„Stell Dir vor, Gott schreibt Dir eine SMS und kommt morgen bei Dir zu Besuch. Du kannst ihm drei Fragen stellen. Welche wären das?“, fragt Dortje ihre acht Jungs in der Hütte. Sie ist Hüttenteamerin im Konfi-Camp und begleitet eine Hüttengruppe. Die Jugendlichen überlegen und schreiben Fragen auf. Viele Fragen an Gott kommen an diesem Tag zusammen: „Gibt es dich wirklich? Warum gibt es Kriege?“ Im Wildflecken Konfi-Camp der Wilhelmshavener Gemeinden geht es um die Fragen der Jugendlichen und die Antworten des Glaubens. Der Tag beginnt mit einem Morgenzelt. Es wird viel gesungen, laut und kräftig. Was zu Hause schwierig ist, gelingt in der Gemeinschaft des Camps. „Fürchte dich nicht. Die Gefährten deines Sommers begleiten dich, wohin du auch gehst,“ singen  Konfirmanden und Teamer. Das Mottolied ist wieder mal ein Ohrwurm und wurde für das Camp komponiert. Dazu kommen Theaterszenen und kurze „Murmelgruppen“, in denen die Jugendlichen sich austauschen.

Das CVJM Feriendorf Wildflecken liegt am Fuße des Kreuzberges. Ein Höhepunkt war die Taufe am Gipfelkreuz auf 928 Meter. 10 Jugendliche aus fünf Gemeinden wurden getauft. Das Wilhelmshavener Konfi-Camp findet zum neunten Mal statt und mittlerweile beteiligen sich fünf Gemeinden an diesem Modell. Die Heppenser Kirche, die Christus-und Garnisonkirche, die Lutherkirche, die Thomaskirche Neuengroden und die Neuender Kirche tragen gemeinsam diese besondere Form der Konfirmandenarbeit. Mit 185 Personen ist das Camp gut gefüllt, die Küchen- und Organisationsteamer haben viel zu tun. Jedes Jahr entscheiden sich mehr Jugendliche für eine Konfirmandenzeit mit Wildflecken Camp. „Diese etwas andere Form des Lernens nimmt das Miteinander in den Blick und setzt auf jugendgemäße Formen der Konfirmandenarbeit“, sagt Pastor Nico Szameitat, aus dem Pastor/innen-Team. „Gefährten“ steht auf den T-Shirts der Teamer. „Die Teamer sind die Säulen dieses Modells“; ergänzt Pastor Rainer Claus, „sie sind ganz dicht dran an den Jugendlichen. Das ist das Geheimnis des Camps. Jugendliche erleben andere Jugendliche als Gefährten eines Sommers.“

In diesem Jahr gab es so viele Interessierte für eine Tamer-Ausbildung, dass es zwei Ausbildungsgruppen in zwei Camps gibt. Auch wenn das Camp gut gefüllt ist, Platz ist in der kleinsten Hütte, für Gott und für die Fragen der Konfirmanden.