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Seit einem Jahr unterstützen in Niedersachsen ehrenamtliche Erziehungslotsen Familien bei der Alltagsorganisation und der Erziehung der Kinder. Ähnlich wie Schiffslotsen sollen sie Familien in schwierigen Zeiten begleiten – und zwar ohne Druck einer Behörde. Die Aufgaben, die die Ehrenamtlichen in den Familien haben, sind ganz unterschiedlich und richten sich nach dem konkreten Bedarf in einer Familie: Eine allein erziehende Mutter braucht Entlastung bei der Kinderbetreuung, um Termine alleine wahrnehmen zu können, oder um mit einem der Kinder notwendige Arztbesuche zu erledigen. Eine Familie muss sich in einer Stressphase vorrangig um die schulischen Belange von einem Kind kümmern und sucht Beratung für die Alltagsorganisation. In den meisten Fällen geht es auch darum, jemanden zu haben, der zuhört und mit dem die Eltern reden können. Denen fällt es in der akuten Belastungssituation oft leichter, sich Außenstehenden zu öffnen und mit ihnen gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Auch die Kinder akzeptieren die Ehrenamtlichen erstaunlich schnell und genießen die Zuwendung und die Zeit, die sie mit einer Person verbringen, sehr.
Dieser Zuspruch ist, was die Ehrenamtlichen antreibt: Etwas zurück bekommen beim Engagement für andere, Fortschritte bei den Kindern sehen oder die Entlastung im Familienalltag mit erleben, sind der Lohn für den Einsatz.
Die Ehrenamtlichen werden während ihrer Tätigkeit durch die Mitarbeiterinnen vom Familien- und Kinderservicebüro und der Ev. Familien-Bildungsstätte unterstützt. „Auch die Ehrenamtlichen brauchen in schwierigen Situationen Beratung, wie sie handeln können und welche Möglichkeiten es für die Familie gibt“, so Waltraud Sprauer vom Familien- und Kinderservicebüro. „Daneben schaffen wir den Erziehungslotsendurch regelmäßige Treffen ein Forum, um sich über die Tätigkeit auszutauschen.“
Vor Beginn ihrer Tätigkeit nehmen die Ehrenamtlichen an einer kostenlosen Qualifizierung teil, die vom Land Niedersachsen gefördert wird. Dabei geht es um Fragen zur Erziehung, um Konflikte, Kommunikation und interkulturelle Kompetenz. Außerdem gibt es praktische Anregungen in den Bereichen Lernen, Spielen oder Alltagsorganisation.
Am Freitag, den 11. September findet von 9.30 bis 11.45 Uhr im Mehrgenerationenhaus in Bant eine Informationsveranstaltung für interessierte Ehrenamtliche statt. Dabei geht es sowohl um die Qualifizierung als auch um die Tätigkeit als Erziehungslotse.
Die neue Ausbildung  beginnt dann eine Woche später am 18. September und dauert bis Mitte Dezember. Die Treffen sind jeweils freitags vormittags von 9:30 bis 11:45 Uhr. Dazu kommt ein Termin am Samstag Vormittag. Anschließend können die Erziehungslotsen dann über das Familien- und Kinderservicebüro in interessierte Familien vermittelt werden.
Wer Fragen zu der ehrenamtlichen Tätigkeit hat, kann sich bei Kirsten Witte in der Ev. Familien-Bildungsstätte (04421-747 90 42) oder bei Waltraud Sprauer im Familien- und Kinderservicebüro (04421-754 34 22) melden.
Wilhelmshavener Familien, die Interesse am Einsatz eines Erziehungslotsen in ihrer Familie haben, melden sich im Familien- und Kinderservicebüro (04421-754 34 22).