Zum Hauptinhalt springen

Das ist in ganz Niedersachsen einmalig: Im Stadtwesten von Wilhelmshaven wird in einer früheren christlichen Kirche jetzt ein Familienzentrum eingerichtet, das in ökumenischer Trägerschaft geführt wird. Rüdiger Schaarschmidt, Leiter der evangelischen Familien-Bildungsstätte Wilhelmshaven, und Olaf Kordecki vom Caritasverband für das Dekanat Wilhelmshaven, die gemeinsam als Träger auftreten, stellten das Projekt und das Team der Mitarbeitenden jetzt vor.

 

In Wilhelmshaven gibt es bereits drei Familienzentren, das neue „Familienzentrum West“ ergänzt das Netz dieser Einrichtungen, die in unterschiedlicher Trägerschaft laufen, aber alle sehr eng mit dem Jugendamt der Stadt zusammenarbeiten. Auch das Zentrum West hat jetzt einen Vertrag mit der Stadt geschlossen, der Projektzeitraum ist zunächst auf fünf Jahre begrenzt.

 

Die Arbeit in den Familienzentren steht im Zusammenhang mit dem Konzept „Frühe Hilfen“ der Stadt, das vorsieht, dezentral und wohnortnah Angebote zu schaffen, die Familien aber auch Alleinstehende zusammenführen. Viele kleine Schwierigkeiten können schon durch ein Gespräch mit anderen in ähnlicher Situation gelöst werden, bevor erst große Probleme entstehen, so der Grundgedanke. Dafür werden offene Angebote wie Gesprächskreise, Spielgruppen, Cafés und ähnliches bereitgehalten. Es stehen aber auch Fachleute für Beratungen zur Verfügung, sie können ganz locker beim Kaffeetrinken angesprochen werden.

 

Das Familienzentrum ist aber in erster Linie Treffpunkt für alle Alters- und Berufsgruppen. „Der gute Mix aus ganz normalen Familien und Menschen, die mit Belastungen klarkommen müssen, ist uns wichtig“, so Schaarschmidt.

Das Familienzentrum West wird in der erst vor wenigen Wochen profanierten früheren katholischen St.-Ansgar-Kirche eingerichtet. Die katholische Kirche als Eigentümerin des Gebäudes investiert zurzeit in den Umbau und die Sanierung. Großzügige Räume stehen zur Verfügung, sodass es einen Mehrzweckraum mit fast 200 Quadratmetern geben wird, weiterhin eine Reihe kleinerer Räume, darunter auch Büros und Besprechungsräume, die bei Bedarf für vertrauliche Gespräche genutzt werden können.

 

Im Team der Mitarbeitenden haben sich Imke Diefenbach, 25 Jahre alt und als Sozial-Pädagogin frisch von der Universität gekommen, Gabriele Willich, 52 Jahre und Sozial-Pädagogin mit vielen Erfahrungen in Schulen und Norma Krause-Tichy, 55 Jahre und langjährige Erzieherin, zusammengefunden. Sie bauen derzeit Kontakte zu vielen Vereinen und Institutionen aus, lernen aus Erfahrungen der anderen Familienzentren und legen damit die Grundsteine für die Arbeit im neuen Zentrum.

 

Kooperation ist ein wichtiges Stichwort, hier sollen möglichst viele mit ins Boot geholt werden. „Das Familienzentrum West wird ein Angebot, das auf Menschen zugeht, sich öffnet. Ein Konzept, das gut zur Kirche passt und ureigenste christliche Aufgabe ist“, so Rüdiger Schaarschmidt. Das Zentrum soll im Juni fertiggestellt und eröffnet werden.

 

Unterdessen sind die Mitarbeiterinnen in einem Büro der Caritas untergekommen und unter Telefon: 04421 / 9839076 zu erreichen.

 

Ein Beitrag von Annette Kellin.

Olaf Kordecki (von links), Norma Krause-Tichy, Imke Diefenbach, Gabriele Willich und Rüdiger Schaarschmidt stellten das neue Familienzentrum vor. Fotos: ELKiO/Annette Kellin
In der früheren St.-Ansgar Kirche wird nun ein Familienzentrum eingerichtet.