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Berlin/Bremen (epd). Das Auswärtige Amt hat Probleme bei der Vergabe von Visa für Freiwillige aus dem globalen Süden für die Einreise nach Deutschland eingeräumt. «Leider herrscht an einigen wenigen Auslandsvertretungen eine besonders schwierige Terminsituation», heißt es dazu auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) aus dem Auswärtigen Amt. Die Engpässe seien auf eine enorm hohe Nachfrage nach Visa für langfristige Aufenthalte zurückzuführen. Das wirke sich aufgrund von «endlichen Personalkapazitäten» auch auf die Antragsverfahren für kurzfristige Visa aus.

 

 

 

Missionswerke wie die Norddeutsche Mission in Bremen und landeskirchliche Entwicklungsdienste hatten kritisiert, dass es bei der Visavergabe seit einiger Zeit zunehmend Verzögerungen oder komplette Ablehnungen durch deutsche Botschaften gibt. Hinweise etwa auf die Funktion der Antragstellenden als Delegierte oder auf die geplante Teilnahme am vom Bund geförderten «weltwärts»-Programm seien von der Konsularsektion der Botschaften in Ghana und in Togo als unerwünscht zurückgespiegelt worden, berichtete die Generalsekretärin der Norddeutschen Mission, Heike Jakubeit.

 

 

 

Der scheidende niedersächsische Missionsdirektor Michael Thiel mutmaßte, ein Hintergrund könnte sein, dass deutsche Behörden fürchteten, Menschen wollten über die Freiwilligenarbeit dauerhaft ins Land gelangen. Aus dem Auswärtigen Amt hieß es dazu, die Entscheidung über eine Visumvergabe erfolge allein auf Grundlage rechtlicher Vorgaben. In diesem Zusammenhang habe es Anfang des Jahres auch ein Arbeitstreffen zwischen dem Auswärtigen Amt und mehreren religiösen und weltanschaulichen Organisationen gegeben.

 

 

 

Bei dem Termin sei die Frage erörtert worden, wie in den für die Einreise nach Deutschland erforderlichen Schengen-Visumverfahren die verbindlich zu prüfende Rückkehrbereitschaft der zumeist noch jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer nachvollziehbar dargelegt werden könne. Im Nachgang zu dem Treffen habe das Auswärtige Amt mit einem speziellen Merkblatt auf den Rechtsrahmen hingewiesen, der durch das EU-Recht vorgegeben werde.

 

 

 

«Dem Auswärtigen Amt ist die belastende Situation, die mit der Terminvergabe für Visa verbunden sein kann, bewusst», hieß es weiter. Es seien zahlreiche Maßnahmen eingeleitet worden, um die Situation zu verbessern. So seien «wo immer möglich» die Annahmekapazitäten durch externe Dienstleister erhöht worden.