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Rund einhundert Abiturientinnen und Abiturienten sind zum ersten Schülerakademie-Abend gekommen, den Universität Oldenburg und die Arbeitstelle für Religionspädagogik der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg gemeinsam veranstaltet haben. Wegen des unberechenbaren Winterwetters mussten die meisten der 320 Angemeldeten auf die Fahrt nach Oldenburg verzichten.


Bereits jetzt stecken sie in den Prüfungsvorbereitungen, erzählen Tim und Jana von der IGS Flötenteich im Norden Oldenburgs. Anfang Februar stehen die Vorabiturklausuren an. Die  Schülerakademie soll den Teilnehmern bei der Vorbereitung auf die Prüfungen in Religion helfen und ihnen gleichzeitig einen Eindruck davon vermitteln, wie es im Theologiestudium zugeht.

 

Tim hat außerhalb der Schule keine Berührung mit Religion und Kirche. Für das Prüfungsfach hat er sich entschieden, weil er Diskussionen um ethische Fragen wie die Präimplantationsdiagnostik interessant findet. Laura sagt ganz direkt: "Ich glaube nicht an Gott". Aber sie findet es spannend, sich in die Ansichten religiöser Menschen hineinzudenken. Bei ihrer Mitschülerin Celine ist es umgekehrt: Als gläubige Katholikin nimmt sie am evangelischen Religionsunterricht teil. Sie hat sich intensiv mit den Religionskritikern beschäftigt: "Es ist interessant, wie Atheisten denken."

 

Die Schüler bringen damit schon eine wesentliche Voraussetzung für ein Theologiestudium mit, wie Student Dominik erklärt: "Ein kritisches Verhältnis zum Glauben kann helfen. Aber es ist wichtig, dass man Wertschätzung für Glaubensäußerungen aufbringt." Kelly will es genau wissen: "Muss man eigentlich an Gott glauben, um Religion zu unterrichten?" Im Studium, erklärt Jürgen Heumann, sind auch Atheisten willkommen. Aber wer in den Schuldienst will, muss einer Kirche angehören.

 

Doch die ersten Fragen, die den Schülerinnen nach der Vorlesung auf den Nägeln brennen, drehen sich um die bevorstehenden Prüfungen: "Was ist davon wichtig fürs Abi? Habe ich mit Ihrer Zusammenfassung alles, was ich wissen muss?" Jürgen Heumann bremst ihren Eifer. Merksätze zum Auswendiglernen gibt es an der Universität nicht. "Uni heißt Verführung zum Denken. Auch zum Querdenken."
Annedore Beelte

In der "Murmelphase" diskutieren die Schülerinnen und Schüler miteinander über die Vorlesung.
In der "Murmelphase" diskutieren die
Schülerinnen und Schüler miteinander
über die Vorlesung.
Pfarrer Henning Eden, der Leiter der
Arbeitsstelle für Religionspädagogik
der Evangelisch-Lutherischen Kirche
in Oldenburg (links), und Professor
Jürgen Heumann begrüßen gemeinsam
die Teilnehmer. Fotos: Annedore Beelte