Die TheaterKirche beschäftigt sich am Sonntag, 5. Februar, um 18 Uhr im Gemeindehaus der Christus- und Garnisonkirche in Wilhelmshaven mit dem Stück Bilal.
Bilal ist ein Illegaler, einer von diesen armen Teufeln, die für ihr letztes Geld auf klapprigen Lastwagen und Fischerbooten aus Afrika nach Europa flüchten. Aber in Wahrheit ist Bilal der italienische Journalist Fabrizio Gatti, der sich unter die Migranten gemischt hat, um zu erleben, was sie erleben und davon zu erzählen. Unter unvorstellbaren Entbehrungen durchqueren sie zu Tausenden die Wüste. Schlepper und korrupte Polizisten wechseln sich darin ab, den Flüchtlingen ihre letzte Habe zu nehmen. Viele stranden, manche Spur verliert sich für immer, und wer die gefährliche Überfahrt in viel zu vollen Booten übers Meer überlebt, den erwarten Auffanglager, die Menschenkäfigen ähneln.
Welche Konsequenzen hat die Abschottungspolitik der EU? Vor welche Gewissensfragen stellt uns der moderne Menschenhandel? Das Stück bietet für die Theaterkirche wie immer unterschiedliche Anknüpfungspunkte.
Die Kooperation TheaterKirche, das gemeinsame Projekt der Landesbühne Nord und der Christus- und Garnisonkirche, geht ab Sonntag in die nächste Runde. Gemeinsam wird wie immer eine Annäherung an die aktuelle Inszenierung des Spielplans gewagt. In 35 Minuten wird durch Live-Musik, Worte und Szenen Kirche mit Theater verknüpft. Dramaturg Peter Hilton Fliegel, zwei Schauspieler und Pastor Frank Morgenstern interpretieren das Stück. Die Musik, Bibeltext und Segen geben dazu den Rahmen.