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In diesen Wochen wird vielen Menschen bewusster als sonst, wie vergänglich das Leben ist. Sie denken an liebe Menschen, die schon verstorben sind. Für die Konfirmanden aus Essen war das Anlass, auch über dieses Thema nachzudenken. So machten sie sich im Rahmen einer Unterrichtseinheit auf den Weg zum Bestattungshaus Ortland in Essen.

 

„Da möchte ich gar nicht so gern hin“, sagte im Vorfeld ein Konfirmand. Andere waren gespannt und hatten viele Fragen. Im Bestattungshaus berichtete Anette Ortmann, die seit drei Jahren im Bestattungshaus Ortland arbeitet, den Jugendlichen von ihrer Arbeit.

 

"Wie gehen Sie selbst mit dem Tod um?" 
"Ist es für Sie schwer, sich immer nur mit dem Tod zu befassen?"
" Wie sind Sie zu diesem Beruf gekommen?"
- das waren nur einige der Fragen, die die Konfirmanden stellten.

 

Und die Antworten von Anette Ortmann: "Für mich gehört der Tod zum Leben dazu. Ich habe keine Angst davor. Ich habe eine Ausbildung als Trauerbegleiterin. Durch diese Ausbildung bin ich zum Bestattungshaus gekommen. Für mich bedeutet die Arbeit hier, den Verstorbenen einen letzten Liebesdienst zu erweisen. Es ist tröstlich für mich und die Angehörigen, für die Verstorbenen einen würdigen Abschied zu gestalten. Viele kommen auch gern nach der Beerdigung noch öfter zu uns um zu reden".

 

Wie liebevoll das Bestattungshaus diesen Abschied gestaltet, davon konnten sich die Konfirmanden selbst überzeugen anhand von Fotobüchern über den Abschied. Anette Ortmann gestaltet sie für jede Familie, individuell abgestimmt und als Geschenk des Hauses.

 

Eine beeindruckende Darstellung darüber, dass ein Abschied tröstlich und farbenprächtig sein kann: „Als Christ glaube ich daran, dass wir nach dem Tod bei Gott weiterleben und dass das Leben bei Gott ein schönes Leben ist. Denn Gott sorgt für uns. Das möchte ich auch beim Abschied von Verstorbenen deutlich machen und die Angehörigen auf diesem Weg mitnehmen“, so Anette Ortmann.

 

Auch ganz praktische Fragen zur Gestaltung von Trauerfeiern und über „Abwicklung“ und Kosten einer Beerdigung wurden beantwortet. Die Jugendlichen konnten sich außerdem Urnen und Särge anschauen. Anette Ortmann lobte den Mut der Konfirmanden, sich mit diesem Thema zu befassen. Durch die einfühlsame und authentische Darstellung hat das Thema Tod für einige Konfirmanden seinen "Schrecken" verloren.

 

Ein Beitrag von Pfarrerin Eva Hachmeister-Uecker.

Besuch der Konfirmanden aus Essen im Bestattungshaus Ortland in Essen. Fotos: Ev.-luth. Kirchengemeinde Essen
"Wie gehen Sie selbst mit dem Tod um?" - war eine der Fragen, die die Konfirmanden stellten