Bremen (epd). Erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie können am heutigen Sonntag beim traditionellen «Tag der Seenotretter» an Nord- und Ostsee wieder Rettungsstationen besucht werden. Mit Hygienekonzept und Abstandsregeln seien auf den meisten Rettungsstationen Vorführungen, Übungen und Gespräche geplant, teilte die in Bremen ansässige Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) als Veranstalterin mit. Der seit bereits mehr als 20 Jahren bestehende Aktionstag wird traditionell am letzten Juli-Sonntag veranstaltet.
In Bremerhaven lädt die DGzRS von 11 bis 17 Uhr zum «Open Deck» auf den Seenotrettungskreuzer «Herrmann Rudolf Meyer». Besichtigt werden können die Außenbereiche des Schiffs, die Innenräume bleiben aus Pandemiegründen geschlossen. Auf den Ostfriesischen Inseln Borkum, Langeoog und Wangerooge sowie in den Stationen in Neuharlingersiel, Norddeich und Cuxhaven stehen die Seenotretter für Gespräche bereit, zeigen in Rettungsübungen ihr Können und führen Besucherinnen und Besucher über die Decks ihrer Rettungsschiffe.
In Wilhelmshaven können Interessierte das historische Ruderrettungsboot «August Grassow» besichtigen, zudem werden Schiffsmodelle gezeigt und eine Jubiläumsausstellung informiert über die altehrwürdige Rettungsstation am Jadebusen, die ihr 150-jähriges Bestehen 2020 aufgrund der Pandemie nicht öffentlich feiern konnte und dies nun nachholen will.
Der Aktionstag ist für die DGzRS von besonderer Bedeutung, denn die gesamte Arbeit der Seenotretter wird ausschließlich durch Spenden und freiwillige Beiträge finanziert. 2021 haben die Seenotretter mehr als 3.500 Menschen auf Nord- und Ostsee geholfen, etwa 330 wurden aus Seenot gerettet oder teils großen Gefahren befreit. Für die Organisation mit ihrer Leitzentrale an der Weser in Bremen arbeiten etwa 180 Festangestellte und 800 Freiwillige.