Hannover/Bremen (epd). Die Parkgebühren für Anwohner in niedersächsischen Sädten und in Bremen sind nach Ansicht der Deutschen Umwelthilfe deutlich zu niedrig. Sie fordert eine Mindestparkgebühr in Höhe von 360 Euro pro Jahr sowie zusätzliche höhere Gebühren für große SUV und andere besonders große Fahrzeuge, wie die Umweltschutzorganisation am Sonnabend in Berlin mitteilte. Nach einer eigenen Abfrage in deutschen Städten liegen die Gebühren im Nordwesten weit darunter.
Auch im bundesweiten Durchschnitt findet die Umwelthilfe die Parkgebühren nicht hoch genug. 66 Städte verlangten maximal 31 Euro pro Jahr, wie aus der Erhebung der Umwelthilfe hervorgeht. Viele Städte verschleuderten öffentlichen Raum zu Billigpreisen, erklärte Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. Die aus einer Gebührenanhebung gewonnenen Einnahmen sollen in den Ausbau von Bus und Bahn sowie Rad- und Gehwegen fließen, fordert die Organisation.
In Niedersachsen und Bremen ist der Statistik zufolge das Antwohnerparken in Hildesheim und Osnabrück mit 120 Euro pro Jahr am teuersten. In Oldenburg kostet der Anwohnerparkausweis laut Umwelthilfe 100 Euro, in Göttingen 80 Euro und in der Stadt Bremen 75 Euro. In Braunschweig und Hannover zahlen Anwohner jährlich 31 Euro für einen Pkw-Stellplatz. In Teilen von Bremenerhaven kann man für weniger als 20 Euro im Jahr parken.
Dennoch sind die Gebühren in den vergangenen drei Jahren in vielen deutschen Städten gestiegen. Den Angaben zufolge haben seit der letzten Erhebung im Jahr 2022 insgesamt 41 Städte die Gebühren angehoben. Am teuersten ist das Anwohnerparken in Bonn mit 360 Euro pro Jahr, am günstigsten in Berlin, wo ein Anwohnerparkausweis nur 10,20 Euro pro Jahr kostet.
Nach Bonn erheben der Umwelthilfe zufolge Tübingen, Münster, Koblenz, Freiburg, Kaiserslautern, Trier und Ulm die höchsten Anwohnerparkgebühren. Für die Erhebung wurden den Angaben zufolge die Gebühren in 107 deutschen Städten erfragt, darunter alle Großstädte sowie mindestens die fünf größten Städte eines Bundeslands.