Zum Hauptinhalt springen

In seiner Predigt am Pfingstsonntag, 8. Juni, hat der Oldenburger Bischof Jan Janssen an die bedrückenden und bedrängenden Nachrichten aus aller Welt erinnert. Hierzu gehörten der Bürgerkrieg in Syrien und der Ukraine und die Christenverfolgung in Nigeria. „Gewalt, Ungerechtigkeit, Rücksichtslosigkeit, wo man nur hinsieht, selbst wer wegsehen will oder immer ein Auge zudrückt“, so Janssen in seiner Predigt (zu Apostelgeschichte 2,1-12) im Open-Air-Gottesdienst im Alten Hafen in Hooksiel im Rahmen der 7. Heringstage 2014.

 

Dass die Menschen verschiedene Sprachen sprächen, das sei mit dem Geist von Pfingsten kein Problem, so Janssen. „Es ist eine Chance, eine Bereicherung und eine Horizonterweiterung.“ Die Menschen bräuchten einen neuen, anderen Geist der Gemeinschaft, „der unsere Unterschiede als Horizonterweiterung und Chance versteht. Gottes Geist steht hinter der Artenvielfalt der Schöpfung, Gottes Geist bewegt und begeistert Menschen in seinem Volk. Gottes Geist lässt auch uns gegenseitig als Geschöpfe erkennen, die wir mit all unseren Eigenheiten und Unterschieden zusammen gehören über Kulturen und Sprachen hinweg.“

 

Alle Menschen seien von Gott mit Gaben beschenkt und mit Aufgaben betraut. „Wir werden zusammengehalten von der Muttersprache des Glaubens!“, so Janssen.

 

„Mit der Begegnung der Verschiedenen, die hier beieinander sind, feiern wir miteinander dieses Pfingstfest der Kirche. Wir hören Menschen um uns herum in ihren Sprachen von den großen Taten Gottes reden! Sehen Sie sich um, lernen Sie sich verstehen und kennen! Schon werden wir hier in Hooksiel zu einem Teil dieses großen Festes der Ökumene – zwischen Kirchen in ihren vielen Spielarten, aber auch unter einzelnen Christen – ein jeglicher nach seiner, eine jegliche nach ihrer Art.“

 

Dies bedeute, dass die Menschen die jeweils von Gott geschenkten Gaben entdecken und annehmen, die jeweils von Gott gestellten Aufgaben erkennen und gemeinsam anpacken sollten.

 

Mit Blick auf die Heringstage in Hooksiel betonte Bischof Jan Janssen, dass alle gemeinsam – ob Gemeindeglied oder Touristin, ob Zaungast oder Amtsträger – in einem Geist mit ihren Gaben in diesem Beieinander zusammengehörten.

 

„Und wir alle gestalten in unsern Aufgaben das Miteinander. Davon lebt eine Kirchengemeinde, insgesamt und an ihren einzelnen Orten Pakens, St. Joost, Wüppels, Hooksiel, oder bei Euch zuhause oder am anderen Ende der Welt. Davon lebt sogar ein Heringsfest, wie es nun schon zum 7. Mal auf die Beine gestellt wird, insgesamt und in jedem einzelnen Verein, der sich für das Ganze engagiert und mitwirkt. Für euer aller Einsatz zu einem gelingenden Miteinander in Orts- und Kirchengemeinde sage ich heute herzlich Dank!“

 

Der Familiengottesdienst mit zahlreichen Urlaubern und Einheimischen bildete einen besonderen Höhepunkt der Hooksieler Heringstage. Bei herrlichstem Sonnenschein und vor idyllischer Postkartenkulisse taufte Gemeindepastor Stefan Grünefeld vor vollbesetzten Bankreihen zwei Kinder. Musikalisch wurde der Gottesdienst von der Band Mica Salis gestaltet.

 

Hier finden Sie den Wortlaut der Predigt von Bischof Jan Janssen.

Der Familiengottesdienst mit zahlreichen Urlaubern und Einheimischen bildete einen besonderen Höhepunkt der Hooksieler Heringstage. Fotos: Heinz-Hermann Knebel
Bischof Jan Janssen
Im Familiengottesdienst taufte Gemeindepastor Stefan Grünefeld (li.) zwei Kinder.
Musikalisch wurde der Gottesdienst von der Band Mica Salis gestaltet.
Vor idyllischer Postkartenkulisse: Bischof Jan Janssen (li.) und Gemeindepastor Stefan Grünefeld