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Am Freitagabend, den 28. März, kamen die gut 60 Synodalen der zehn Ev.-luth. Kirchengemeinden des Ammerlands zu ihrer Frühjahrstagung im Ev. Haus in Westerstede zusammen. Schwerpunktthema des Ammerländer Kirchenparlamentes war die Kindergartenarbeit.

Vor der Kreissynode hob Kreispfarrer Lars Dede (Bad Zwischenahn) hervor: „Die Kirchengemeinden des Ev.-luth. Kirchenkreises Ammerland unterhalten allein 17 Kindertagesstätten, hier werden 1084 Kinder im Bereich der Kindergärten betreut, 75 in Horten und 100 in Krippen, gut 250 Menschen arbeiten in diesem Bereich. Zählt man die weiteren kirchlichen Einrichtungen im Ammerland hinzu, die zum Beispiel dem Diakonischen Werk angehören, sind die Zahlen noch höher: 24 Einrichtungen betreuen mit mehr als 280 Mitarbeitenden gut 2000 Kinder.

Das heißt: Tag für Tag haben durch die Kindergartenarbeit in den kirchlich-diakonischen Einrichtungen im Ammerland gut 2000 Eltern mindestens zwei Mal täglich Kontakt mit ihrer Ev.-luth. Kirche. Hier wird vor Ort in den Nachbarschaften von unseren Mitarbeitenden ganz wesentliche Arbeit geleistet. Ich bin den Erzieherinnen und Erziehern, aber auch den Eltern, die sich in unseren Einrichtungen auf vielfältigste Weise ehrenamtlich einbringen, für ihren Dienst unendlich dankbar! Die Kreissynode möchte das mit ihrem Schwerpunktthema zum Ausdruck bringen.“ Zugleich gehe es auch darum, hinzuschauen, wo diese Arbeit strukturell im Kleinen und im Großen zu Gunsten unserer Kinder verbessert werden kann und muss. Die Kirche leiste hier eine wichtige Vorreiterrolle und engagiere sich auch finanziell mit der Übernahme von 10% der Fachpersonalkosten stark.

In sechs Arbeitsgruppen konnten die Synodalen dies aktiv und kreativ erleben. Neben Informationen rund um das Thema „Unsere Kindertagesstätten – Miteinander leben und lernen“ waren die Synodalen von Erzieherinnen aus dem Konvent der Leiterinnen der Ev. Kindertagesstätten aus dem Ammerland eingeladen, zu bestimmten Fragestellungen in die Tiefe zu gehen:

(1) Rahmenbedingungen: Qualitätsoffensive oder Sparkonzept?
Hier hieß es für die Synodalen „auf dem Teppich zu bleiben“: MitHilfe einer Folie, die so viel Platz bot, wie es die Rahmenbedingungen für die Kinder vorgibt, konnten die Teilnehmenden denKindergartenalltag am eigenen Leib erleben.
(2) Religionspädagogische Arbeit: Der Kindergarten als Chance für die Kirche
Wie nehme ich als Mitglied im Gemeindekirchenrat den Kindergarten in meiner Gemeinde wahr? Ausgehend von dieser Frage lernten die Synodalen die große Wichtigkeit der religionspädagogischen Begleitung der Kindergärten für Kinder, Eltern,  Mitarbeitende und die Gemeinde als Ganze in ihrer Tiefe und Wechselwirkung kennen. „Religion“ als Chance für alle Beteiligten kam in den Blick.
(3) Krippen als neue Herausforderung
Die Arbeit mit den Kleinsten stellt vor neue Herausforderungen: Krippen wollen personell gut ausgestattet sein. Hierzu zählt neben der guten Ausbildung der Mitarbeitenden deren Begleitung, aber auch ein Überdenken des Personalschlüssels.
(4) Horte als ergänzende Angebote
Der Hort als Angebot für gute Begleitung und Betreuung der Kinder im Zusammenspiel von Kirche, Kindergarten und Grundschule wurde in den Blick genommen.
(5) Inklusion: Nur Erweiterung von Integration??
Die Synodalen wurden auf die kommende Inklusion im Bereich der Kindergartenarbeit hingewiesen und für die große Wichtigkeit dieser Veränderung sensibilisiert, die zum Wohl der Kinder sowohl personell als auch von den Räumen und der Ausstattung her gut vorbereitet sein muss.
(6) Bildung, Bildungsplan: Miteinander leben und lernen.

Auf kreative Weise wurden die Synodalen eingeladen, die vielfältigen Bildungsangebote in den Kindertagesstätten zu entdecken. Die Kreissynode hatte um 17 Uhr mit einem Gottesdienst in der St.-Petri-Kirche zu Westerstede begonnen. Dieser Gottesdienst wurde vom Konvent der Leiterinnen der Kindertagesstätten im Ammerland in Zusammenarbeit mit Pastorin Gesa Schaer-Pinne zum Thema Passion und Ostern gestaltet. U.a. sang der Chor des Ev.-luth. Kindergartens „Sonnenstrahl“ aus Rostrup. Die Kollekte des Eröffnungsgottesdienstes erbrachte stolze  209,10 Euro und wird zu gleichen Teilen der Babykleiderkammer des Diakonischen Werkes Ammerland und der Arbeit der Krabbelgruppen in der Ev.-luth. Kirchengemeinde Westerstede zugute kommen.

Im Anschluss an den Gottesdienst begann die Tagung im Ev. Haus (Kirchenstr. 5). Nachdem sich die gastgebende Kirchengemeinde kreativ mittels einer bewegten Fotomontage vorgestellt hatte, bei der die Synodalen auf ihren Plätzen ausgelegte Fotos auf  vorbereitete Stellwände zuordnen durften, gab Kreispfarrer Lars Dede einen umfangreichen Bericht über die Arbeit des Kreiskirchenrates und des Kreispfarramtes ab.

Dann standen Wahlen auf der Tagesordnung:  Zur Ehrenamtsbeauftragten des Kirchenkreises wurde einstimmig Anke Helm-Brandau (Apen-Augustfehn) bestimmt, die dieses wichtige Amt schon seit drei Jahren innehatte. In den Kreisjugendausschuss entsendet die Kreissynode – ebenfalls bei einstimmiger Wahl – zusätzlich Petra Abels (Rastede) und Marion Laabs (Bad Zwischenahn).

Nach dem gemeinsamen Abendbrot folgte die Arbeit in den Kleingruppen. Gegen 22 Uhr schloss der Kreispfarrer die Kreissynode nach einem großen Dankeschön an die Mitarbeitenden in den Kindergärten im Kirchenkreis mit der Bitte um den Segen.

Stephan Bohlen

 

Im Gottesdienst der Kreissynode, der religions-pädagogische Elemente der Kindergartenarbeit aufnahm, waren Kinder aus den Ev.-luth. Kindergärten des Kirchenkreises aktiv eingebunden.
Heike Pieper, Leiterin des Ev.-luth. Kindergartens in Elisabehtfehn, lud als Sprecherin des Leiterinnen-Konventes der Ev.-luth. Kindertagesstätten im Ammerland die Synodalen zu den Arbeitsgruppen ein.
Kreispfarrer Lars Dede eröffnet die Kreissynode.
In den ausgezeichnet vorbereiteten Arbeitsgruppen konnte die Synodalen vielfältigen Einblick in die Arbeit und aktuelle Problemstellungen der Kindergartenarbeit nehmen. Fotos: Stephan Bohlen