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Zum Holocaust-Gedenktag am Sonntag 27. Januar, kommt um 14.30 Uhr in der St. Willehad-Kirche in Wilhelmshaven ein besonderes Konzert als europäisches Gemeinschaftsprojekt zur Aufführung. Das Werk erinnert an den niederländischen Priester Titus Brandsma, der in Dachau ermordet wurde. Zuvor wird zu 10 Uhr zu einem Gottesdienst in die Banter Kirche eingeladen.
   
Zum ersten Mal sei es gelungen, Akzente zu setzen, die den gesamten Tag als Gedenktag auszeichnen, sagte Frank Moritz, Pastor an der Banter Kirche, der jetzt das Programm vorstellte, gemeinsam mit Jens Termöhlen als Ideengeber für die Aufführung des Konzerts sowie dem stellvertretenden evangelisch-lutherischen Kreispfarrer Kai Wessels, dem römisch-katholischen Kollegen Dechant Andreas Bolten sowie Christina Voigt, Leiterin des städtischen Kulturbüros, Oberbürgermeister Andreas Wagner und Vertretern der Sponsoren.
   
Eingeladen wird zu 10 Uhr in die Banter Kirche, Werftstraße 75 in Wilhelmshaven, hier werden Kai Wessels und Frank Moritz einen Gottesdienst gestalten, in dessen Mittelpunkt die Bedeutung der Erinnerung und deren Weitergabe steht. Die Zeitzeugen des Holocausts würden immer weniger, derzeit habe die Enkelgeneration die große Aufgabe, „den Schimmer, diesen Rest der Erinnerung weiterzugeben“, so Moritz. Wagner, der nach eigenen Worten gerade erst die Zeugnisse des Nationalsozialismus, auch den „Ariernachweis“,  aus dem Nachlass seines Großvaters in der Hand hatte, betonte diese Aufgabe ebenfalls. „Meine Generation lebt europäisch, wir können uns gar nichts anderes mehr vorstellen“, sagte er. Gleichwohl sei die Gefahr immer gegeben und es gelte wachsam zu sein.  
   
Um 14.30 Uhr kommt das Konzert „Titus – Words Will Take Wing“ in der St. Willehad-Kirche, Bremer Straße 53 in Wilhelmshaven zur Aufführung. Das Frysk Fanfare Orchester aus dem niederländischen Bolswarden hat in besonderen Kompositionen die Ideale des Titus Brandsma, Priester und Professor aufgenommen, der als Widerstandskämpfer im dritten Reich durch die Nationalsozialisten im Konzentrationslager Dachau ermordet wurde. Die Komposition hat Marco Pütz aus Luxemburg aufgebaut. Neben dem Frysk Fanfare Orchester werden Sänger aus dem Projektchor aus Jever unter der Leitung von Stefan Schauer dabei sein, außerdem als Solisten Richetta Manager und Itxaso Etxeberria, neben der Musik wird es auch Texte geben.
   
Ideengeber für das Projekt ist Jens Termöhlen, der persönliche Kontakte in die Niederlande hat. „Wir werden ein Konzert erleben, dass auf hohem künstlerischen Niveau liegt und jeden, der sich darauf einlässt, emotional berühren wird“, sagte er. Karten zum Preis von fünf Euro gibt es ab sofort in den Gemeindebüros der Banter Kirche, der St. Willehad-Kirche und der Friedenskirche sowie im Büro der Architekten Iwersen, außerdem an der Tageskasse.

Annette Kellin

Aktive, Organisatoren und Sponsoren stellten das Programm zum Holocaust-Gedenktag vor. Zur Aufführung kommt ein europäisches Musikprojekt. Foto: ELKiO/ Annette Kellin
Aktive, Organisatoren und Sponsoren stellten das Programm zum Holocaust-Gedenktag vor. Zur Aufführung kommt ein europäisches Musikprojekt. Foto: ELKiO/ Annette Kellin