Die konstituierende Kreissynode des Kirchenkreises Delmenhorst/ Oldenburg-Land begann mit einem Abendmahlsgottesdienst in der Heilig-Geist-Kirche in Delmenhorst Deichhorst. Kreispfarrerin Gitta Hoffhenke entfaltete in ihrer Predigt den Gedanken, was sowohl die Synodalen im Kirchenkreis wie überhaupt die Gläubigen in den Gemeinden durch ihre Aufgaben und Herausforderungen trägt: Im Symbol des Kreuzes zeige sich die Gotteskraft, allen Widerständen zum Trotz. Wie es bei Paulus im 1. Korintherbrief zu lesen ist: Das Wort vom Kreuz ist eine Torheit denen, die verloren werden; uns aber, die wir selig werden, ist´s eine Gotteskraft. Sie spielte damit auf die vergangenen belastenden Monate im Kirchenkreis an. Durch den Rücktritt von Kreispfarrer Dietrich Jaedicke Ende des vergangenen Jahres aus persönlichen Gründen und durch das Ende der Vertretungsregel mit dem Tag der konstituierenden Sitzung der Kreissynode, also den Rücktritt von Gitta Hoffenke schien eine Vakanz im Kreispfarramt einzutreten. Dietrich Jaedicke wurde von allen Delegierten noch einmal mit einem lang anhaltenden Applaus für sein jahrelanges Engagement als Kreispfarrer gewürdigt, ebenso Gitta Hoffhenke und der alte Kreiskirchenrat für die gute Vorbereitung der Kreissynode.
Für die 60 Synodalen aus 21 Kirchengemeinden- zwei Drittel von ihnen sind Ehrenamtliche, nur ein Drittel stellen die hauptamtlichen Pfarrerinnen und Pfarrer - standen also bedeutende Aufgaben auf der ersten Sitzung auf dem Programm. Einen neuen Kreispfarrer, eine neue Kreispfarrerin konnte die Synode noch nicht wählen, weil die Kandidaten noch nicht bekannt sind und sich noch nicht der Synode vorstellen konnten. Die Wahl - und das ist durch das neue Kirchengesetz zur Stärkung der mittleren kirchlichen Ebene möglich - wird durch die Kreissynode durchgeführt und nicht mehr wie sonst durch Berufung des Oberkirchenrates und Ernennung durch den Bischof vorgenommen. Das neue Gesetz sieht auch vor, dass im Falle der Vakanz des Kreispfarrers die Stellvertreterin oder der Stellvertreter die Geschäfte führt, die jetzt in der Kreissynode neu gewählt wurde: Pfarrerin Christiane Geerken-Thomas aus Großenkneten wurde zur stellvertretenden Vorsitzenden des Kreiskirchenrates gewählt, sie übernimmt nun kommissarisch das Amt der Kreispfarrerin von Gitta Hoffhenke bis zur Wahl des neuen Kreispfarrers oder der neuen Kreispfarrerin.
In bisheriger Kirchenordnung war der Kreispfarrer durch sein Amt Vorsitzender der Kreissynode. Das ist im neuen Gesetz auch geändert worden. Demnach kann ein Ehrenamtlicher Vorsitzender der Kreissynode werden. Dr. Detlev Lauhöfer, Amtsgerichtsdirektor in Wildeshausen, erklärte sich dazu bereit, wurde zum neuen Vorsitzenden der Kreissynode gewählt und übernahm die Leitung der Sitzung. Als seinen Stellvertreter wählten die Synodalen Wolfgang Köppen aus Hasbergen Bungerhof.
Da die Synode entschied, dass der künftige Kreiskirchenrat, also das Vorstandsgremium der Kreissynode, aus 7 Personen bestehen soll. Kreispfarrer/in (vakant), stellv. Kreispfarrerin (Pfarrerin Geerken-Thomas) und Vorsitzender der Kreissynode (Dr. Lauhöfer) sind durch ihr Amt Mitglied im Kreiskirchenrat. Somit fehlten noch 4 Mitglieder. Es wurden in mehreren Wahlgängen noch folgende Personen in den Kreiskirchenrat gewählt:
Friedemann Schötten aus Ganderkesee, Waltraud Eichhorn aus Ahlhorn, Ingeburg Tödter aus Delmenhorst 12 Apostel sowie die Pfarrerin Susanne Schymanitz aus Dötlingen.
Pfarrer Bernd Rüger von der Gemeindeberatung sensibilisierte die Synodelen für die Vielfalt ihrer Zusammensetzung und die etlichen Gaben, die durch die anwesenden Menschen vorhanden waren. In ihren Grußworten würdigten die verschiedenen Gäste das Engagement in der Kreissynode: Dechant Hubert von der Heide von der katholischen St-Marien Gemeinde Delmenhorst lobte die gute Ökumene vor Ort und stellte die Gründung der ACK in Delmenhorst in naher Zukunft in Aussicht. Oberkirchenrätin Annette Christine Lenk hob in ihrer Begrüßung am internationalen Frauentag die Bedeutung der Frauen in der Kirche hervor, die vieles in der Kirche bewegten und organisierten, was sich auch in der Arbeit der Kreissynode zeige. Oberbürgermeister Patrick de La Lanne aus Delmenhorst überbrachte Grüße der Stadt, zollte dem diakonischen Engagement der Kirche Respekt rief die Christen aber zu weiteren Anstrengungen auf, in Delmenhorst z.B. dem ca 25%igen Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund offen zu begegnen und dem immer größer werdenden Teil der kirchlich nicht gebundenen Menschen entgegenzuwirken. Weitere Gäste waren Oberkirchenrat Wolfram Friedrichs sowie der Vorstand des Diakonischen Werkes in Oldenburg Thomas Feld. Letzterer hob das Engagement des ausscheidenden Synodalen Heinz Heinsen hervor, der in etlichen Bereichen der Kirche und Diakonie Impulse gab und Dinge auf den Weg brachte, die vielerorts erst viel später Standarts wurden. 54 Jahre war er ehrenamtlich dafür tätig, viele Jahre auch als Präsident der Oldenburgischen Synode. Lang anhaltenden Applaus gab es für ihn sowie für seine Frau, die zur Ehrung mitgekommen war und ihren Mann stets gestützt hatte.
Aufgrund der fortgeschrittenen Zeit mussten einige wenige Tagesordnungspunkte vertagt werden, eine engagierte und motivierte Kreissynode aber hatte mit dieser langen Sitzung eine erste gute Bewährungsprobe bestanden.
Thomas Meyer