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Am 10. Februar ab 20 Uhr lädt die ev.-luth. Kirchengemeinde Sande zu einem Vortrag des Veterinärmediziners Dr. Hans-Heinrich Fiedler mit anschließender Diskussion ins ev. Gemeindehaus Sande. Im Rahmen des Projektes „Zukunft einkaufen" sucht die Projektgruppe der Kirchengemeinde nach einem verantwortungsvollen Weg für die Verköstigung bei Gemeindeveranstaltungen und die Kindergartenverpflegung – auch für die eingekauften Fleischwaren.

Gibt es in Ihrer Familie noch einen Sonntagsbraten? Früher kam er einmal in der Woche als etwas Besonderes auf den Tisch. Wie ist das heute? Ob Grillwurst, Schnitzel oder Braten - Heute essen wir pro Jahr rund 60 kg Fleisch. Fleisch ist schon lange nichts besonderes mehr, sondern kommt beinahe täglich auf den Tisch. Leidtragende sind nicht nur wir mit unserer Gesundheit und die Umwelt, sondern vor allen Dingen die Masttiere.

Die moderne konventionelle Tierhaltung ist in erster Linie auf Masse ausgerichtet. Eine artgerechte Tierhaltung hat hier keinen Platz: Hohe Besatzdichten, hochkonzentriertes Futtermittel und eine starke Überzüchtung, lange Transportwege und physische Eingriffe an den Tieren sind für die meisten Mastbetriebe leider die Regel.

Muss das sein? Ist nicht auch die Kirche in der Pflicht sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen? Der pensionierte Veterinär-Mediziner Dr. Hans-Heinrich Fiedler bejaht dies entschieden: Schon in der Bibel sind wir dazu angehalten auf andere Geschöpfe achtzugeben. Auch die Kirche ist ein großer Fleischeinkäufer – ein Gemeindefest ohne Bratwurst ist kaum vorstellbar. Ist dies nun ein Aufruf ganz auf Fleisch zu verzichten? Nein, trotzdem bedarf es einer ernsten Auseinandersetzung mit diesem Thema. Deshalb hat Herr Fiedler in Oldenburg die Initiative „Mitgeschöpflichkeit" gegründet. Am 10. Februar ab 20 Uhr lädt er zu einem Vortrag mit anschließender Diskussion ins ev. Gemeindehaus Sande ein.

Die ev.-luth. Kirchengemeinde Sande sowie der Kindergarten Sande beteiligt sich an dem kirchenkreisweiten Projekt „Zukunft einkaufen". Ziel des Projektes ist es, den Einkauf der Kirchengemeinden, Einrichtungen und Werke mehr und mehr an ökologischen und sozialen Kriterien zu orientieren. Neben klassischen Verbrauchsgütern wie Reinigungsmitteln, Bürobedarf, Blumen, Energie, etc. spielen auch Nahrungsmittel eine wichtige Rolle. So arbeitet der Kindergarten Sande seit einigen Monaten ein einer schrittweisen Umstellung der Kindergartenernährung nach ökologischen, regionalen und saisonalen Kriterien.
 
Marie Halbach

 

Ein Schwein in artgerechter Haltung.Foto: Lothar Armbrecht
Ein Schwein in artgerechter Haltung.Foto: Lothar Armbrecht