In Brake, Elsfleth und Nordenham ist die Seemannsmission Unterweser sehr bekannt. Dass Diakon Marco Folchnandt von der Seemannsmission aber auch die Seeschiffe im Oldenburger Hafen betreut, wissen dagegen nicht so viele. „Auch wenn wir in Oldenburg keinen Seemannsclub haben, sind wir für die Seeleute da“, sagt Folchnandt. Schon in Elsfleth, wo eigentlich alle Schiffe auf dem Weg nach Oldenburg anlegen, werden die Seeleute über das Angebot der Seemannsmission informiert und nutzen dieses gern. Nicht nur, um SIM-Karten zu bekommen, um ins Internet gehen zu können und mit ihrer Familie in der Heimat zu telefonieren. Genauso wichtig ist es für die Seeleute nach der Zeit auf See, im Hafen mal „ein anderes Gesicht sehen zu können und Gespräche zu führen.“
Diese Gespräche führt Folchnandt meist auf Englisch. Denn die Besatzungen der Seeschiffe sind international. „Manchmal reicht ein einfaches Gespräch und ein paar Besorgungen. Es können sich aber auch intensive Seelsorge-Gespräche entwickeln“, berichtet Folchnandt über seine Arbeit. „Das Angebot in Oldenburg wollen wir noch intensivieren“, sagt Birgit Osterloh, Vorsitzende der Seemannsmission Unterweser. Das sei möglich, weil Diakon Marco Folchnandt in Oldenburg wohne und so schnell am Hafen sein könne, um die Seeleute zu unterstützen.
Dazu wurde auch extra ein Flyer „Welcome to Oldenburg“ erstellt, der den Seeleuten hilft, sich in Oldenburg zu orientieren, und alle Angebote der Seemannsmission vorstellt. Dazu gehört auch ein Einkaufsservice, der Umtausch von ausländischen Währungen in Euro und Besuche auf dem Schiff. Die können derzeit wegen der Hygienemaßnahmen aufgrund der Corona-Pandemie allerdings nur an der Gangway stattfinden.
Etwas über 50 große Seeschiffe mit ca.300 bis 350 Seeleute sind es, die im Jahr im Oldenburger Hafen anlegen, schätzt Folchnandt. Viele melden sich schon von unterwegs, wenn sie im Hafen von Oldenburg etwas brauchen. Und auch Folchnandt verweist bei Gesprächen gerne auf die weiteren Angebote der Seemannsmissionen entlang der Route. „Wir sind ein weltweites ökumenisches Netzwerk“, betont er. Auch die Binnenschiffermission ist seit vielen Jahren ehrenamtlich für die kleinen Schiffe im Hafen unterwegs.
"Deutsche Seemannsmission Unterweser e. V."
Die "Deutsche Seemannsmission Unterweser e. V." betreut Seeleute und Binnenschiffer sowie ihre Angehörigen in den niedersächsischen Seehäfen an der Unterweser im Bereich der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg. Die "Deutsche Seemannsmission Unterweser e. V." ist Mitglied der „Deutschen Seemannsmission e. V.“ in Hamburg, Mitglied im Dachverband des Diakonischen Werkes Oldenburg und im Landesverband Deutsche Seemanns- und Binnenschiffermission, Oldenburg. Sie finanziert sich im Wesentlichen aus Spenden, Kollekten der Kirchengemeinden, freiwilligen Schiffsabgaben der Reedereien (Tonnengelder) und durch das Bundesministerium für Verkehr gefördert.