In seiner Andacht zum Jahresschluss in der Oldenburger Dreifaltigkeitskirche forderte Bischof Jan Janssen die Zuhörerinnen und Zuhörer auf, von Gottes ausdauernder Geduld mit uns, von seiner Gelassenheit und Gewissheit für uns zu lernen. „Dann wird auch unser Handeln voller Hoffnung geschehen. Dann wird der Blick auf anstehende Aufgaben in Kirche und Gesellschaft von Gottes Gaben her zuversichtlich sein. Dann können wir in den Krisen die Chancen erkennen und finden – wenn wir den dort Leidenden hier zum Leben verhelfen – im Teilen der Lasten zu gemeinsamem Lernen.“
Der Jahreswechsel leite gerne dazu an, Bilanzen zu ziehen und Urteile zu fällen. Dennoch bleibe deutlich: „Das gute Säen am Anfang ist Gottes Tun. Und das scharfe Urteil am Ende ist Gottes Tun“, sagte Janssen in der Auslegung über das Gleichnis vom Unkraut und dem Weizen aus dem Matthäus-Evangelium (13,24-30). Von dieser Erkentnis her werde der Blick auf dieses zu Ende gehende Jahr nicht nur von Genauigkeit durchzogen, sondern von Gnade. „Dann konzentrieren wir uns auf Fruchtbares und halten nicht bloß bei uns, auch bei anderen etwas Wildwuchs aus.“ So könne man auch dem Wunder eine Chance geben, dass an einem vermeintlichen Unkraut auf einmal Früchte wachsen. In diesem Sinne wünschte Bischof Janssen „ein mit Früchten gesegnetes neues Jahr!“