Oldenburg (epd). Fotos, die um die Welt gingen, und Aufnahmen, die bis dahin eher wenig beachtete Themen abbilden: Vom 17. Februar bis zum 10. März gastiert die Wanderausstellung «World Press Photo» mit den weltbesten Pressefotos erneut im Oldenburger Landesmuseum für Kunst und Kultur. Das kündigte Mitorganisator Claus Spitzer-Ewersmann am Donnerstag an. Gezeigt werden preisgekrönte Aufnahmen aus dem Jahr 2022.
Zu sehen ist Spitzer-Ewersmann zufolge auch das Bild der 32-jährigen hochschwangeren Ukrainerin Iryna Kalinina, die verletzt auf einer Trage liegt und die Hand schützend auf ihren Bauch legt. Die Frau wurde bei einem russischen Luftangriff im März 2022 auf eine Klinik in Mariupol getroffen. Ihr Sohn Miron, ukrainisch für «Frieden», sei tot zur Welt gekommen, die Mutter wenig später gestorben.
Festgehalten habe diese Szene der ukrainische Fotojournalist Evgeniy Maloletka. Ein Jahr später wurde er für diese Aufnahme in Amsterdam mit dem World Press Photo Award für das Pressefoto des Jahres ausgezeichnet. Maloletkas Foto zeige die ganze Absurdität und den Horror des Krieges, sagte Spitzer-Ewersmann. Museumsdirektor Rainer Stamm betonte, die «World Press Photo»-Wanderschau sei in Oldenburg als fester Bestandteil im Ausstellungskalender etabliert.
Zur Eröffnung der Ausstellung wird die afrikanische Fotografin Lee-Ann Olwage erwartet. Sie hat den Angaben zufolge den Regionalentscheid für Afrika gewonnen. Mit ihrem Projekt «The Big Forget» zeige sie die Arbeit in einem von mehreren umstrittenen «Hexencamps» in Ghana, in die demenzkranke Frauen gebracht werden. Einerseits böten diese Lager Zuflucht und Schutz vor Gewalt. Andererseits würden die Bewohnerinnen stigmatisiert und seien anfällig für die Ausbeutung durch lokale Häuptlinge, die an den mit Hexerei verbundenen Prozessen und Ritualen verdienten.