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Bremen (epd). Der leitende Theologe der Bremischen Evangelischen Kirche, Pastor Bernd Kuschnerus, hat die Verhandlungen im Konflikt mit Russland über die Köpfe der Ukraine hinweg, scharf kritisiert: «Völker und Menschen sind keine Schachfiguren, die man hin- und herschieben und vom Brett schlagen darf», sagte er am Donnerstag. «Frieden ist kein Deal, er darf kein schmutziger Frieden sein.»

Ohne die Ukraine am Verhandlungstisch werde kein gerechter Frieden möglich sein, unterstrich der Theologe. «Es gilt das freie Selbstbestimmungsrecht der Ukraine und das Völkerrecht. Ohne uns Europäerinnen und Europäer, vor allem aber ohne unsere Freundinnen und Partner in der Ukraine, darf nicht über die Zukunft der Ukraine entschieden werden.» Ein wirklicher Frieden müsse nachhaltig die Sicherheit in der Ukraine und in Europa gewährleisten.

US-Präsident Donald Trump hatte am Mittwoch gesagt, der ukrainische Präsident sei ein «Diktator ohne Wahlen». Er wies außerdem der Ukraine die Verantwortung für den Krieg zu, mit der Formulierung, die Ukraine hätte diesen Krieg niemals zulassen dürfen, sondern einen Deal machen sollen. Trump wiederholte damit bekannte russische Propaganda-Narrative.

Am Montag (24. Februar) soll ab 17 Uhr auf dem Bremer Marktplatz und ab 19 Uhr in einer Friedensandacht im St. Petri-Dom an den dritten Jahrestag des völkerrechtswidrigen russischen Überfalls auf die Ukraine erinnert werden. Bei der zweisprachigen Andacht werde laut Kirchensprecher Matthias Dembski auch die Präsidentin der Bremischen Bürgerschaft, Antje Grotheer, sprechen. Kuschnerus appellierte an die Menschen, das Mitgefühl für das Schicksal und Leid der Menschen in der Ukraine nicht zu vergessen. "Dieser Gedenktag, auf dem Marktplatz und im Dom, soll ein Signal in die Ukraine senden: Ihr seid nicht vergessen, wir sind und bleiben an Eurer Seite."