Mit einem Trauergottesdienst in der Oldenburger St. Lambertikirche ist am Samstag, 4. Oktober, Anton Günther Herzog von Oldenburg verabschiedet worden. Der Seniorchef des Hauses Oldenburg war am 20. September im Alter von 91 Jahren gestorben. Der Oldenburger Bischof Jan Janssen sagte in seiner Predigt, dass der Verstorbene immer an ausgleichender Gerechtigkeit interessiert gewesen sei, in der er Benachteiligte besonders fördern wollte.
"Ihnen als Familie vermittelte er aufrichtige Zuverlässigkeit. Er selbst brauchte wenig, betraf es nun den Aufwand beim Arzt, für das Äußere oder das Auto als Gebrauchsgegenstand", so Janssen. Form sei für ihn keine hohle Pflicht gewesen, "eher ein hilfreiches, sinnvolles Geländer".
Herzog Anton Günther hätten Pferde, das Reiten und die Jagd sehr am Herzen gelegen. Ein Leben ohne das Miteinander mit Pferden sei für ihn kaum denkbar gewesen, so der Oldenburger Bischof. Die Pferde und das Reiten seien ihm zu einer festen Brücke zwischen dem Oldenburger Land und Ostholstein geworden, wo er auf dem Gut Güldenstein gelebt hat.
Wieder und wieder sei er, der 1970 die Leitung des Hauses Oldenburg. übernommen hatte, unterwegs gewesen, manchmal mehrfach die Woche nach Rastede, Oldenburg, Vechta, um Kontakte zu pflegen mit Verbänden und Vereinen, Institutionen und Initiativen in Kultur und Gesellschaft im Oldenburger Land.
Mit Blick auf den Predigttext (1. Mose 12,1-3) sagte Bischof Jan Janssen, "Gott macht aus uns Menschen keine Marionetten, hebt oder senkt nicht den Daumen.
Vielmehr gibt er Freiraum zur Gestaltung wie Gebote zur Orientierung, Gaben zur freien Verwendung wie Verstand zu verantworteter Anwendung. Gottes Geist schenkt die Gewissheit, dass wir nicht aus eigener Kraft leben, dass wir nicht allein auf der Welt sind und nichts für uns behalten müssen. Gott bewegt und beteiligt uns: Ich will dich segnen du sollst ein Segen sein. Folgen wir doch Gottes Freigebigkeit und Großzügigkeit!"
"Sie haben Augenblicke davon mit Ihrem Ehemann, Vater und Großvater erleben dürfen. Und wer weiß, in wie vielen Begegnungen von Mensch zu Mensch es auch für andere spürbar war: für die Mitarbeitenden in Güldenstein wie für die Kirchengemeinde in Lensahn, für nahe Vertraute wie für ferne Bekannte, dort in Holstein und hier in Oldenburg", so Bischof Jan Janssen im Trauergottesdienst.
Im Anschluss an den Gottesdienst fand die Beisetzung im Mausoleum auf dem Oldenburger Gertrudenfriedhof statt.