Ausgeschriebene Stellen mit geeignetem Personal besetzen, eine Verbesserung des Auswahlverfahrens nach einem entwickelten Leitfaden und Berücksichtigung von Gleichstellungsaspekten, IT-Unterstützung und Schaffung neuer attraktiver Arbeitsplätze sind nur eine kleine Auswahl, die insgesamt die Verwaltungsstrukturen der Gemeinsamen Kirchenverwaltung (GKV) der oldenburgischen Kirche verbessern sollen. Damit will die Kirchenverwaltung den veränderten Herausforderungen einer modernen öffentlichen Verwaltung begegnen. Zurzeit werden dazu neue Wege beschritten.
Die GKV bearbeitet und begleitet die Verwaltungsangelegenheiten der Gesamtkirche, der Kirchenkreise und der Kirchengemeinden. Etwa 90 Mitarbeitende sind in der Zentralen Dienststelle mit vier Abteilungen in Oldenburg tätig, rund 160 weitere in den sechs Regionalen Dienststellen in den Kirchenkreisen. Gemeinsamer Dienstherr ist die Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg.
Seit April 2016 ist Michael Kählke (39) Leiter der GKV. Eine der vordringlichsten Aufgaben ist für ihn, das Weiterentwickeln traditioneller Verwaltungsstrukturen im Sinne von Modernisierung der Abläufe, gerade auch in Prozess- und Personalfragen. Dazu gehörte kürzlich ein bereits dritter Klausurworkshop mit dem Leitungsteam (Leitungen der Regionalen Dienststellen, Leitungen der Abteilungen der Zentralen Dienstelle und Stabsstelle IT-gestützte Organisation), der sich mit dem weiten Themenkomplex „Personalentwicklung“ beschäftigte und im Evangelischen Bildungszentrum (EBZ) Potshausen stattfand.
Als Moderator war erneut Angelos Xynogalas gewonnen worden. Der studierte Wirtschaftspsychologe konzipierte bereits die ersten Workshops zur strategischen Gesamtausrichtung, Leitbildentwicklung und Entwicklung eines Prozessmodells für die Verwaltung. Kählke: „Beim jetzigen Workshop haben wir schon vorhandene Maßnahmen um zukünftig wichtige Personalentwicklungsmaßnahmen ergänzt. Alles haben wir in einem sich an den Berufsphasen orientierenden Modell zusammengeführt. Das Modell soll der aktuell ausgeschriebenen Stelle ‚Strategisches Personalmanagement’ als Orientierung dienen und die Anforderungen an eine noch zu beschaffende Personalmanagementsoftware skizzieren.“
Personalentwicklung beginnt mit einer reflektierten Personalauswahl. Unter Anleitung der Gleichstellungsbeauftragten der oldenburgischen Kirche, Gabriele Rüsch-Tillmanns, stand am letzten Workshoptag ein Stellenbesetzungsverfahren unter Anwendung des eigens entwickelten Leitfadens für die Personalauswahl auf dem Plan. Gleichstellungsaspekte sollten dabei besondere Berücksichtigung finden.
Judith Meyer, stellvertretende Leiterin der RDS Oldenburger Münsterland, zeigte sich von dem Workshop-Konzept überzeugt. „Es ist gut, sich der Themen der Entwicklung in Personalfragen bewusst zu machen.“ Sich in einem Kreis der Kolleginnen und Kollegen anderer Dienststellen auszutauschen, bringe viel mehr, als nur eine rein theoretische Aufarbeitung.
Matthias Caspers, Leiter der Abteilung Allgemeine Verwaltung, stellte die Umsetzung mit Fragen zu einem Einstellungsgespräch vor. „Es bleibe immer ein subjektiver Eindruck.“ Dass die eingangs von der Gleichstellungsbeauftragten Gabriele Rüsch-Tillmanns in den Mittelpunkt gestellte Frage „Was sehen Sie, wenn Sie mich sehen?“ viele Dimensionen hat, ist den Workshopteilnehmenden noch einmal sehr deutlich geworden.
Ein Beitrag von Peter Kratzmann.