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„Elf mal sieben Andachten an immer neuen, alten Punkten, an unbekannten und vertrauten, an harten und empfindlichen, an wunden Punkten dieser Stadt – im Namen der vielen, Hunderte, ja tatsächlich Tausende Menschen, die das miterleben, sage ich allen herzlich Dankeschön: allen, die mitarbeiten, allen die planen, entwerfen, werben, die aufbauen und gestalten, die Musik und Worte machen“, so Janssen, der vor zehn Jahren zu den Mitinitiatoren des Projektes gehörte.


Als Bestandteile der sogenannten Passionspunkte benennt Mitorganisator Pastor Frank Morgenstern: „außergewöhnliche Orte, besondere Musik, kompetente Fachleute, ein engagiertes Team, zwei Pastoren und ein Bischof, eine 30-minütige Feier und eine große Teilnehmerzahl“. Vom 17. April bis 23. April (jeweils von 18.00 bis 18.30 Uhr) treffen sich Interessierte an wunden Punkten im Gemeindebereich. Die ausgewählten Brennpunkte in der Südstadt hätten allesamt etwas mit Leiderfahrungen zu tun, so Morgenstern. Zum elften Mal hätten die Organisatoren interessante Orte gefunden, die etwas zur Geschichte von Wilhelmshaven erzählten. Theologisch würde wie immer der lokale Ort mit der Geschichte Jesu verbunden.


In seiner Andacht, die er mit Rüdiger Babatz, Mitglied im Förderverein, gestaltete, beleuchtete der Oldenburger Bischof das Thema „Wasser des Lebens“. Musikalisch spielte das „International Vagabond Orchestra“ auf. 


Wasser sei das erste Element, das im christlichen Glauben die frohe Botschaft Gottes spürbar mache, so Janssen. „In der Taufe erhält unser einzelnes Menschenleben persönlich und einmalig Gottes Zuspruch der Vergebung wie ein Wasserzeichen. Im Abendmahl wird das gemeinsam und immer neu gefeiert in Brot und Wein als Mahlzeit des neuen Miteinanders zwischen Gott und den Menschen.“


Auch in der Passion Jesu präge Wasser den Alltag, stehe Wasser am Beginn und am Ende, sagte Janssen. „Noch im letzten Moment des Leidens Jesu hat es entscheidende Bedeutung – es bleibt das Wasser des Lebens.“


Am Sonntag begannen die diesjährigen Passionspunkte in der Eingangshalle des St. Willehad Krankenhauses. Unter dem Titel „Leben bis zum Schluss“ führte der Chefarzt der Palliativmedizin, Dr. Christian Mozek, in das Thema ein.


Am Dienstag wandern die Passionspunkte in eine Gaststätte. Im Bavaria Krug am Ende der Rheinstraße wird das Thema „Abgeschnitten vom Leben?“ im Mittelpunkt stehen. Menschen vor Ort werden von der Situation ohne Kaiser-Wilhelm-Brücke in Wilhelmshaven berichten.


Am Mittwoch gehen die Passionspunkte ins Marinemuseum. Im neugestalteten Eingangsbereich heißt es mit Dr. Stephan Huck „ Zwischen Tod und Leben.“


Am Gründonnerstag ist die Vergangenheit der Kirche im Blick. Die Sanierung der Kirche Ende der 1950er Jahre war eine Meilenentscheidung. Die Ausrichtung der Stadtkirche wurde festgelegt. Deswegen heißt das Thema „Lebensentscheidung“.


Zum neunten Mal ist die Kunsthalle der Ort des Passionspunktes am Karfreitag. Die Franz Radziwill Ausstellung wird unter der Blickrichtung Passion betrachtet. „Leben in Anfechtung“ ist der Blick am Sterbetag Jesu überschrieben. Kunsthallenleiterin Dr. Viola Weigel, wird in das Thema und die Ausstellung einführen.


Am Samstag enden die Passionspunkte auf dem Spielplatz am Ende der Rheinstraße, der einen Blick auf die Südzentrale eröffnet. Hier wird es einen letzten Blick auf das ehrwürdige Gebäude geben, das wahrscheinlich in nächster Zeit abgerissen wird. Deswegen heißt es hier auch: „Lebensende! Ein letzter Blick.“ Denkmalpflegerin Corinna Nickel wird Position beziehen.


Die Passionspunkte werden von den haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden der Christus- und Garnisonkirche mitgetragen. Die Verantwortung hat der Gemeindekirchenrat.

Passionspunkt im historischen Wasserturm in Wilhelmshaven. Die Andacht hielt Bischof Jan Janssen (li.). Foto: Katja Gouase
Die musikalische Begleitung kam vom „International Vagabond Orchestra“. Foto: Frank Morgenstern
Nicht alle der 200 Besucher und Besucherinnen fanden im Wasserturm einen Platz. Für alle anderen wurde den Ton per Lautsprecher nach aussen übertragen. Foto: Frank Morgenstern
Bestandteile der Passionspunkte sind laut Mitorganisator Pastor Frank Morgenstern: „außergewöhnliche Orte, besondere Musik, kompetente Fachleute, ein engagiertes Team, zwei Pastoren und ein Bischof, eine 30-minütige Feier und eine große Teilnehmerzahl“. Foto: Katja Gouase