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     „Wir als Christinnen und Christen sind herausgefordert, die Orte und Zusammenhänge aufzusuchen, wo Menschen arm gemacht, um ihr Leben gebracht werden“, erläutert die neue Akademieleiterin, Pfarrerin Brigitte Gläser. „Gleichzeitig wollen wir mit der Akademie ansprechende Gestaltungs- und Partizipationsräume anbieten. Räume, in denen Menschen aller Couleur, Altersgruppen und Fachgebiete lustvoll miteinander kommunizieren, gleichsam das Risiko neuer Einsichten, der Selbstveränderung und des verändernden Handelns eingehen.“

     „Die Bedingungen und die Problemstellungen der Akademiearbeit ändern sich ständig“, sagt der Geschäftsführer der Evangelischen Akademie, Uwe Fischer, der zwischenzeitlich mit der kommissarischen Leitung beauftragt war. „Vor zehn Jahren hat man angesichts des veränderten Tagungsverhaltens der Teilnehmenden, aber auch aufgrund veränderter Vernetzungs- und Kooperationserfordernisse mit dem Umzug in die ‚Metropole’ reagiert. Das war eine gute Entscheidung. Wir blicken heute auf zehn bewegte Jahre Evangelische Akademie in Oldenburg zurück.“


      Die Ursprünge der evangelischen Akademiearbeit in Oldenburg liegt in der Evangelischen Heimvolkshochschule Rastede. Dort hatte sie 1956 ihr erstes Zuhause gefunden. Noch früher, im September 1954, gab es bereits erste Tagungen im Kurhaus zu Dangast. Sie waren zu Beginn der 1950er Jahre ein Signal von Christen und Kirchen, nach dem Ende des Nationalsozialismus Verantwortung beim Aufbau einer demokratischen Gesellschaft zu übernehmen.

    „Bis heute ist und bleibt es das Ziel der Evangelischen Akade-mie, Menschen einen Ort und ein Gegenüber zu bieten, an und mit dem alle Beteiligten in der ‚Freiheit eines Christenmenschen’, ohne Ausgrenzung oder Vereinnahmung des Gegenübers nach befriedeten und gerechten Lebensmöglichkeiten suchen können“, so Brigitte Gläser.

     Ihr Jubiläum feiert die Evangelische Akademie in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg am 5. November um 17 Uhr mit einem Gottesdienst in der St.-Lamberti-Kirche, in dem die neue Akademieleiterin, Pfarrerin Brigitte Gläser, in ihr Amt eingeführt wird. Daran schließt sich ein Podiumsgespräch zum Thema „Wie kommt die Bildung zu den Menschen?“ an, an dem der Direktor der Evangelischen Akademie Loccum, Dr. Stephan Schaede, und Karin Freifrau von Welck, Kultursenatorin der Freien und Hansestadt Hamburg a.D., diskutieren werden. Am Abend führt dann die Berliner Compagnie in der Kulturetage ein Theaterstück auf, dass die politische Debatte zum Afghanistankrieg und die persönliche Verantwortung aufgreift.

 

Die neue Akademieleiterin, Pfarrerin
Brigitte Gläser. Sie wird am 5. November
um 17 Uhr mit einem Gottesdienst in der
St.-Lamberti-Kirche in ihr Amt eingeführt.