Aus der Christus- und Garnisonkirche in Wilhelmshaven ist das Erinnerungsbuch aus dem sogenannten Mahnmal gestohlen worden. In dem Mahnmal wird an die Toten im ersten und zweiten Weltkrieg erinnert. In diesem speziellen – jetzt gestohlenen – Buch sind mehr als 63.000 Namen aufgelistet, die auf See umkamen. „Für viele Angehörigen ist dieser Ort bis heute so etwas wie eine Grabstelle, weil nur hier an ihre Umgekommenen mit Namen erinnert wird“, sagte Pastor Frank Morgenstern gegenüber der Polizei.
Das Buch ist auch deswegen so eindrücklich und mahnend, weil die Namen der verzeichneten Mariner in der Regel zwischen 18 und 21 Jahre alt sind. Die 63.000 Namen sind nur ein knappes Drittel der deutschen Toten auf See im Zweiten Weltkrieg.
Bei Kirchenführungen und bei Erinnerungsfeiern ist das Buch immer wieder eindrücklich zur Demonstration des Schreckens des Krieges eingesetzt worden. So wurde es auch bei dem ZDF Gottesdienst zur Geschichte der Christus- und Garnisonkirche und zuletzt bei den Erinnerungs- und Mahnveranstaltungen auf dem Ehrenfriedhof (Skagerrak 1916 – 2016) benutzt. Immer blieb es aber ein Erinnerungsbuch.
Die Kirchengemeinde hofft, dass sich durch eine Bekanntmachung des Diebstahls das Buch wieder zurückgewinnen lässt. „Trotz des Diebstahls hoffen wir, dass das Buch irgendwo hinterlegt wird und es wieder an seinen angestammten Ort kommt“, hofft der Gemeindekirchenrat.
Trotz des Diebstahls wird der Gemeindekirchenrat nicht von seiner bisherigen Linie abweichen und die Kirche weiterhin immer aufhalten. Die Kirche ist in der Regel von 8 bis 18 Uhr geöffnet.
Ein Beitrag von Pastor Frank Morgenstern, Christus- und Garnisonkirche.