Zum Abschluss des Festjahres zum 50-jährigen Jubiläum der Lutherkirche in Wilhelmshaven, das mit vielen Veranstaltungen einherging, wurde am 4. Advent, 21. Dezember, ein großer Festgottesdienst gefeiert. Pastorin Doris Möllenberg und Pastor Bernd Gliemann begrüßten zahlreiche Gemeindeglieder im Gottesdienst, in dem der Oldenburger Bischof Jan Janssen die Festpredigt hielt. Das Wilhelmshavener Streicherensemble sorgte für den musikalischen Rahmen.
Bischof Janssen legte seiner Predigt einen Text aus dem Lukasevangelium zugrunde. Berichtet wird hier von der Begegnung Marias mit Elisabeth, beide Frauen sind aus unterschiedlichen Gründen in den Augen der Gesellschaft unpassend schwanger. Beide kommen aus ganz unterschiedlichen Verhältnissen, es verbindet sie aber der tiefe Glaube an Gott. Die schon ältere Elisabeth, die lange vergeblich auf ein Kind gewartet hatte, ist verheiratet mit dem Priester Zacharias. Vor 50 Jahren war zur Einweihung der Lutherkirche der Lobgesang des Zacharias als Predigttext gewählt worden. Hier betonte Bischof Janssen die Kontinuität und gleichzeitig die Weiterentwicklung der Gemeinde, indem er nun den Lobgesang Marias in den Fokus rückte.
Zwischen diesen beiden Liedern sei viel geschehen, so Janssen. Da sei der Neubau nur eine Station auf dem Weg, auf dem das Gottesvolk für alle Zeiten unterwegs sei. Er betonte die Bedeutung von ständigem Wandel und Flexibilität. Es gibt für die Kirche keinen Moment, in dem es heißen könnte: Das war ja noch nie so, darum kommt es auch nicht in Frage. So wie es jetzt ist, soll es immer bleiben. So wie es immer war, so gilt es auch für alle Zeit, sagte der Oldenburger Bischof.
Es mag paradox klingen, was wir tun, ist nicht für die Ewigkeit gemacht. Die ist allein ein Geschenk Gottes! Im Leben seines Volkes und der Kirche Jesu Christi, auch der Lutherkirchengemeinde gibt es nicht den Zustand des Bleibens in dem wir es uns bequem machen dürften, mahnte Janssen.
In der Gemeinde zählten die Menschen, betonte der Bischof. Jede und jeder einzelne entscheidet so darüber, ob Gemeinde aus toten Gemäuern oder aus lebendigen Steinen besteht, zitierte er aus dem 1. Petrusbrief. Das gelte auch für die Lutherkirchengemeinde.
Im Anschluss an den Gottesdienst fand ein Empfang statt, hier ging es vor allem um die Kontaktpflege. Der stellvertretende Bürgermeister Holger Barkowsky betonte die gute Zusammenarbeit der Kirchengemeinde mit der Stadt Wilhelmshaven.
Ein Beitrag von Annette Kellin.