik- und Kunstkurse, Klassenfahrten oder Vereinsbeiträge beantragen. Sie erhalten den Angaben zufolge jeweils einmalig bis zu 100 Euro Förderung pro Antrag.

     «Kinder dürfen im Alltag nicht durch Arbeitslosigkeit der Eltern oder andere Notsituationen benachteiligt oder ausgegrenzt werden», sagte die Ministerin. Nach dem aktuellen Armuts- und Reichtumsbericht für Niedersachsen sind Kinder überproportional von Armut betroffen. Mehr als jedes fünfte Kind unter zehn Jahren galt demnach 2007 als armutsgefährdet. Insgesamt war etwa jeder siebte Einwohner betroffen. Für kinderreiche Familien und Alleinerziehende ist dem Bericht zufolge das Armutsrisiko überdurchschnittlich hoch.

     Der Sonderfonds weitet die Förderung durch die Landesstiftung «Familie in Not» aus. Diese Stiftung hilft nach Angaben des Sozialministeriums seit 30 Jahren vorrangig kinderreichen Familien, Alleinerziehenden und Schwangeren, die durch unvorhergesehe Ereignisse in Not geraten sind und dabei keinen Anspruch auf gesetzliche Leistungen haben. Insgesamt seien mehr als 10.000 Familien mit rund 14 Millionen Euro unterstützt worden, hieß es. Jährlich würden zwischen 140 und 160 Anträge gestellt. Hilfen können etwa über Beratungsstellen von Wohlfahrtsverbänden und Kommunen beantragt werden.
(epd Niedersachsen-Bremen/e3387/04.12.08)