Endlich war es soweit: Nach fast zehnjähriger Planung und über dreijähriger Bauzeit wurde jetzt die Klosterkirche in Vechta in einem feierlichen Festgottesdienst wieder ihrer Bestimmung als Gotteshaus übergeben.
Über 800.000 Euro wurden investiert, in eine neue Heizungsanlage, neugestaltete Bänke, in die Restaurierung des Altars und die Wiederherstellung zugemauerter Chorfenster. Die Renovierung bringt die Klosterkirche zum Leuchten und macht sie zu einem Glanzstück in der Region, stellte denn auch Pastor Andreas Technow von der evangelischen Kirchengemeinde in seiner Begrüßung fest.
Dass die Renovierung eine Gemeinschaftsaktion war, zeigte die Teilnahme namhafter Persönlichkeiten aus der Region, die sich alle für das Projekt stark gemacht hatten: Thomas Kossendey, Präsident der Oldenburgischen Landschaft, der Bundestagsabgeordnete Franz Josef Holzenkamp, der Landtagsabgeordnete Stefan Siemer, der Landrat des Landkreises Vechta, Albert Focke, sowie der LzO-Vorstandsvorsitzende Martin Grapentin.
Die Klosterkirche ist eine Besonderheit unter den Kirchen im Oldenburger Land: Die Simultankirche ist Eigentum des Landes Niedersachsen und ist Anstaltskirche der Justizvollzugsanstalt für Frauen in Vechta. Gleichzeitig wird sie von der katholischen und evangelischen Kirche für Gottesdienste für die inhaftierten Frauen genutzt und ist Kirche für die evangelische Kirchengemeinde Vechta.
Für eine Renovierung war dies eine komplizierte Gemengelage, was die Finanzierung betrifft. Und so ist es maßgeblich dem Förderverein zur Renovierung der Klosterkirche zu verdanken, dass die Grundsanierung zum Erfolg wurde. Hier wurde besonders das unermüdliche Engagement der stellvertretenden Vorsitzenden Petra Huckemeyer gewürdigt, die zielstrebig das Ziel verfolgte, die Klosterkirche wieder in schlichter Schönheit und frischem Glanz erstrahlen zu lassen, wie sie in ihrem Grußwort formulierte.
Mehr als eine Million Euro koste die gesamte Sanierung der Klosterkirche, sagte Richard-Wilhelm Bitter, Leiter des staatlichen Baumanagements in Osnabrück. In den vergangenen sechs Jahren wurden auch die Außenfassade und die Fenster saniert. Er bezeichnete die Simultankirche als ein einmaliges, für das Oldenburger Land bedeutendes Baudenkmal. Möglich wurde die Sanierung, weil alle Beteiligten wie Fördervereine, Kirchen, Behörden, Kommunen, Land, private Spender und die Wirtschaft Hand in Hand arbeiteten.
Die Oldenburger Oberkirchenrätin Annette-Christine Lenk und Prälat Peter Kossen von der katholischen Kirche lobten denn auch die gelungene Gestaltung, erinnerten aber auch an den sakralen Charakter des Gebäudes als einen Ort der Umkehr und des Wortes Gottes.
Vollendet wird der Umbau aber letztendlich erst dann sein, wenn im nächsten Jahr die neue Orgel eingebaut sein wird.
Ein Beitrag von Carsten Homann.