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Ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) oder einen Bundesfreiwilligendienst zu absolvieren, liegt weiterhin im Trend. 197 Frauen und Männer haben unter Trägerschaft des Diakonischen Werkes der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg zum 1. September – einige auch bereits zum 1. August – ihre Stelle in einer der zahlreichen Einrichtungen angetreten. Zu den jungen Frauen und Männern, die sich freiwillig ein Jahr lang im Oldenburger Land sozial engagieren, gehören auch Charlotte Holzhauer aus Bramsche, Emma Hurrelmann aus Oldenburg und Duc Thach Lam Le aus Ahlhorn. Alle drei haben bereits zum 1. August ihr FSJ begonnen.

Die Gründe, die die drei für ihre Entscheidung nennen, ähneln sich. Sie wollen Erfahrungen sammeln, Orientierung für das zukünftige Leben bekommen und sich gleichzeitig sozial engagieren. „Ich wollte nach der Schule endlich richtig arbeiten“, erzählt Emma Hurrelmann. Die 18-Jährige absolviert ihr FSJ im Evangelischen Krankenhaus in Oldenburg. In der Notaufnahme kann sie dort viele Erfahrungen sammeln und Pflegekräften sowie Ärztinnen und Ärzten bei der Arbeit zuschauen und helfen. „Ich kann mir sehr gut vorstellen, später in diesem Bereich zu arbeiten.“

Begeistert ist sie, dass sie in ihrem FSJ auch viel selbst machen darf. Blutdruck messen, EKG schreiben und die Patientinnen und Patienten zum Röntgen fahren. Das alles gehört zu ihren Aufgaben. „Das schönste Erlebnis ist es, wenn die Patientinnen und Patienten sich bei einem bedanken. Manchmal reicht es einfach mit ihnen zu reden oder zu fragen, ob sie noch ein Kissen brauchen und schon fühlen sie sich viel wohler.“ Und jeder Tag und jede Stunde in der Notaufnahme ist anders. Jederzeit kann ein schwerer Notfall eingeliefert werden. Bei allem fühlt sich die Oldenburgerin von ihren hauptamtlichen Kolleginnen und Kollegen sehr gut begleitet und gut im Team aufgenommen.

Gut angekommen sind auch Charlotte Holzhauer und Duc Thach Lam Le. Beide arbeiten während ihres FSJ in einer Kindertagesstätte. Die 18-jährige Bramscherin ist in Oldenburg in der DiKiTa. Der 21-jährige Ahlhorner im Evangelischen Kindergarten in Ahlhorn. „Es ist toll, wie schnell die Kinder uns akzeptieren und auf uns zukommen“, beschreiben beide. Dass es in der Arbeit der Erzieherinnen aber nicht einfach nur ums Spielen geht, haben beide schnell gemerkt. „Mir wurde gezeigt, wie ich die Kinder spielerisch in Dingen wie Motorik, Sprache oder Farberkennung fördern kann“, erzählt Charlotte Holzhauer.

Und in beiden Einrichtungen werden auch Kinder mit Beeinträchtigungen betreut. Auch eine besondere Herausforderung für die Freiwilligen. „Wir haben in meiner Gruppe ein Kind mit Down Syndrom“, erzählt Duc Thach Lam Le. Gemeinsam mit den Erziehern muss er darauf achten, dass das Kind bestimmte Dinge beim spielen nicht in den Mund nimmt.

Über ihre ersten Erlebnisse in ihrem Freiwilligendienst konnten sich die drei gemeinsam mit weiteren FSJlern beim Einführungsseminar der Diakonie im Haus Maranatha in Sandkrug austauschen. „Es ist gut, auch die Erfahrungen mit den anderen besprechen zu können“, finden alle drei. Und unter der Anleitung von Ulrike Hespe und Jens Bodenberger konnten die Freiwilligen in Kommunikations- und Interaktionsspielen als Gruppe zusammenwachsen und neue Erfahrungen machen. „Die Reflexion in den Seminaren ist uns sehr wichtig“, betont Ulrike Hespe.

Über das Jahr verteilt haben die FSJler 25 Bildungstage und so immer wieder die Möglichkeit, über ihre Erfahrungen und Erlebnisse zu sprechen und andere Schwerpunkte zu bearbeiten. „Der Freiwilligendienst ist keine Ausbildung“, betont Fachbereichsleiterin Fenni Lambers. Das Jahr diene vielmehr der Orientierung und der Bildung und gebe den Teilnehmern die Möglichkeit verschiedene Bereiche kennenzulernen.

Zahlen
Gesamtteilnehmende sind 197 davon 128 weiblich und 69 männlich. Davon absolvieren 141 ein FSJ und 56 einen Bundesfreiwilligendienst. Insgesamt gibt es 90 Einsatzstellen. 57 Plätze sind in Kindertagesstätten, 47 in der Behindertenhilfe, 41 in Krankenhäusern und Sozialstationen, 33 in der Jugendhilfe, 10 in der Altenhilfe, 7 in der Suchthilfe, 2 Sonstige. 44 Freiwillige sind jünger als 18 Jahre, 152 sind 18 und älter.

Ein Beitrag von Kerstin Kempermann, Diakonisches Werk Oldenburg.

Beim Kistenspiel war Strategie und Teamgeist gefragt. Eigenschaften, die die Freiwilligen auch in ihren Einrichtungen brauchen können. Foto: DW-OL/K. Kempermann
Beim Kistenspiel war Strategie und Teamgeist gefragt. Eigenschaften, die die Freiwilligen auch in ihren Einrichtungen brauchen können. Foto: DW-OL/K. Kempermann