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Celle/Hannover (epd). Erstmals seit Jahren ist laut einem Bericht der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" wieder ein Pastor angezeigt worden, weil seine Gemeinde einem Flüchtling aus Afrika Kirchenasyl geboten hatte. Wegen "Beihilfe zu illegalem Aufenthalt" sollte die Staatsanwaltschaft Celle den evangelischen Pastor Wilfried Manneke belangen, weil die Friedenskirchengemeinde in Unterlüß im Frühling vergangenen Jahres einem damals 44-jährigen Eritreer gut vier Monate lang Unterschlupf gegeben hatte. Die Gemeinde wollte ihn vor der Abschiebung bewahren.

Gegen eine Geldauflage von 900 Euro für den 63-jährigen Pastor und einige Stunden Sozialarbeit für den Flüchtling stellte die Staatsanwaltschaft in Celle diese Woche das Verfahren ein, wie Oberstaatsanwalt Witold Franke der "Hannoverschen Allgemeinen" bestätigte. Nun droht Manneke der Zeitung zufolge aber neues Ungemach. Der Anzeigeerstatter habe Beschwerde gegen diese Entscheidung eingelegt, berichtet Franke: "Jetzt werden wir den Vorgang der Generalstaatsanwaltschaft zur Prüfung vorlegen."