Philosophie und Theologie, Kunst und Bildung sind die Eckpfeiler des aktuellen Halbjahresprogramms der Akademie der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg, das am Freitag, 1. April beginnt. Mit insgesamt 32 Diskussionsveranstaltungen, Ausstellungen, Vorträgen, Seminaren, Filmen und mehr – teilweise eingebettet in spezielle Themenreihen – erwartet die Teilnehmenden ein spannendes und abwechslungsreiches Semester.
Die vertraute Umgebung verlassen, aufbrechen in der Hoffnung auf eine bessere Zukunft: Das Thema Migration greift die Akademie in einem ihrer Schwerpunktthemen auf. Der Zyklus „Exodus“ von Marc Chagall steht im Mittelpunkt der Reihe „Aufbruch und Ankunft. Auf dem Weg in eine neue Heimat“, die mit einer Ausstellung der 24 prägnanten Farb-Lithografien am 8. Mai im Oldenburger Schloss eröffnet wird. Motive wie Befreiung, Aufbruch und Ankommen, von Chagall in beeindruckenden Bildern umgesetzt, ermöglichen die Auseinandersetzung mit aktuellen Themen wie Flucht, Migration und der Suche von Heimat in einer globalisierten Welt aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln.
Peter Suhrkamp, Gründer des gleichnamigen Verlags, war Oldenburger, ebenso wie Paul Raabe, Literatur- und Bibliothekswissenschaftler, der streitbare Theologe Rudolph Bultmann und natürlich der Philosoph Karl Jaspers. Und noch etwas verband alle vier: Ihre protestantische Herkunft prägte ihre beruflichen Wege und Wirkungen. In Vorträgen und Text-Collagen werden die Rollen dieser Vordenker und ihr Einfluss auf die Gesellschaft beleuchtet. Philosophieprofessor Matthias Bormuth von der Universität Oldenburg eröffnet die Reihe „Protestantische Profile“ mit einem Vortrag über Karl Jaspers am Dienstag, 19. April, unter dem Titel „Die geistige Situation der Moderne. Das Protestantische Prinzip bei Karl Jaspers“. Die Reihe wird im zweiten Halbjahr fortgesetzt.
Was macht Bildung aus? Und wie prägt sie den Einzelnen und die Gesellschaft? Dieser Frage widmet sich der Tübinger Theologe Friedrich Schweitzer in der Tagung „Was braucht es, um einen kritischen Menschen zu bilden?“ am 20. Mai. Angesichts der Flüchtlingsdebatte und den Möglichkeiten und Grenzen der Integration bekommt dieses Thema eine besondere aktuelle Brisanz.
Mit Fachleuten aus dem gesamten deutschsprachigen Raum sowie starken Kooperationspartnern wie der Carl von Ossietzky-Universität und der Karl-Jaspers-Gesellschaft bietet die Akademie eine Plattform für lebendige Diskussionen und Denkanstöße. Das Gesamtprogramm liegt ab sofort an vielen öffentlichen Stellen in Oldenburg kostenlos aus und ist im Internet unter www.akademie-oldenburg.de abrufbar.