Göttingen/Wolfenbüttel (epd). Mit einem Stipendium der Alexander von Humboldt-Stiftung forscht der US-amerikanische Theologe Stephen G. Burnett in den kommenden zwölf Monaten in Göttingen über Martin Luthers Auslegung des Alten Testaments. Schwerpunkt des Vorhabens sind die biblischen Prophezeiungen für das Erscheinen des Messias und Luthers Umgang mit der jüdisch-rabbinischen Tradition der Schriftauslegung, wie die Göttinger Fakultät für Evangelische Theologie am Dienstag mitteilte. Burnett werde dabei in erster Linie auf die Spezialbestände der Herzog-August-Bibliothek in Wolfenbüttel zurückgreifen. Er hat im Juni mit seinen Forschungen begonnen.
Stephen Burnett ist seit 2013 Professor für «Classics and Religious Studies» an der Universität von Nebraska in Lincoln. Er gilt als einer der weltweit führenden Experten für christliche Hebraistik des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit. Darüber hinaus ist er nach Angaben der Göttinger Universität ein hervorragender Kenner des hebräischen Buchdrucks in der Frühen Neuzeit.