Varel/Kr. Friesland (epd). Das gemeinsame Projekt "Lebendiger Friedhof" der evangelischen Kirche in Varel und dem Naturschutzbund Nabu ist für seine biologische Vielfalt von der Dekade der Vereinten Nationen ausgezeichnet worden. Seit 2009 werde der Friedhof gezielt als Lebensraum für die Tier- und Pflanzenwelt gestaltet, sagte Pastor Tom Oliver Brok. Am Sonntag werde Staatssekretärin Almut Kottwitz aus dem Niedersächsischen Umweltministerium die Auszeichnung bei einem Festakt um 15 Uhr in der evangelischen Auferstehungskirche überreichen.
"Naturbelassene Friedhöfe sind wohltuende Räume für Trauer und Erinnerungen an geliebte Menschen", sagte Brok. Zum "Lebendigen Friedhof" gehöre unter anderem ein von Familien errichtetes Insekten-Hotel und eine von Konfirmanden gebaute Trockenmauer für Amphibien. Die Friedhofsverwaltung unterhalte ein Mustergrab. Es zeige, wie mit Stauden eine große Blütenpracht erzielt werden könne, die Bienen nütze und Menschen erfreue. Außerdem seien auf dem Gelände in den Bäumen 60 Kästen gehängt worden, um Vögeln und Fledermäusen eine Unterkunft zu geben. Zudem sei der Kirchturm der Vareler Schlosskirche geöffnet worden, um Turmfalken einen Unterschlupf zu bieten.
Die Vereinten Nationen haben die Jahre 2011 bis 2020 als UN-Dekade für biologische Vielfalt ausgerufen. Der Tag der Auszeichnung wird in Varel zugleich als "Tag des offenen Friedhofs" gefeiert. Neben Führungen sind Ausstellungen des Nabu und einer Steinmetz-Werkstatt geplant.
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