Zum Hauptinhalt springen

Wilhelmshaven/Helgoland (epd). Die Zahl der Kegelrobben im Wattenmeer und auf Helgoland steigt langsamer als in den Vorjahren. Von November 2023 bis Januar 2024 seien insgesamt 2.547 Kegelrobben-Jungtiere zwischen den Niederlanden und der dänischen Nordseeküste gezählt worden, teilte das Gemeinsame Wattenmeer-Sekretariat mit Sitz in Wilhelmshaven am Montag mit. Im Vergleich zur vorherigen Saison sei dies ein Zuwachs von nur einem Prozent. Im niedersächsischen Wattenmeer seien mit 359 Jungtieren sogar weniger Junge als in den Vorjahren gezählt worden. Allerdings habe schlechtes Wetter eine vollständige Erfassung einiger Kolonien verhindert.
   #Die meisten Jungtiere (1.395) seien im niederländischen Wattenmeer gezählt worden, hieß es. Das sei ein Rückgang um drei Prozent. Auf Helgoland registierten die Wissenschaftler dagegen mit 739 Jungtieren 16 Prozent mehr als zuletzt. Im nordöstlichen Teil des Wattenmeeres wurden zunächst gar keine Jungtiere gesichtet. Erst später seien vier säugende Jungtiere in Dänemark und zwei in Schleswig-Holstein beobachtet worden.
   
Insgesamt habe sich die Zahl der größten Raubtiere im Wattenmeer um zwölf Prozent erhöht. Das liege auch daran, dass immer wieder mehrere Tiere aus britischen Gewässern ins Wattenmeer kämen. «Im Vergleich zu früheren Zählungen scheint sich der Anstieg der Zahlen zu verlangsamen, vor allem bei den Jungtier-Zahlen», erläuterte die Expertin und Mitverfasserin des Berichts, Sophie Brasseur. «Es ist noch zu früh, um zu sagen, ob dies auf eine Veränderung der Umweltbedingungen zurückzuführen ist oder ob die Zählungen durch das raue Wetter in dieser Saison beeinflusst wurden.»
   
Das Wattenmeer ist das größte zusammenhängende Gezeitengebiet der Welt, in dem natürliche Prozesse weitestgehend ungestört ablaufen können. Darum gehört es zum Weltnaturerbe. Es erstreckt sich über 500 Kilometer entlang der Küsten Dänemarks, Deutschlands und der Niederlande.