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Hannover (epd). Die Verbraucherzentrale Niedersachsen ruft dazu auf, Smartphones länger zu nutzen und abgelegte Handys weiterzuverkaufen, zu spenden oder fachgerecht zu entsorgen. Verbraucher könnten so nicht nur Geld, sondern auch klimaschädliches Kohlendioxid und wertvolle Ressourcen sparen, sagte Kathrin Bartsch, Referentin der Verbraucherzentrale, am Dienstag in Hannover. Bundesweit plädieren die Verbraucherzentralen im Rahmen der «Deutschen Aktionstage Nachhaltigkeit» vom 18. September bis 8. Oktober für einen nachhaltigeren Umgang mit Smartphones.

Mehr als 50 Prozent der Deutschen besäßen laut Umfragen ein Smartphone, das höchstens 12 Monate alt sei, sagte Bartsch. 40 Prozent der Verbraucherinnen und Verbraucher legten ausrangierte Handys zunächst in eine Schublade, um sie eventuell noch einmal zu benutzen. Hochrechnungen zufolge lagerten rund 210 Millionen Mobiltelefone ungenutzt in deutschen Haushalten.

Das Innenleben der Handys sei allerdings sehr wertvoll. Viele der verbauten Materialien, davon gut 50 Metalle, werden den Angaben zufolge unter Einsatz von umwelt- und gesundheitsschädlichen Chemikalien gewonnen. Die Produktion und der Transport seien energieintensiv: «Deshalb haben Smartphones ein langes Leben und Schubladen-Handys ein Comeback mehr als verdient», betonte Bartsch. Letztere könnten etwa über Secondhand-Plattformen weiterverkauft, an gemeinnützige Organisationen verschenkt oder an Wertstoffhöfe abgegeben werden.

Bartsch forderte aber auch die Unternehmen auf, einen nachhaltigen Konsum zu fördern, anstatt mit gezielten Anreizen den Kauf neuer Smartphones immer weiter zu forcieren. Die ständige Einführung verbesserter Funktionen wie längere Akku-Laufzeiten oder schnellere Prozessoren machten den Umstieg auf ein neues Gerät für viele Menschen attraktiv. Tauschprogramme, bei denen für alte Handys Prämien gezahlt würden, um aktuelle Modelle zu vermarkten, erhöhten ebenfalls den Konsumdruck. Auslaufende Software-Updates führten dazu, dass selbst funktionsfähige Handys früher abgestoßen würden als eigentlich nötig.