Mit einer Andacht in der Kapelle des Oberkirchenrates wurde am 22. März Pfarrerin Sabine Spieker-Lauhöfer (59) von Bischof Thomas Adomeit als persönliche Referentin des Bischofs eingeführt.
In ihrer Predigt griff Pfarrerin Sabine Spieker-Lauhöfer die Frage auf, was bleiben müsse, „damit wir weiterhin Kirche sind“. Diese Frage werde in den großen und kleinen Veränderungsprozessen unweigerlich gestellt. Dabei sollte es keine Denkverbote geben, so Spieker-Lauhöfer. Nach der Augsburgischen Konfession, einem grundlegenden lutherischen Bekenntnis, sei die Kirche die Versammlung der ganzen Gemeinde, dort wo das Evangelium lauter gepredigt und die Sakramente entsprechend dem Evangelium ausgeteilt werde. Von Äußerlichkeiten sei dort nicht die Rede, sondern von christlichem Tun.
Der Apostel Paulus erinnere in Kapitel 5 seines Briefes an die Gemeinde in Rom an „Gnade, Friede und Hoffnung“. Wenn er schreibe, dass die Hoffnung „uns nicht zu schaden werden lasse,“ bedeute es, dass unsere Hoffnung nicht enttäuscht werde. Sie gehe nicht ins Leere. „Denn wir wissen, wie sehr Gott uns liebt, weil er uns den Heiligen Geist geschenkt hat, der unsere Herzen mit seiner Liebe erfüllt.“ Diese Liebe sei unumstößlich. Diese Zusage könne eine Botschaft sein, die bleiben müsse, um Kirche zu sein, sagte Spieker-Lauhöfer. Eine Botschaft, die Menschen heute noch genauso dringend brauchen, wie damals die Gemeinden, an die Paulus geschrieben habe. Eine Botschaft, die unabhängig von Äußerlichkeiten die innere Haltung von Christen und Christinnen beschreibe. Bleiben müssten Orte, an denen Menschen sich versammeln können, um Gottes frohe Botschaft zu hören, um sich gegenseitig von seiner Liebe zu erzählen und dadurch Kraft und Hoffnung zu erfahren. Ob diese Orte unsere Kirchen und Gemeindezentren seien und welche Rolle an diesen Orten Pastorinnen und Pastoren spielen, darüber könne und sollte man diskutieren. Schließlich sprechen man seit der Reformation vom Priestertum aller Gläubigen, hob Spieker-Lauhöfer heror.
Vor einem Jahr hatte Pfarrerin Sabine Spieker-Lauhöfer die Stelle einer persönlichen Referentin des Bischofs zunächst „in Abordnung“ bis zum Amtsantritt des neuen Bischofs übernommen. Zuvor war sie Krankenhausseelsorgerin im Kirchenkreis Delmenhorst / Oldenburg Land und in den Krankenhäusern in Delmenhorst und Wildeshausen tätig. Davor hatte Spieker-Lauhöfer in der Kirchengemeinde Großenkneten (1988 – 2009) und der Diakonie Himmelsthür Region Nord (2009 – 2014) gearbeitet. Daneben hatte sie Beauftragungen für die Konfirmandenarbeit (2008 – 2011) und die Pfarrervertretung (2014 – 2017) mit jeweils einem Stellenanteil von 25 Prozent. Spieker-Lauhöfer hat Ev. Theologie in Bethel und Marburg studiert. Sie stammt gebürtig aus Varel, ist verheiratet und hat zwei erwachsene Söhne.