Zum Hauptinhalt springen

Brake/Kr. Wesermarsch (epd). Rund 50 Landwirte und Umweltaktive haben am Samstag im Hafen in Brake gegen eine weitere Weservertiefung demonstriert. Mit Paddelbooten und einem geschmückten Traktor forderten sie eine deutliche Reduktion der Sojaimporte, wie das Bündnis mehrerer Aktionsgruppen mitteilten. Sie warnten vor Weservertiefungsplänen für immer größere Frachtschiffe. Eine regional orientierte, bäuerliche Landwirtschaft werde durch immer mehr Importe, Exporte und die Freihandelsabkommen gefährdet, betonte Jutta Sundermann von Aktion Agrar.

Das importierte Eiweißfutter habe das Massentierhaltungskonzept des Oldenburger Münsterlandes erst möglich gemacht. Es gehe bis heute mit Vertreibungen und Vergiftungen von Anwohnern einher, sagte Sundermann. Für die Sojaplantagen würden in Brasilien Wälder und Savannen niedergebrannt. Die Profite strichen die Fleischkonzerne wie Tönnies oder Wiesenhof und die großen Lebensmittel-Konzerne ein.

Freihandelsabkommen wie etwa zwischen der EU und den Mercosurstaaten nützten ebenfalls nur den großen Unternehmen, sagte Sprecher der Jungen Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft, Lennart Tiller. Die Fixierung auf Im- und Exporte zerstöre die Grundlage vieler landwirtschaftlicher Betriebe in Europa und im Globalen Süden.

Seit Jahren warnt den Angaben zufolge ein breites Bündnis in der Region vor den unberechenbaren Umweltschäden durch die Weservertiefungen. «Die Schäden der letzten Ausbaggerungen sind noch lange nicht behoben, die Betroffenen nicht entschädigt», sagte Annette Chapligin vom Bündnis gegen die Weservertiefung. Die Wesermündungsregion verliere immer mehr Pflanzen und Tiere. Die Wassergräben zwischen den Weidewiesen versalzten und nähmen den Höfen ihre Existenzgrundlage.