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     In der Nacht des 9. November 1938 wurde – als Teil landesweiter, organisierter Pogrome –auch in Oldenburg die Synagoge niedergebrannt: ein weiterer Schritt in der antijüdischen Verfolgungs- und Vernichtungspolitik der Nationalsozialisten im „Dritten Reich“. Es folgte die Verschleppung der jüdischen Familien in Arbeits- und Vernichtungslager. Ihr Besitz wurde enteignet und konnte bei Versteigerungen von „arischen“ Deutschen günstig erworben werden. Die meisten Schritte dieser Politik geschahen im Rahmen des geltenden Rechts.

     Welche Rolle spielt also das Recht bei der Durchsetzung von Unrecht – damals und heute? Und was ist Richtschnur für das Recht? Diese Fragen soll im Zentrum des Gottesdienstes stehen.
Im Anschluss gibt es Gelegenheit zur Begegnung mit der Synagogen-Gemeinde in der Wilhelmsstraße.
Ulrike Hoffmann

   Am folgenden Tag will der Oldenburger „Arbeitskreis Erinnerungsgang“ mit einem Schweigemarsch an die Anschläge gegen Juden in der Reichspogromnacht vor 73 Jahren erinnern. Der Gang durch die Oldenburger Innenstadt beginnt am 10. November um 15 Uhr im Innenhof der Landesbibliothek am Pferdemarkt, teilte der Arbeitskreis mit. Der Schweigegang soll ein Zeichen gegen Gewalt, Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Antisemitismus setzen.

   Die Oldenburger Landesbibliothek zeigt vom 1. bis 19. November eine Begleitausstellung, die von Schülern des Berufsbildungszentrums für Wirtschaft, Recht und Verwaltung entwickelt wurde. Unter dem Titel „Erinnern heißt Leben“ schildert sie den Angaben zufolge den Prozess der „Arisierung“ jüdischen Eigentums und die unwürdige Behandlung der wenigen jüdischen Rückkehrer bei ihrem Versuch, ihr Eigentum wiederzuerlangen.