Oldenburg/ Delmenhorst, (DW) 19. Aug. 2009 - Der Bundesbeauftragte für den Zivildienst, Dr. Jens Kreuter besuchte zusammen mit dem Oldenburger Bischof Jan Janssen Einsatzorte von Zivildienstleistenden.
Bei den Diakonie-Sozialstationen im Oldenburger Land übernehmen zur Zeit vier engagierte junge Männer neben pflegenden Aufgaben auch Unterstützung im Alltag von vornehmlich alten Menschen. In den Gemeinnützigen Werkstätten Oldenburg haben Zivildienstleistende begleitende Funktion. Julian Salazan (20) holt morgens drei Menschen mit Behinderungen ab und geleitet sie zu ihrem Arbeitsplatz im Förderbereich an der Rennplatzstraße. Dann bespricht er mit ihnen und den anderen Gruppenbesuchern den Arbeitsplan für den Tag. Beim Pausenfrüstück muss er nur einem das Essen anreichen. Die anderen sind selbständiger, erklärt er. Als "gewöhnungsbedürftig" beschreibt er seine Hilfetätigkeiten der Pflege und Hygiene. Hergen Ahlers (20) geht es ähnlich. Er ist seit kurzem in der Werkstatt, findet aber, einen wirklich guten Zivildienstplatz bekommen zu haben. Die Werkstatt übertrage ihnen von Anfang an Verantwortung für einzelne Bereiche. Auf die Menschen, die hier arbeiten hat man sich ganz schnell eingestellt, erklärte er. Bevor sich die Jugendlichen auf die Zivildienststellen bei der Diakonie bewarben, haben sie sich im Internet und bei Freunden und Bekannten über ihre Stellen erkundigt. Das ist gut so, erklärte Kreuter, denn dadurch entstehe zugunsten der Zivildienstleitenden ein gewisser Wettbewerb unter den Anbietern. Fast 70% der Plätze wird über Mundpropaganda weiter empfohlen, weiß die Diakonie. Die Empfehlung von Freunden und Bekannten bewege die Jugendlichen auch dazu, Stellen mit Pflegeanteil anzunehmen, die sie ursprünglich für sich ausgeschlossen hatten. Dort warten dann besondere Erkenntnisse und Erfahrungen auf die jungen Männer, die sich meist in der Phase der beruflichen Orientierung befinden. Arbeitgeber nehmen Zivildienstleistende später wegen des Zugewinns an Reife und sozialer Erfahrung gerne unter Vertrag, weiß Kreuter.