Stade (epd). Mit einem zweiwöchigen Fußmarsch durch Deutschland will ein Mann auf das Schicksal voneinander getrennter Väter und Kinder aufmerksam machen. Mario Flaschenträger werde seinen Lauf an diesem Dienstag nach 516 Kilometern in Stade beenden, teilte der Verein «Väteraufbruch für Kinder» mit. Beim Stader Amtsgericht will der Vater persönlich beantragen, seinen Sohn wieder treffen zu dürfen. Er habe diesen seit fünf Jahren aufgrund eines Gerichtsbeschlusses nicht mehr gesehen, «ohne sich etwas zuschulden kommen zu lassen», erklärte der Verein.
Viele Väter verlören nach einer Trennung der Eltern den Kontakt zu ihren Kindern - «gegen ihren Willen, oftmals unter Mitwirkung von Gerichten, Jugendämtern und Gutachtern». Nicht immer diene es dem Wohl des Kindes, wenn ein Elternteil, meist der Vater, aus dem Leben des Kindes ausgeschlossen werde.
«Wirksam eingreifen könnten nur die Gerichte», sagte Markus Witt vom Vorstand des Vereins. Diese seien mit solchen Fällen jedoch häufig überfordert und für solche familiären Konfliktsituationen überhaupt nicht ausgebildet. Das Bundesverfassungsgericht hebe mehrmals pro Jahr Fehlentscheidungen der unteren Instanzen auf. Mario Flaschenträger sei einer von vielen Betroffen. «Es ist gut, dass er mit seiner Aktion auf diese Schicksale aufmerksam macht», sagte Witt.