Die Synodalen des Ev.-luth. Kirchenkreises Oldenburg Stadt haben Pfarrer Torsten Maes aus Moers in Nordrhein-Westfalen zum neuen Kreispfarrer gewählt. Die Delegierten der acht Kirchengemeinden sprachen sich am Samstagnachmittag, 28. November, im ersten Wahlgang mit deutlicher Mehrheit für den 56-jährigen Theologen aus. Auf Maes entfielen 34 von 51 abgegebenen Stimmen. Er wird Nachfolger von Kreispfarrerin Ulrike Hoffmann die Ende Februar kommenden Jahres in den Ruhestand verabschiedet wird. Die Amtszeit ist auf acht Jahre begrenzt, anschließend ist eine Wiederwahl möglich.
Ein Wahlausschuss hatte der Kreissynodale eine Kandidatin und zwei Kandidaten zur Wahl vorgeschlagen. Neben Torsten Maes kandidierten Pfarrerin Gabriele Kölling (56) aus Magdeburg und Pfarrer Christian Reiser (60) aus Berlin.
Angesichts der Corona-bedingten Hygiene- und Abstandsregeln hatten sich die Bewerberin und die Bewerber auf die Kreispfarrstelle am Samstagvormittag den Synodalen per Video-Konferenz mit einem Referat vorgestellt, die aus der Jugendkirche in Delmenhorst übertragen wurde. Die eigentliche Wahl fand dann am Samstagnachmittag in der Kirche St. Ansgar in Oldenburg Eversten statt.
Pfarrer Torsten Maes zeigte sich von dem deutlichen Ergebnis schon im ersten Wahlgang überrascht und betonte, dass er die Wahl sehr gern annehme. „Ich freue mich darauf, in der Stadt Oldenburg mit den Menschen und den Gemeinden zu arbeiten und die vielfältigen Dienste der Kirche kennenzulernen und mit zu verantworten.“ Er hoffe darauf, „im Kirchenkreis mit dafür Sorge tragen zu können, dass Kirche öffentlich wahrgenommen wird und freue mich auf ein gutes Miteinander im Kirchenkreis“, betonte Maes.
Bischof Thomas Adomeit gratulierte Pfarrer Maes zu seiner Wahl. Die Kreissynode habe in großer Einmütigkeit eine mutige Entscheidung getroffen, denn es habe bei der Kandidatin und den Kandidaten die Wahl zwischen drei verschiedenen Ausrichtungen gegeben. Pfarrer Maes habe mit seinem Profil überzeugt. Er werde sich um die Ehrenamtlichen kümmern, den Kirchenkreis voranbringen, aber auch Mut von seinem neuen Kirchenkreis verlangen. Er freue sich auf die Zusammenarbeit, sei aber auch gespannt, wo es hingehe, so Adomeit.
In seiner Vorstellung hatte Pfarrer Maes am Samstagvormittag betont, dass die Stadt Oldenburg für ihn eine beeindruckende und pulsierende Lebendigkeit ausstrahle. Er stelle sich vor, dass auch die kirchliche Arbeit im Kirchenkreis, mit und in den Kirchengemeinden diese Lebendigkeit ausstrahle und nahe bei den Menschen sei. Als unverzichtbaren Kern kirchlicher Arbeit nannte er eine zeitgemäße geistliche Arbeit in Gottesdiensten, Andacht und Meditation für alle Altersgruppen, mit Menschen aus allen Stadtteilen, Christinnen und Christen wie auch nicht kirchlich Gebundenen. Sehr wichtig sei ihm auch die Ökumene und der Schulterschluss mit anderen religiösen Menschen.
Für ihn lebe Kirche vom besonderen Miteinander zwischen beruflich Mitarbeitenden und ehrenamtlich Engagierten, die in ihrer freien Zeit freiwillig Kirche gestalteten. Dabei müssten die Ehrenamtlichen der Maßstab sein mit Blick auf Information, Absprache und Belastung. So müsse auch geprüft werden, „was zukünftig machbar, verantwortbar und ehrenamtlich Mitarbeitenden zumutbar ist“, so Maes.
Pfarrer Torsten Maes stammt gebürtig aus Duisburg, hat von 1986 bis 1993 Ev. Theologie in Münster studiert und ist Pfarrer der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR). Nach dem Vikariat in der Kirchengemeinde Moers-Asberg hatte er seit 1998 auch die zweite Pfarrstelle in dieser Gemeinde inne. Seit 2008 ist er Pfarrer in der Kirchengemeinde Moers. Von 2004 bis 2017 war er zusätzlich Assessor im Kirchenkreis Moers (Vertretung des Superintendenten). Weiterhin war Maes Vorsitzender verschiedener Gremien wie des Verwaltungsausschusses und des Anlageausschusses des Verwaltungsamts des Kirchenkreises Moers und des Verwaltungsausschusses der Kreissynode Moers. Als Arbeitsschwerpunkte benannte Maes die Bereiche Personalentwicklung sowie Leitungs- und Moderationstätigkeiten in Zusammenschlüssen von Verwaltungseinheiten und Kirchengemeinden. Maes ist verheiratet und hat drei erwachsene Kinder.
Zum Kirchenkreis Oldenburg Stadt gehören acht Kirchengemeinden (Bloherfelde, Nikolai Eversten, Ofen, Ofenerdiek, Ohmstede, Oldenburg, Osternburg und St. Ansgar Eversten) mit knapp 71.000 Mitglieder (Stand 31.12.2019).