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Vom 26. August bis zum 30. Oktober finden sieben Veranstaltungen an sechs Orten – von der Nordseeküste bis zu den Dammer Bergen – statt, in denen die wichtigsten Themen der Arbeit der Stiftung anhand ausgewählter geförderter Projekte vorgestellt werden sollen.

 

In erneuerter Schönheit und Vollständigkeit ist die Kanzel in Altenesch nun wieder zu einem würdigen Ort der Verkündigung an zentraler Stelle des Kirchenraumes geworden. Die im Jahr 2006 restaurierte Kanzel, die 1619 von Ludwig Münstermann geschaffen worden ist, bildet ein lohnendes Ziel am südlichsten Punkt der Münstermannroute durch die Wesermarsch. Die kostbare Kanzel stellt ein frühes Stück des umfangreichen Werkes des Hamburger Bildhauers Münstermann im Oldenburger Land dar.

 

Der Überlieferung zufolge steht die St. Galluskirche an geschichtsträchtiger Stelle. Hier sollen die gefallenen Stedinger nach der Entscheidungsschlacht von 1234 im Kreuzzug des Bremer Erzbischofs und seiner Verbündeten gegen die aufständischen Bauern begraben worden sein.

 

Mit der Kirche verbindet sich auch ein zweiter großer Name: In der Nachfolge Arp Schnitgers baute Georg Wilhelm Wilhelmy 1795 die Orgel.


Die Restaurierung der Kanzel, in deren Rahmen auch Ersatz für den Anfang des 19. Jahrhunderts verlorenen Schalldeckel geschaffen wurde, unterstützte die Kirchbaustiftung mit 16.000 Euro.


Nach der Restaurierung 2006 zeigt sich die Kanzel annähernd wieder so, wie sie zur Zeit ihrer Entstehung im Frühbarock aussah: Vorherrschend sind Naturholztöne mit verschiedenen Lasuren und sparsamer Vergoldung. Besonders lebensvoll und ausdrucksstark wirken die Skulpturen der Cherubim, des Kirchenpatrons St. Gallus und der vier Evangelisten in der neuen Farbigkeit.

 

Die Kirchbaustiftung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg wurde am 31. Oktober 2001 gegründet. Seit dieser Zeit hilft sie den Gemeinden im Oldenburger Land, die Kirchen mit ihrer architektonischen Vielfalt und ihrem Reichtum an wertvollen Ausstattungsstücken zu bewahren und weiterzuentwickeln. Die Vielfalt an Kirchenarchitektur in Norddeutschland – insbesondere im Oldenburger Land – ist riesig. Allein zum Bereich der oldenburgischen Kirche gehören 147 Kirchen mit einem beeindruckenden Reichtum an kunsthistorisch bedeutender Ausstattung wie Kanzeln, Altären, Taufsteinen und Orgeln aller Stilepochen.


Laut ihrer Satzung ist die Kirchbaustiftung eine gemeinnützige und kirchliche Stiftung. Sie trägt zur Pflege, Unterhaltung und Veränderung von Kirchengebäuden einschließlich ihrer Ausstattung wie Altären, Kanzeln, Taufsteinen, Orgeln und Glocken bei. Hinzu kommen Aufgaben beim Neubau oder bei der Erweiterung von Kirchen sowie die Förderung zeitgenössischer kirchlicher Kunst beispielsweise bei der künstlerisch gestalteten Verglasung von Fenstern oder der Schaffung neuer Altarbilder.


Die Kirchbaustiftung stellt regionale Bezüge her, sämtliche Spenden-, Förder- und Stiftungsgelder werden für Maßnahmen im Oldenburger Land verwendet. Sie wirkt in außerordentlichem Maße identitätsstiftend. Weiterhin unterstützt die Kirchbaustiftung das ehrenamtliche Engagement. Sie engagiert sich insbesondere bei Projekten, in denen Kirchengemeinden oder Kirchbauvereine vor Ort aktiv sind.

 

In den vergangenen zehn Jahren wurden 29 Projekte unterstützt, neue Kostbarkeiten geschaffen und historische Kunst- und Kulturschätze für die Nachwelt erhalten. Nahezu 450.000 Euro wurden dafür von der Kirchbaustiftung bereitgestellt, deren Stiftungskapital inzwischen rund 1,39 Millionen Euro beträgt.


Der Auftakt für die Jubiläumsveranstaltungen wurde am 26. August in der St. Cosmas und Damian-Kirche in Wiarden bei Wilhelmshaven gefeiert. Dort wurden 2004 bei Restaurierungsarbeiten Teile eines Altars aus dem 13. Jahrhundert entdeckt, der in der Wissenschaft als Sensationsfund gewertet wurde. Es folgen weitere Veranstaltungen in Dötlingen, Oldenburg und Wiefelstede. Zur zentralen Festveranstaltung am 30. September in der Oldenburger Lambertikirche wird die Kulturbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Petra Bahr, einen Vortrag zum Thema „Räume des Unverfügbaren – Künste und Kirche heute“ halten. Die Abschlussveranstaltung bildet ein Gottesdienst mit Kreispfarrer Michael Braun am 30. Oktober in Damme. 


Weitere Informationen zur Kirchbaustiftung finden Sie unter: www.kirchbaustiftung-oldenburg.de

 

Kanzel in der St. Galluskirche in Altenesch. Alle Fotos: ELKiO/D.-M. Grötzsch
Vorherrschend sind bei allen Figuren Naturholztöne mit verschiedenen Lasuren und sparsamer Vergoldung.
Besonders lebensvoll und ausdrucksstark wirken die Skulpturen: hier die Figur des St. Gallus.
Altar und Orgel in der St. Galluskirche in Altenesch.