Zum Abschluss der bewegenden Veranstaltungsreihe Reformation und Toleranz des Ev. Bildungswerkes Ammerland und des Ev.-luth. Kirchenkreises Ammerland, mit denen diese das gleichnamige Themenjahr im Rahmen der Lutherdekade gewürdigt haben, fand am Abend des 13. November im Zwischenahner Haus Feldhus eine offene Podiumsdiskussion unter der Leitung von Frau Prof. Dr. Dagmar Freist vom "Freiheitsraum Reformation" der Universität Oldenburg mit Vertretern verschiedener Ammerländer Religionsgemeinschaften statt.
Zahlreiche Besucherinnen und Besucher verfolgten das ehrliche und von gegenseitigem Respekt und Achtung geprägte Gespräch auf dem Podium, zu dem neben dem mitorganisierenden Kreispfarrer Lars Dede für die Ev.-luth. Kirche, Pastor Gunter Blaschke als Vertreter der methodistischen Kirche, Ferrie Manthegi-Gooya von der islamischen Gemeinde, Dr. Karl-Heinz Schumacher als Vertreter der neuapostolischen Kirche, Pastoralreferentin Katja Waldschmidt von der katholischen Kirche sowie als Vertreter der Yeziden, Ilyas Yang, teilnahmen.
Nach einer kurzen Einführung durch den Leiter des Ev. Bildungswerkes Ammerland, Peter Tobiassen, waren die Vertreter der beteiligten Religionsgemeinschaften eingeladen, innerhalb von 90 Sekunden ihre Glaubensrichtung vorzustellen. Darauf entspann sich unter der behutsamen Moderation von Prof. Freist ein lebendiges Gespräch, das den Zuhörenden deutlich machte, wie offen und ehrlich Religionsvertreter miteinander über ihren Glauben ins Gespräch kommen können. Dabei wurde immer wieder die Frage nach der Wahrheit berührt, der man sich stets respektvoll näherte, ohne die Grenze zur apodiktischen Behauptung, allein im Besitz der letzten Wahrheit zu sein, zu übertreten.
Eine Zuhörende fasste das, was das Auditorium an diesem Abend erlebte, in dem Wunsch zusammen, dass Abende wie diese eigentlich die Topmeldung im heute journal sein müssten: Tolerant aus Glauben sei heute Abend nicht nur eine Möglichkeit, sondern Wirklichkeit geworden.
Nach einem interessierten Gespräch mit den Gästen schloss der Abend mit einer lebendigen Diskussion mit den Podiumsteilnehmern in kleinen Gruppen.
Ein Beitrag von Stephan Bohlen.