Beim Blick aus dem Fenster gerät Anke Peinemann noch immer ins Schwärmen. „Das ist ein wunderschöner Ort“, sagt sie. Seit gut zwei Monaten ist die 42-Jährige inzwischen neue betriebswirtschaftliche Leiterin des Blockhauses Ahlhorn. Ihre Vorgängerin Anke Raapke hatte den Posten über ein Jahr kommissarisch inne und bleibt der Einrichtung als Hauswirtschaftsleiterin erhalten.
Für Anke Peinemann ist es auch eine Rückkehr zu ihren Glaubenswurzeln. Zuvor hatte die Hotelbetriebswirtin achteinhalb Jahre lang das Gäste- und Tagungshaus eines Benediktinerklosters in Sachsen-Anhalt geleitet – obwohl sie der evangelischen Kirche angehört. „Er ist immer da und war auch immer da“, sagt sie über ihren Glauben. Die 42-Jährige erinnert sich gut an ihre Zeit im evangelischen Kindergarten, an die sonntäglichen Kirchenbesuche mit den Eltern. „Hier“, schmunzelt sie, „erfahre ich die Kapelle auch mal laut.“
Die Unbefangenheit, mit der die jugendlichen Gäste im Blockhaus Ahlhorn die hauseigene Kapelle und ihren Glauben erkunden, habe sie überrascht. Und gefreut. „Es ist wichtig, dass Kinder und Jugendliche sich selbst entdecken. Und Dinge entdecken, die vielleicht nicht alltäglich sind.“
Schulklassen, Konfirmanden- und andere Jugendgruppen machen einen Großteil der Gäste im Blockhaus Ahlhorn aus. Aktuell entwickelt Anke Peinemann mit dem pädagogischen Team neue Projekte und Angebote, um die Zahl der Übernachtungen weiter zu steigern. 27.000 sollen es bis Ende des Jahres sein. Die Wochenenden seien bis 2017 bereits gut gebucht, erzählt die betriebswirtschaftliche Leiterin und hofft nun auf zusätzliche Besucherinnen und Besucher an Werktagen.
Einschränkungen durch die aktuellen Baumaßnahmen befürchtet sie nicht. Der Betrieb werde normal weiterlaufen, verspricht die Leiterin. Teichhaus und Wiesenhaus sind bereits fertig. Die Arbeiten am Strandhaus schreiten voran. Im März könnte das neue Seminargebäude laut Anke Peinemann eingeweiht werden.
Auch die Arbeiten am Heidedorf sind inzwischen gestartet. Die drei vorhandenen Hütten sollen bis Mai renoviert sein. Im Anschluss entsteht eine vierte, rollstuhlgerechte Hütte. „Während des bisherigen Umbaus wurde darauf geachtet, dass die Gebäude barrierefrei sind. Das Heidedorf fehlte da noch“, sagt Anke Peinemann.
Ein weiterer Neubau entsteht ab dem Sommer an der Stelle des Seehauses. Das alte Gebäude ist nicht mehr zeitgemäß und muss abgerissen werden. Etwa ein Jahr wird es dauern, bis das neue Haus steht. Insgesamt sind für die Baumaßnahmen, inklusive der bereits abgeschlossenen, rund sechs Millionen Euro veranschlagt.
Auf Anke Peinemann wartet demnach ein arbeitsreiches Jahr und zugleich ein ganz besonderes. „Das Blockhaus Ahlhorn feiert sein 70-jähriges Bestehen“, freut sie sich. Die Planungen dafür laufen gerade an. Aber auch privat gilt es noch, das ein oder andere zu organisieren. Momentan sucht die Bad Harzburgerin vor Ort eine Wohnung für sich und ihren Mann. Unterstützung bekommt sie dabei von ihren Kolleginnen und Kollegen. „Alle waren mir gegenüber sehr offen und hilfsbereit“, erzählt sie. Das habe ihr die Eingewöhnung erleichtert.
Ein Beitrag von Melanie Thiel de Gafenco.