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Endlich ist es in der Vechtaer Klosterkirche soweit: Ab sofort beginnt der Einbau der neuen Orgel, deren Planung nun schon mehr als 15 Jahre gedauert hat. Sehnlichst erwartet wurde daher auch der erste Transport von Bauteilen der neuen Orgel. Am Montagabend, 31. März, standen Mitglieder der evangelischen Kirchengemeinde und des Fördervereins Orgelbau bereit, um den Kleintransporter in Vechta in Empfang zu nehmen.

 

Und dann ging alles dort recht schnell: Die ersten Bauteile wurden zügig ausgeladen und von den Ehrenamtlichen auf die Orgelempore gebracht und bei einigen wurde eine gewisse Enttäuschung bemerkbar: Waren es doch nur Kisten, Leitern und Holzteile, die wenig an eine Orgel erinnerten. Doch der aus Marburg mit angereiste Orgelbaumeister Simon Buser konnte alle beruhigen: Pfeifen und alles andere folgt. Für den ersten Teil des Aufbaus sind nun einmal nur eher unspektakuläre Teile notwendig. Und so freuten sich alle, dass die erste Lieferung einen neue musikalische Ära in der Vechtaer Klosterkirche einleitet.

 

Zunächst einmal, so erklärte der Fachmann aus Marburg, müsse der Holzrahmen für die Orgel aufgebaut werden. Schon das sei Präzisionsarbeit, denn Unebenheiten im Boden müssten exakt ausgeglichen werden. In sechs bis acht Wochen stehe dann die komplette Orgel, so Kreiskantorin Paula Hyson. Doch dann beginne erst der schwierigste Teil der Arbeit: Jede Pfeife muss einzeln eingestimmt werden, um im Oktober bei der feierlichen Einweihung das Klangerlebnis zu garantieren, auf das sich alle schon jetzt freuen.

 

Bis zum heutigen Tag gab es viele Probleme zu lösen, bevor es zur konkreten Planung kommen konnte. Da war zunächst einmal die Eigentumsfrage der Orgel zu klären. Ist die Klosterkirche, die von den Justizvollzugsanstalten auch als Gefängniskirche genutzt wird, doch im Besitz des Landes Niedersachsen und die Nutzung nicht allein der evangelischen Kirchengemeinde überlassen. Ein langfristiger Nutzungsvertrag mit dem Land Niedersachsen hat dann die Kirchengemeinde bewogen, die neue Orgel in Auftrag zu geben.

 

Aber auch die Finanzierung musste sichergestellt werden. Deshalb gründete sich 2009 ein Förderverein, dem viele namhafte Persönlichkeiten der Stadt Vechta angehören und der in ökumenischer Leidenschaft sich für den Neubau einsetzt: Mittlerweile sind 500.000 Euro gesammelt worden von Privatpersonen, namhaften regionalen Unternehmen und Stiftungen, aber auch das Land Niedersachsen, die Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg und das Bischöflich Münstersche Offizialat steuerten Summen zur Realisierung der Orgel bei, sodass nun noch ca. 150.000 Euro fehlen.

 

Doch Paula Hyson ist sicher, dass auch noch diese Summe zusammenkommt: So wirbt sie für Orgelpatenschaften: Mit der Finanzierung einer Orgelpfeife kann man sich an dieser bedeutenden Aufgabe aktiv beteiligen.

 

Ein Beitrag von Carsten Homann.

Beim Wellenbrett, das die Tastenbewegung auf die Ventile der Orgelpfeifen übertragen wird, packten auch Kreiskantorin Paula Hyson und der Fördervereinsvorsitzende Georg Wilhelm Freiherr von Frydag (erste und zweiter von li.) mit an. Orgelbaumeister Simom Buser (re.) leitet den Aufbau. Foto: ELKiO/Carsten Homann