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Die Reihe von zehn Gottesdiensten wird im etwa monatlichen Rhythmus durch alle sechs Kirchenkreise der oldenburgischen Kirche führen und unterschiedliche Aspekte für die „Kirche auf den Weg in das Jahr 2030“ aufgreifen.

Er sei sich gewiss, so Janssen, dass Jesus auf die sehen würde, die um ihn im Kreise sitzen, jeder und jedem freundlich ins Gesicht sehen, mit dem Kopf nicken und sagen würde: „Siehe, das ist meine Mutter, das sind meine Schwestern und Brüder!“

Laut Janssen leben Christinnen und Christen seit vielen Jahrhunderten vor Ort, „gewohnt, sich als Wohnortgemeinde zu verstehen, sogar als eine Art Wohngemeinschaft. Seit den Fünfziger Jahren mit einer eigenen Kirche, nachdem immer mehr Menschen zugezogen kamen, großenteils aus der Ferne und durch manche Flucht.“

Janssen fragte: „Wen müssten wir als dazugehörig mit bedenken, wenn wir jede und jeden, der den Willen Gottes tut, als Familienmitglied, als Anverwandte anerkennen? Würde das nicht eine allzu eng familiäre Sicht von Gemeinde öffnen? Würde das nicht unser Denken in Vereinsstrukturen beweglicher machen – den Blick weiten, wie Jesus es mit den Gesprächspartnern tut?“

Die Gemeinden und Arbeitsbereiche der oldenburgischen Kirche seien aufgerufen, sich mit auf den Weg zu machen, so Bischof Janssen. Mit der Ausrichtung des Zukunftskongresses am 6. und 7. Juli 2012 komme die Kirche an eine wichtige Station. „Wir wollen mit einem Zukunftskongress gemeinsam beraten, wie es weitergeht. Gelassen und getrost, auf dem Weg in ein Land, das ich dir zeigen will“. Dies sei eine Vision, die Abraham, der Urahn der Glaubensfamilie, von Gott mit auf den Weg bekomme.

Diese Wegweisung Gottes sagt laut Janssen nüchtern: „Aufbruch in die Zukunft bedeutet notwendig auch Abschied von vertrauten Rahmenbedingungen. Soziale, wirtschaftliche, demographische Veränderungen kennt die Menschheit seit Urzeiten. Gott mutet Abraham von Anfang an zu, dass es zu schmerzhafter Veränderung und Trennung kommt: Geh …, geh aus deinem Vaterland, von deiner Verwandtschaft und aus deines Vaters Hause!“

So beginne damals wie heute „der Weg in ein Land, das ich dir zeigen will. Nicht in Heimat, Herkunft und Haus gründet sich unsere Hoffnung, sondern in Gottes horizonterweiternder Verheißung, zu allen Zeiten, auch im 21. Jahrhundert, an allen Orten, auch hier in Ocholt und drumherum! Und das Schönste ist: unsere Familie bekommt Zuwachs! Denn nicht nur ein alt und grau gewordener Abraham bekommt zu hören: ich will dich zum großen Volk machen!“

Die weiteren Gottesdienste auf dem Weg zum Zukunftskongress werden mit Bischof Jan Janssen am 16. Oktober in Visbek, am 27. November in Wardenburg, am 18. Dezember in Apen, am 12. Februar in Oldenburg St. Ansgar, am 18. März in Ofen, am 29. April in Stuhr/Varrel, am 13. Mai in Elsfleth und am 27. Mai in der Region Vechta gefeiert.

Mit einem Kongress im Juli kommenden Jahres will die Evangelisch-Lutherische Kirche in Oldenburg ihre Zukunft bis zum Jahr 2030 planen. Zu dem Kongress werden bis zu 1.000 Teilnehmende erwartet. Alle 117 Kirchengemeinden der oldenburgischen Kirche sollen dazu je eine Delegation entsenden. Zurzeit bereitet ein Reformausschuss unter Beteiligung der Kirchenkreise die Tagung vor. Das genaue Konzept wird der Synode der oldenburgischen Kirche im Herbst dieses Jahres vorgestellt.

Weitere Informationen zum Zukunftskongress finden Sie unter: www.zukunft-oldenburg.de


„Wir wollen mit einem Zukunftskongress gemeinsam beraten, wie es weitergeht", betonte Bischof Jan Janssen in Ocholt. Fotos: ELKiO/K. Peuster
Gottesdienst zum Zukunftskongress in der Paulus-Kirche in Ocholt.